The National Times - Israels Armee kündigt Rücktritt von Sprecher Hagari an

Israels Armee kündigt Rücktritt von Sprecher Hagari an


Israels Armee kündigt Rücktritt von Sprecher Hagari an
Israels Armee kündigt Rücktritt von Sprecher Hagari an / Foto: © Israeli Army/AFP/Archiv

Er tritt seit dem Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas manchmal sogar mehrmals täglich vor die Presse, bald wird damit Schluss sein: Die israelische Armee hat am Freitag den Rücktritt ihres Sprechers Daniel Hagari angekündigt. In einer Erklärung lobte das Militär den 49-jährigen ehemaligen Marinekommandanten als "professionellen und engagierten" Sprecher, der der Armee in dieser Funktion in einem der "komplexesten Kriege der israelischen Geschichte" gedient habe.

Textgröße ändern:

Hagaris Rücktritt sei vom neuen Armeechef Ejal Samir genehmigt worden. Der Rücktritt solle zu einem nicht näher genannten Zeitpunkt in den kommenden Wochen erfolgen, teilte das Militär mit.

In israelischen Medien wurde berichtet, Hagari, der vor seiner Zeit als Sprecher die Antiterror-Elite-Einheit Schajetet 13 leitete, werde zurücktreten, da er zum Ende seiner Zeit als Sprecher nicht wie sonst in der israelischen Armee üblich zum Vizeadmiral befördert worden sei.

Hagari hatte in den ersten Monaten des Krieges nach dem Hamas-Großangriff auf Israel vom 7. Oktober 2023 das Vertrauen der israelischen Öffentlichkeit gewonnen. Viele sahen in ihm die zuverlässigste Quelle für Informationen über den Kriegsverlauf, auch wenn einige internationale Medien die Glaubwürdigkeit der israelischen Angaben in Frage stellten.

Hagari zeigte Karten, Satellitenbilder, Audiomitschnitte und Videos, die das Vorgehen der Armee begreifbar machen sollten. Dadurch untermauerte er eines der zentralen Argumente der Armee für den Krieg im Gazastreifen: dass die Hamas zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser als Kommandozentren für Angriffe nutze.

Vielen Israelis dürfte eine von Hagaris ersten Fernseherklärungen nach dem 7. Oktober 2023 noch in Erinnerung sein: Zwei Tage nach dem Angriff der Hamas und verbündeter islamistischer Gruppen trat er in Uniform auf und erklärte: "Dies sind für alle schwierige Tage". Eins sei aber klar: "Wir werden gewinnen". Auch zu den Geiseln der Hamas im Gazastreifen gab er immer wieder Erklärungen ab, teils auch hoch emotional wie zum Schicksal der später tot nach Israel zurückgebrachten Kleinkinder Kfir und Ariel Bibas.

Ein weiterer wichtiger Moment in seiner Zeit als Sprecher war Hagaris Auftritt nach dem ersten direkten iranischen Angriff auf Israel im April 2024. Im Stundentakt informierte er über die Reaktionen der Armee.

Im Dezember handelte er sich mit seiner offenen Kritik an einem Gesetzesprojekt jedoch Ärger mit der Regierung ein. Das Gesetz sah Straffreiheit für Soldaten oder hochrangige Verteidigungsbeamte vor, die vertrauliche militärische Informationen ohne Genehmigung weitergeben. Hagari musste sich für seine Kritik entschuldigen.

Im Juni 2024 wurde er zudem von der Regierung zur Ordnung gerufen, als er das erklärte Ziel der Auslöschung der Hamas als "Augenwischerei" bezeichnete.

R.T.Gilbert--TNT

Empfohlen

Buhrufe für US-Präsident Trump bei Klub-WM-Finale

US-Präsident Donald Trump ist am Sonntag beim Finale der Fußball-Klub-WM bei New York ausgebuht worden. Als Trump nach dem Sieg des FC Chelsea gegen Paris Saint-Germain zusammen mit Fifa-Präsident Gianni Infantino den Pokal und die Medaillen verlieh, wurde er im Metlife Stadium in East Rutherford in New Jersey von vielen Zuschauern ausgebuht und ausgepfiffen.

Ein Jahr nach Trump-Attentat: US-Senat wirf Secret Service "unverzeihliche" Fehler vor

Ein Jahr nach dem gescheiterten Attentat auf den damaligen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump hat ein Ausschuss des US-Senats dem Secret Service schwere Versäumnisse zur Last gelegt. "Was geschehen ist, war unverzeihlich", heißt es in einem am Sonntag veröffentlichten Untersuchungsbericht. Dem für den Schutz von Präsidenten und anderen hochrangigen Politikern zuständigen Secret Service wird darin "eine Kaskade vermeidbarer Fehler" vorgeworfen, die Trump fast das Leben gekostet hätten.

Macron: Die Freiheit war seit 1945 nicht so bedroht wie heute

Die Freiheit ist nach den Worten des französischen Präsidenten Emmanuel Macron seit 1945 nicht so sehr bedroht gewesen wie heute. "Wir leben in einem Moment des Umbruchs", sagte Macron am Sonntag bei seiner traditionellen Ansprache an die Armee vor dem französischen Nationalfeiertag am Montag. "Diese Umbrüche finden nun statt." Er kündigte daher eine weitere Erhöhung der Verteidigungsausgaben an.

Merz warnt vor Folgen von US-Zöllen und drängt auf Verhandlungslösung

Nach der Androhung von US-Zöllen in Höhe von 30 Prozent gegen die EU wollen die Europäer eine Verhandlungslösung mit Washington vorantreiben. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sagte am Sonntag, solche Zölle würden "die deutsche Exportwirtschaft ins Mark treffen". Er setze sich "intensiv" dafür ein, bis zum 1. August "eine Lösung hinzubekommen". Um eine Verhandlungslösung zu ermöglichen, setzte die EU geplante Gegenzölle gegen die USA vorerst aus.

Textgröße ändern: