The National Times - Merz droht Russland mit weiteren Sanktionen und fordert 30-tägige Waffenruhe

Merz droht Russland mit weiteren Sanktionen und fordert 30-tägige Waffenruhe


Merz droht Russland mit weiteren Sanktionen und fordert 30-tägige Waffenruhe
Merz droht Russland mit weiteren Sanktionen und fordert 30-tägige Waffenruhe / Foto: © AFP

Bei seinem Antrittsbesuch in Brüssel hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) Russland aufgefordert, den Vorschlag der US-Regierung für eine 30-tägige Waffenruhe anzunehmen. Sollte Russland nicht "endlich den Pfad für echte Friedensverhandlungen" beschreiten, werde Deutschland nicht zögern "den Sanktionsdruck weiter zu erhöhen", sagte Merz am Freitag bei einem Treffen mit EU-Ratspräsident Antonio Costa. Beim Thema neue europäische Gemeinschaftsschulden ließ der Kanzler die Tür für "Ausnahmen" offen.

Textgröße ändern:

Merz hatte am Donnerstagabend mit US-Präsident Donald Trump telefoniert. Er habe Trump gegenüber seine Unterstützung für dessen Plan einer 30-tägigen Waffenruhe in der Ukraine ausgedrückt, sagte der Bundeskanzler. Russland sei jetzt aufgefordert, sich "endlich auf einen längeren Waffenstillstand einzulassen, der Raum geben muss für einen echten Friedensvertrag", sagte Merz.

"Der Ball liegt jetzt in Moskau, nirgendwo anders", sagte der Bundeskanzler wenig später bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. "Wir sind uns in Europa einig. Wir sind uns mit der Ukraine einig und es ist ein Vorschlag der Vereinigten Staaten von Amerika", sagte Merz. Jetzt sei es "ausschließlich" an Russland, "ab Montag zu beweisen, dass es dieser Regierung in Moskau ernst ist mit einem Frieden in der Ukraine".

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte angesichts der Gedenkfeiern zum Weltkriegsende am Freitag in Moskau einseitig eine dreitägige Waffenruhe angeordnet, die um Mitternacht in der Nacht zum Donnerstag in Kraft trat. Die Ukraine stimmte der Feuerpause nicht zu und fordert eine 30-tägige Feuerpause.

Kiew warf der russischen Armee zahlreiche Verstöße gegen die Waffenruhe vor. Die russische Armee erklärte, sich an die Waffenruhe zu halten, sie reagiere jedoch auf "Verstöße" gegen die Waffenruhe durch die Ukraine.

Merz absolvierte am Freitag seinen Antrittsbesuch bei den EU-Institutionen und der Nato. Neben Treffen mit EU-Ratspräsident António Costa und EU-Kommissionspräsidentin Ursula standen Gespräche mit der Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, und Nato-Generalsekretär Mark Rutte auf dem Programm.

In Brüssel gibt es hohe Erwartungen an die neue Regierung in Berlin. Das deutsche Infrastrukturpaket in Höhe von 500 Milliarden Euro sowie die Ausnahme für einen Teil der Verteidigungsausgaben von der Schuldenbremse haben bei vielen Partnern die Hoffnung geweckt, eine Regierung Merz könnte auf EU-Ebene das bisherige deutsche Nein zu Eurobonds, also zu gemeinsamen Schulden auf EU-Ebene, in ein Ja oder zumindest ein Vielleicht ändern.

Merz erteilte solchen europäischen Gemeinschaftsschulden am Freitag zunächst erneut eine Absage: "Ich werde die Haltung der deutschen Bundesregierung nicht verändern, was die Verschuldungsmöglichkeiten der Europäischen Union betrifft", betonte er. Ausnahmen wie während der Corona-Zeit dürften nicht zum Normalfall werden. Mit der "Wiederherstellung der Verteidigungsfähigkeit der Europäischen Union" gebe es nun eine "neue große Herausforderung", räumte der Kanzler ein. "Wir suchen hier nach Wegen der Finanzierung."

D.Kelly--TNT

Empfohlen

Hochgeachtete Mahnerin: Holocaust-Überlebende Margot Friedländer 103-jährig gestorben

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist tot. Die bedeutende Zeitzeugin der Juden-Verfolgung während der NS-Herrschaft starb am Freitag im Alter von 103 Jahren in Berlin gestorben, wie ihre Stiftung am Abend mitteilte. Zahlreiche führende Politiker wie Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) drückten ihre Trauer über Friedländers Tod aus. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der ihr am Freitag das Große Bundesverdienstkreuz hatte verleihen wollen, hob in seiner Kondolenzbotschaft hervor, Friedländer habe "unserem Land Versöhnung geschenkt".

Mexiko verklagt Google wegen Namensänderung des Golfs von Mexiko

Wegen der Namensänderung des Golfs von Mexiko in den "Golf von Amerika" im Onlinedienst Google Maps hat Mexiko nach eigenen Angaben das US-Unternehmen Google verklagt. "Die Klage wurde bereits eingereicht", sagte die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum am Freitag im Rahmen ihrer täglichen Pressekonferenz. Die Präsidentin erklärte nicht, wann und bei welchem Gericht die Klage erstattet wurde.

Kaschmir-Konflikt: Indien und Pakistan beschuldigen sich gegenseitig

Im neu entfachten Kaschmir-Konflikt haben Indien und Pakistan ihre gegenseitigen Angriffe am dritten Tag in Folge fortgesetzt. Nach Angaben der indischen Armee flog Pakistan am Freitag Drohnenangriffe auf den indischen Teil von Kaschmir und bombardierte unter anderem die Stadt Jammu. Indien habe "zurückgeschlagen" und eine "angemessene Antwort" gegeben. Zuvor hatte Islamabad Neu Delhi beschuldigt, eine Eskalation zwischen den beiden Atommächten voranzutreiben.

Holocaust-Überlebende Margot Friedländer mit 103 Jahren gestorben

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist tot. Die bedeutende Zeitzeugin der Juden-Verfolgung während der NS-Herrschaft sei am Freitag in Berlin im Alter von 103 Jahren gestorben, teilte ihre Stiftung am Abend mit. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der ihr am Freitag das Große Bundesverdienstkreuz hatte verleihen wollen, kondolierte und erklärte, Friedländer habe "unserem Land Versöhnung geschenkt". Ihre Stiftung betonte: "Bis zuletzt mahnte sie die Verteidigung der Demokratie an – erinnern allein reiche nicht."

Textgröße ändern: