The National Times - Großbritanniens Regierungschef kündigt "Rückführungszentren" für Migranten an

Großbritanniens Regierungschef kündigt "Rückführungszentren" für Migranten an


Großbritanniens Regierungschef kündigt "Rückführungszentren" für Migranten an
Großbritanniens Regierungschef kündigt "Rückführungszentren" für Migranten an / Foto: © POOL/AFP

Bei einem Besuch in Albanien hat der britische Premierminister Keir Starmer die Einrichtung von "Rückführungszentren" in Drittländern für abgelehnte Asylbewerber angekündigt. "Wenn jemand das System im Vereinigten Königreich durchlaufen hat, muss er zurückgeführt werden", sagte Starmer am Donnerstag dem britischen Sender GB News. Starmer führte während eines zweitägigen Besuchs in der albanischen Hauptstadt Tirana Gespräche über ein härteres Vorgehen gegen irreguläre Migration.

Textgröße ändern:

Starmers Labour-Regierung steht wegen der Migrationspolitik unter Druck, zuletzt hatte die rechtspopulistische Partei Reform UK die Labour-Partei in Umfragen überholt. In der vergangenen Woche hatte die britische Regierung bereits angekündigt, ausländische Straftäter verstärkt abzuschieben und die Voraussetzungen für Arbeitsvisa zu verschärfen.

"Wir sind mit mehreren Ländern im Gespräch über Rückführungszentren", sagte Starmer bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem albanischen Regierungschef Edi Rama. Um welche Länder es sich dabei handele und wie diese Zentren in der Praxis funktionieren sollten, sagte Starmer nicht.

Unter der konservativen Vorgängerregierung war bereits eine Migrationsvereinbarung mit Tirana geschlossen worden, wonach Großbritannien Albaner, die den Ärmelkanal illegal überquerten, sofort zurückschicken kann. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben von Starmers Büro 5294 Albaner auf diesem Weg rückgeführt.

Vor ihrem Wahlsieg im Juli vergangenen Jahres hatte Starmers Labour-Partei in ihrem Wahlprogramm angekündigt, die Nettozuwanderung nach Großbritannien deutlich zu senken. Die Nettozahl der Einwanderer erreichte im Jahr 2023 mit 906.000 einen Höchststand, nachdem sie in den 2010er-Jahren jeweils bei durchschnittlich 200.000 pro Jahr gelegen hatte.

Auch die Zahl der illegalen Einwanderer nach Großbritannien stieg zuletzt: Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP basierend auf Angaben des britischen Innenministeriums haben im Jahr 2025 bereits 12.500 Migranten illegal den Ärmelkanal nach Großbritannien überquert. Die Zahl der Asylsuchenden hat sich im Jahr 2024 mit 84.000 gegenüber den Jahren 2010 und 2011 verdreifacht.

Im März hatte die EU-Kommission den 27 Mitgliedsländern die Einrichtung sogenannter Rückführungszentren in Drittländern erlaubt. Erstmals sollen die EU-Länder damit eine Rechtsgrundlage erhalten, um abgelehnte Asylbewerber in Abschiebezentren in Drittstaaten zu bringen. Denn viele Heimatländer verweigern die Rücknahme der Migranten.

L.Johnson--TNT

Empfohlen

Demokratie-Aktivist Jimmy Lai: Trump ruft China zur Freilassung auf

Die USA haben an China appelliert, den bekannten Demokratie-Aktivisten und Medienunternehmer Jimmy Lai freizulassen. US-Präsident Donald Trump sagte am Montag in Washington, er habe den chinesischen Präsidenten Xi Jinping bei einem Telefonat persönlich darum gebeten. Lai sei "ein älterer Mann, und es geht ihm nicht gut", sagte Trump zur Begründung. "Wir werden sehen, was passiert."

Chile: Ultrarechter Wahlsieger Kast verspricht Regierung der "nationalen Einheit"

Chiles künftiger Präsident José Antonio Kast will nach eigener Aussage eine Regierung der "nationalen Einheit" bilden und sich nach seinem Amtsantritt im März für alle Chilenen einsetzen. "Es gibt bestimmte Situationen, die uns alle betreffen, etwa in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit, Bildung oder Wohnen", sagte der rechtsextreme Politiker am Montag im Beisein des scheidenden linksgerichteten Präsidenten Gabriel Boric im Präsidentenpalast in Santiago.

Ukraine-Gespräche: Selenskyj und Merz sehen erhebliche Fortschritte bei Sicherheitsgarantien

Bei den Ukraine-Gesprächen in Berlin sind nach Angaben von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erhebliche Fortschritte mit Blick auf mögliche Sicherheitsgarantien für Kiew erzielt worden. "Wir haben jetzt von amerikanischer Seite gehört, dass man bereit ist, Sicherheitsgarantien zu geben, die dem Artikel fünf des Nato-Vertrags entsprechen", sagte Selenskyj bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Merz. Ein US-Vertreter sprach von "sehr starker Abschreckung" durch US-Waffen. Am Abend schlugen europäische Staats- und Regierungschefs in einer gemeinsamen Erklärung eine "multinationale Truppe für die Ukraine" mit Unterstützung der USA vor.

Familie: Iranische Friedensnobelpreisträgerin Mohammadi bei Festnahme brutal geschlagen

Wachsende Sorge um Narges Mohammadi: Bei ihrer gewaltsamen Festnahme im Iran ist die Friedensnobelpreisträgerin nach Angaben ihrer Familie brutal geschlagen worden. Seine gesundheitlich fragile Schwester sei trotz der Misshandlung "nicht im Krankenhaus und noch immer in Gewahrsam", sagte der in Oslo lebende Bruder der 53-Jährigen, Hamid Mohammadi, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Iranische Aktivisten, darunter der preisgekrönte Regisseur Jafar Panahi, forderten die "sofortige und bedingungslose Freilassung" der Frauenrechtlerin.

Textgröße ändern: