The National Times - Weiter Kritik an nicht abgestimmten Wirtschaftsgesprächen von Scholz und Lindner

Weiter Kritik an nicht abgestimmten Wirtschaftsgesprächen von Scholz und Lindner


Weiter Kritik an nicht abgestimmten Wirtschaftsgesprächen von Scholz und Lindner
Weiter Kritik an nicht abgestimmten Wirtschaftsgesprächen von Scholz und Lindner / Foto: © AFP

Die nicht abgestimmten Wirtschaftsgespräche von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) sorgen weiter für Kritik. "Mein Gefühl ist, dass auch die Teilnehmer dieser Gipfel sich am Ende fragen: Was soll denn der Quatsch, warum machen die nicht einfach ihre Arbeit", sagte der Bewerber um den Grünen-Vorsitz, Felix Banaszak bei RTL und ntv. SPD-Chefin Saskia Esken forderte Linder auf, auf Scholz zuzugehen.

Textgröße ändern:

Banaszak mahnte die Bundesregierung, die im Sommer vereinbarte Wachstumsinitiative nun auch umzusetzen. Diese ermögliche niedrigere Energiepreise und erleichtere Investitionen. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wolle die Initiative umsetzen. "Ich kann unsere Koalitionspartner nur einladen, daran teilzuhaben", sagte Banaszak.

SPD-Chefin Esken kritisierte im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, bisher geplante Maßnahmen seien "von zu wenig Mut geprägt, da der Finanzminister den ausgeglichenen Bundeshaushalt über alles stellt und nichts akzeptiert, was die Einnahmesituation des Staates verbessern könnte". Sie forderte, "das obere Prozent der Einkommen" müsse stärker zur Verantwortung gezogen werden. "Das lehnt die FDP ab", sagte die Parteichefin der SPD, die kürzlich Steuerpläne vorgelegt hatte, die vor allem sehr Reiche stärker belasten sollen.

Scholz und Lindner hatten am Dienstag in separaten Treffen mit Wirtschaftsvertretern beraten. Während der Kanzler den Schwerpunkt auf die Industrie legte, war bei den FDP-Gesprächen der Mittelstand im Fokus.

Die Parallelveranstaltungen stießen auch in der Wirtschaft auf Kritik. Die Opposition sah sie als Zeichen für die Handlungsunfähigkeit der Ampel-Regierung. Beide Gesprächsformate sollen aber fortgeführt werden - das mit Lindner am kommenden Montag, das mit Scholz am 15. November.

Kritik kam am Donnerstag von der Linkspartei. Deren Vorsitzende Ines Schwerdtner sagte AFP: "Scholz und Lindner gipfeln weiter abseits des Wirtschaftsministeriums, während der Wirtschaftsminister verlautbaren lässt, in der Ampel herrsche bei der Wirtschaftspolitik große Einigkeit." Die "fortgesetzten Egotrips der Ampel-Köpfe" machten sie "fassungslos".

Die Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB, Yasmin Fahimi, hofft bei der Fortsetzung des "Industriegipfels" im Kanzleramt im November auf einen raschen Durchbruch. "Alle Teilnehmer sind daran interessiert, dass Deutschland wieder wettbewerbsfähiger wird und die Unternehmen Planungssicherheit bekommen", sagte Fahimi, die bereits am ersten Gespräch mit Scholz teilnahm, der "Augsburger Allgemeinen".

L.Johnson--TNT

Empfohlen

Kretschmer fordert Gespräche mit Russland über Nord Stream

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, über die Nord-Stream-Pipelines in Gespräche mit der russischen Regierung einzutreten. "Nord Stream ist eine mögliche Eröffnung für ein Gespräch mit Russland", sagte Kretschmer "Zeit Online" vom Sonntag. Es gebe "zwei unterschiedliche Arten", ins Gespräch zu kommen. "Entweder man versucht Russland zu zwingen, wie es bislang der Fall war, oder man versucht einen positiven Ansatz."

Israel setzte Gaza-Offensive fort - Zivilschutz meldet 37 Tote am Wochenende

Israel setzt seine Offensive im Gazastreifen mit unverminderter Härte fort. Bei israelischen Luftangriffen am Sonntag seien 22 Menschen getötet worden, sagte der Sprecher des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes, Mahmud Bassal. Am Samstag waren nach seinen Angaben 15 Menschen bei Angriffen im Gazastreifen getötet worden. Nach einem Angriff am Freitag waren in der Stadt Chan Junis demnach die Leichen von neun Kindern eines Ärzteehepaares geborgen worden.

Vor Präsidenten-Stichwahl in Polen: Großdemonstrationen beider Lager in Warschau

Eine Woche vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Polen haben die beiden Kandidaten am Sonntag in Warschau zehntausende Unterstützter zu Demonstrationen mobilisiert. Der pro-europäische Kandidat Rafal Trzaskowski rief seine Anhänger zu einem "Großen Marsch der Patrioten" auf. Ziel war der Platz der Verfassung im Zentrum der polnischen Hauptstadt. Der "Marsch für Polen" seines rechtsnationalistischen Konkurrenten Karol Nawrockis führte zum Schlossplatz in der Altstadt.

Venezolaner wählen neues Parlament - Opposition boykottiert Urnengang

Zehn Monate nach der umstrittenen Wiederwahl des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro sind in dem südamerikanischen Land Parlaments- und Regionalwahlen abgehalten worden. Die Wahllokale öffneten am Sonntag um 06.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MESZ) und sollten bis 18.00 Uhr (Mitternacht MESZ) geöffnet bleiben. Erste Ergebnisse werden in der Nacht erwartet. Die Opposition, die bereits Maduros Wahlsieg im vergangenen Jahr angefochten hatte, hatte zum Boykott des Urnengangs aufgerufen.

Textgröße ändern: