The National Times - Teilergebnisse: Russlandfreundlicher Kandidat führt knapp bei Stichwahl in Moldau

Teilergebnisse: Russlandfreundlicher Kandidat führt knapp bei Stichwahl in Moldau


Teilergebnisse: Russlandfreundlicher Kandidat führt knapp bei Stichwahl in Moldau
Teilergebnisse: Russlandfreundlicher Kandidat führt knapp bei Stichwahl in Moldau / Foto: © AFP

Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Moldau liegt der russlandfreundliche Kandidat Alexandr Stoianoglo Teilergebnissen zufolge knapp vor der proeuropäischen Amtsinhaberin Maia Sandu. Wie die Wahlkommission am Sonntagabend mitteilte, erhielt Stoianoglo nach Auszählung von knapp 90 Prozent der Wahlzettel weniger als 51 Prozent der Stimmen, Sandu kam demnach auf 49 Prozent. Das Lager der Präsidentin Sandu äußerte "leichten Optimismus", dass der Trend sich nach Auszählung der Stimmzettel von im Ausland lebenden Wahlberechtigten drehen könnte.

Textgröße ändern:

Die Abstimmung gilt als richtungsweisend in der Frage, ob sich Moldau künftig eher Moskau oder Brüssel zuwendet. Beobachter sagten ein knappes Rennen voraus. Nach der ersten Wahlrunde am 20. Oktober hatte es Berichte über massive russische Wählerbeeinflussung gegeben.

Nach Angaben der Behörden vom Sonntag gab es "Provokationen und Versuche der Destabilisierung". Die Polizei teilte mit, sie ermittle wegen mutmaßlicher "organisierter Transporte" von in Russland lebenden Moldauern nach Belarus, Aserbaidschan und in die Türkei, um dort die Teilnahme an der Stichwahl in Konsulaten oder Botschaften zu ermöglichen. Demnach gab es bei den Stimmabgaben im Ausland auch falsche Bombenalarme und Cyberattacken.

Sandu war vor zwei Wochen als Favoritin angetreten, mit einem Ergebnis von 42 Prozent der Stimmen verpasste sie jedoch die absolute Mehrheit. Stoianoglo schnitt mit 26 Prozent besser ab als erwartet. Er erhielt seit dem die Unterstützung von weiteren, nach der ersten Runde ausgeschiedenen Kandidaten. Unter anderem wurde er von den prorussischen Sozialisten unterstützt.

Angesichts der Vorwürfe der Wahlbeeinflussung durch Russland hatte Sandus Lager die Bemühungen, die Wähler vom pro-europäischen Kurs der Präsidentin zu überzeugen, im Vorfeld der Stichwahl noch einmal verstärkt. Mit Kampagnen in Onlinediensten und Hausbesuchen versuchten ihre Wahlhelfer zudem den Kauf von Stimmen zu verhindern, den es im Vorfeld der ersten Wahlrunde laut Polizei und Beobachtern gegeben hatte.

Die Polizei warnte die Menschen mit Lautsprecherdurchsagen in Supermärkten und per Handynachrichten davor, sich ihre Stimme abkaufen zu lassen. Laut Polizei gab es "massive" Versuche, Wählerinnen und Wähler durch Telefonanrufe und E-Mails zu beeinflussen. Demnach wurden einige sogar mit dem Tode bedroht.

Die Republik Moldau hat 2,6 Millionen Einwohner und grenzt an die Ukraine und an Rumänien. Seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine befürchten viele Moldauer, dass Moskau ihr Land als nächstes angreifen könnte.

C.Stevenson--TNT

Empfohlen

16 Tote durch Sturm und Regen im Gazastreifen - Drei Kinder unter den Opfern

Im kriegszerstörten Gazastreifen haben Sturm und heftige Regenfälle zu weiteren Todesopfern geführt. In den vergangenen 24 Stunden seien mindestens 16 Menschen in dem Palästinensergebiet gestorben, teilte die von der radikalislamischen Hamas geführte Zivilschutzbehörde am Freitag mit. Darunter seien zwei Kinder in der Stadt Gaza und ein weiteres in Chan Junis, die an Unterkühlung gestorben seien. Wegen starker Regenfälle im Gefolge von Sturm "Byron" waren im Gazastreifen seit Mittwochabend Zelte und andere Notunterkünfte überschwemmt worden.

US-Gesandter Witkoff zu Gesprächen mit Selenskyj und Europäern in Berlin erwartet

Im Ringen um eine Beendigung des Ukraine-Kriegs wollen die USA ihre diplomatischen Bemühungen nun in Berlin fortsetzen. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff reise am Wochenende nach Berlin, um sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäischen Staatenlenkern zu treffen, sagte ein Vertreter des Weißen Hauses am Freitag (Ortszeit). Nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen beraten zunächst die außenpolitischen Berater, bevor Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Montag ein Treffen mit Selenskyj und europäischen Staats- und Regierungschefs ausrichtet.

Minister der EU-Staaten einigen sich auf Fischereiquoten für 2026

Nach schwierigen und langwierigen Verhandlungen haben sich die EU-Staaten in der Nacht zum Samstag auf ihre Fischereiquoten für das Jahr 2026 geeinigt. Wie der EU-Rat mitteilte, sieht die Einigung teilweise deutliche Veränderungen der zulässigen Fangmengen vor: So einigten sich die Mitgliedstaaten für die ersten sechs Monate des Jahres auf eine 70-prozentige Senkung der Obergrenze für Makrelen.

Beschlagnahme von Öltanker vor Venezuela: USA veröffentlichen Vollstreckungsbefehl

Nach der umstrittenen Beschlagnahmung eines Öltankers vor Venezuelas Küste hat ein US-Gericht eine stark zensierte Fassung des zugrunde liegenden Vollstreckungsbefehls veröffentlicht. Von dem 26-seitigen Dokument, das am 26. November von einem Richter unterzeichnet wurde, blieb mehr als die Hälfte unter Verschluss. Nach Angaben des US-Justizministeriums verstößt der Öltanker "Skipper" mit seinen Öltransporten gegen Sanktionen und sei Teil eines Netzwerks, das die pro-iranische Hisbollah-Miliz sowie eine Einheit der iranischen Revolutionsgarden unterstütze.

Textgröße ändern: