The National Times - CSU will bayerischen Bauernpräsidenten Felßner als Bundesagrarminister

CSU will bayerischen Bauernpräsidenten Felßner als Bundesagrarminister


CSU will bayerischen Bauernpräsidenten Felßner als Bundesagrarminister
CSU will bayerischen Bauernpräsidenten Felßner als Bundesagrarminister / Foto: © AFP/Archiv

Drei Monate vor der Bundestagswahl hat sich CSU-Chef Markus Söder auf einen Anwärter für den Posten des Bundesagrarministers festgelegt. Der Präsident des bayerischen Bauernverbands, Günther Felßner, werde für den Bundestag kandidieren und solle im Falle einer Regierungsübernahme den Ministerposten in Berlin übernehmen, kündigte Söder am Montag nach einer Vorstandssitzung seiner Partei in München an. Die SPD übte scharfe Kritik daran, dass Söder bereits vor der Wahl künftige Minister benennt.

Textgröße ändern:

Der 58 Jahre alte Felßner ist seit 2022 bayerischer Bauernpräsident und seit 2023 Vizepräsident des Deutschen Bauernverbands, ein politisches Mandat hat er bisher noch nicht. Söder sagte, Felßner solle auf seinen Vorschlag hin nicht nur einen der ersten Listenplätze auf der CSU-Liste für die Bundestagswahl bekommen, er sei "für uns auch gesetzt als Minister". Felßner würde dann die Nachfolge von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir von den Grünen antreten.

Söder hatte bereits im Oktober das Bundeslandwirtschaftsministerium für die CSU reklamiert. Das Vorgehen ist ungewöhnlich - üblicherweise werden in Koalitionen erst am Ende der Koalitionsverhandlungen die Ministerien verteilt.

SPD-Parlamentsgeschäftsführerin Katja Mast kritisierte Söders Verhalten. "Die Bundestagswahl ist im Februar, und jetzt im November wird in CDU und CSU das Fell des Bären verteilt auf Kosten Deutschlands", sagte Mast der Nachrichtenagentur AFP - und fügte hinzu: "Geht es noch arroganter?" Offenkundig sei die Besetzung des Agraministerpostens für die CSU ein "Preis" für die Unterstützung von CDU-Chef Friedrich Merz als Kanzlerkandidat der Union.

Verbandschef Felßner sagte, er wolle sich in einer aktiven, positiven Gestaltungsrolle einbringen. Der Franke bezeichnete sich selbst als eines der Gesichter der Bauernproteste in Deutschland. Es sei ein Zeichen, dass nun einer der Köpfe der Proteste für den Bundestag kandidieren und ein Ministeramt bekommen solle.

"Das ist das Zeichen, die Menschen, die aufbegehrt haben, haben jetzt Mitwirkungsrechte", sagte Felßner. Seine Ämter im Bauernverband will er zunächst behalten. Sollte er Minister werden, will er sie niederlegen.

Die Bauernproteste hatten sich Ende vergangenen Jahres an den Plänen der damaligen Ampel-Regierung entzündet, Subventionen beim Agrar-Diesel zu streichen. Die Koalition versprach sich davon Haushaltseinsparungen. Monatelang hatten Bauern bundesweit dagegen protestiert - unter anderem mit Autobahnblockaden und Traktor-Kundgebungen.

A.M.Murray--TNT

Empfohlen

Innenminister Dobrindt will Bundespolizei mit Elektroschockgeräten ausstatten

Die Bundespolizei soll nach den Plänen von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) mit Elektroschockgeräten ausgestattet werden. "Ich bin davon überzeugt, dass der Einsatz von Tasern bei unserer Polizei zwingend notwendig ist", sagte Dobrindt den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben). Er werde dafür sorgen, dass die Bundespolizei "schnell mit Tasern ausgerüstet wird und die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen dafür noch schnell in diesem Jahr aufgesetzt werden".

Erneut Zusammenstöße in Los Angeles wegen Razzien der Bundesbehörden gegen Migranten

Nach Razzien vermummter und bewaffneter Beamter gegen Migranten haben sich in Los Angeles erneut gewaltsame Zusammenstöße zwischen US-Bundespolizisten und wütenden Demonstranten ereignet. Wie aus örtlichen Medienberichten und Veröffentlichungen in Online-Netzwerken hervorging, gingen im überwiegend von Latinos bewohnten Vorort Paramount die Beamten am Samstag mit Blendgranaten und Tränengas gegen die Demonstrierenden vor, die die Beamten mit Gegenständen bewarfen. Zudem wurde ein Teil einer Hauptverkehrsstraße gesperrt.

Maßgeblich an Geiselnahmen beteiligt: Israel meldet Tod von Chef der Mudschaheddin-Brigaden

Die israelische Armee hat im Gazastreifen nach eigenen Angaben den Anführer der Mudschaheddin-Brigaden getötet, der maßgeblich an der Verschleppung und Ermordung der Deutsch-Israelin Shiri Bibas und ihrer beiden kleinen Söhne Ariel und Kfir beteiligt war. Assaad Abu Tscharia sei in der Stadt Gaza getötet worden, erklärte die Armee am Samstagabend. Seine Mudschaheddin-Brigaden werden auch für den Tod des aus Israel verschleppten Thailänders Natthapong Pinta verantwortlich gemacht, dessen Leiche nun geborgen wurde.

Tausende Israelis demonstrieren für Gaza-Waffenruhe und Übergabe aller Geiseln

In Tel Aviv haben erneut tausende Menschen für die Freilassung der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln und für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg demonstriert. Die Menge versammelte sich am Samstagabend auf dem sogenannten Platz der Geiseln und sang: "Das Volk wählt die Geiseln!" Das Forum der Geisel-Angehörigen forderte in einer Erklärung "eine umfassende Vereinbarung" für die Freilassung der Verschleppten.

Textgröße ändern: