The National Times - Rauchverbot oder Tempolimit: Ablehnung lässt nach Einführung von Regeln nach

Rauchverbot oder Tempolimit: Ablehnung lässt nach Einführung von Regeln nach


Rauchverbot oder Tempolimit: Ablehnung lässt nach Einführung von Regeln nach
Rauchverbot oder Tempolimit: Ablehnung lässt nach Einführung von Regeln nach / Foto: © AFP/Archiv

Die Ablehnung neuer Regeln etwa zum Rauchverbot oder einem Tempolimit lässt bei vielen Menschen nach Inkraftsetzen der Maßnahmen deutlich nach. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Technischen Universität München (TUM) und der Universität Wien nach Angaben vom Donnerstag. Die Forscher sehen darin eine wichtige Grundlage für die gesellschaftliche Debatte und für die Politik.

Textgröße ändern:

"Wer sich der psychologischen Mechanismen bewusst ist, kann die Reaktionen vieler Menschen, den Verlauf der Debatten und die Erfolgsaussichten von Gesetzen besser beurteilen und danach handeln", erklärte Studienleiter Armin Granulo.

Die Forscherinnen und Forscher analysierten repräsentative Umfragen zur Einführung von Rauchverboten an Arbeitsplätzen in mehreren europäischen Ländern, zur Anschnallpflicht in den USA und zur Verschärfung des Tempolimits in den Niederlanden. Zudem testeten sie in Experimenten die Reaktion auf politische Regulierungen. Die Teilnehmenden in Großbritannien und Deutschland positionierten sich dabei unter anderem zu einer Impfpflicht, einem Tempolimit sowie neuen Steuern auf Alkohol und Fleisch.

Sowohl die Umfragen als auch die Experimente zeigen demnach, dass die Ablehnung der einschränkenden Maßnahmen vor deren Einführung deutlich größer ist als danach. Dies gelte unabhängig von der Grundhaltung der Menschen zu einem Thema, beispielsweise zu Impfungen. "Der Widerstand ist also weniger stabil, als viele Politikerinnen und Politiker befürchten", betonte Granulo.

Hinter der Ablehnung steckt demnach ein psychologischer Mechanismus. Werden Menschen vor eine Veränderung gestellt, richten sie ihre Aufmerksamkeit mehr auf die Neuerung an sich als auf die Zustände vor und nach der Veränderung. "Wenn eine neue Regel angekündigt wird, denken die Menschen zuerst an das, was sie verlieren: Freiheit, Gewohnheit, Komfort", erklärte der Psychologe Robert Böhm.

Nach Einführung der neuen Regeln träten diese persönlichen Verluste in den Hintergrund. Dann achteten Menschen viel stärker auf das, was die Maßnahme für die Gesellschaft bringe, etwa beim Gesundheits- oder Klimaschutz, betonte Böhm.

S.Collins--TNT

Empfohlen

Dänemark kauft erstmals Langstrecken-Präzisionswaffen - Russland spricht von "Wahnsinn"

Dänemark will angesichts der Bedrohung durch Russland erstmals Langstrecken-Präzisionswaffen kaufen. Die Beschaffung der Waffen sei ein "Paradigmenwechsel in der dänischen Verteidigungspolitik", sagte Regierungschefin Mette Frederiksen am Mittwoch. Der russische Botschafter in Dänemark bezeichnete die Pläne als "schieren Wahnsinn".

Erstmals seit Trumps Amtsantritt: US-Zentralbank senkt Leitzins um 0,25 Punkte

Erstmals seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump vor rund acht Monaten hat die Zentralbank Federal Reserve (Fed) den Leitzins gesenkt. Die Fed senkte den maßgeblichen Zinssatz am Mittwoch um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne zwischen 4,0 und 4,25 Prozent ab, wie sie in Washington mitteilte. Das ist ein deutlich geringerer Zinsschnitt als von Trump gefordert.

Trump auf Staatsbesuch in Großbritannien: Königlicher Empfang und Proteste

Ein pompöser Empfang auf der einen Seite, massive Proteste auf der anderen: US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch mit seiner Frau Melania den ersten Tag seines Staatsbesuchs in Großbritannien absolviert, mit einem Empfang durch die britische Königsfamilie, einer gemeinsamen Kutschfahrt auf Schloss Windsor, einer Militärzeremonie sowie einem Staatsbankett am Abend. Der Staatsbesuch fand abseits der Hauptstadt London statt, wo am Nachmittag Tausende gegen den US-Präsidenten demonstrierten, dem sie unter anderem Rassismus vorwarfen.

Merz: Kritik an Israel "kann nötig sein" - Rede zu 75 Jahre Zentralrat der Juden

Der Holocaust lag gerade einmal fünf Jahre zurück, als sich im Jahr 1950 der Zentralrat der Juden in Deutschland gründete - mit einem Jubiläumsempfang erinnerten am Mittwoch rund tausend Gäste aus Politik und Gesellschaft in Berlin an die Gründung vor 75 Jahren. Die Festreden von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Zentralratspräsident Josef Schuster waren geprägt von aktuellen Sorgen über das Erstarken des Antisemitismus und vom Befremden über den Kurs der derzeitigen israelischen Regierung.

Textgröße ändern: