The National Times - Steinmeier zollt Polen "tiefen Respekt" für Aufnahme von Flüchtlingen

Steinmeier zollt Polen "tiefen Respekt" für Aufnahme von Flüchtlingen


Steinmeier zollt Polen "tiefen Respekt" für Aufnahme von Flüchtlingen
Steinmeier zollt Polen "tiefen Respekt" für Aufnahme von Flüchtlingen / Foto: © AFP

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei seinem Besuch in Polen den Einsatz des Landes bei der Aufnahme von Flüchtlingen gewürdigt. "Ich empfinde wirklich tiefen Respekt und auch große Dankbarkeit für die großzügige und gut organisierte Aufnahme der Geflüchteten hier in Polen, und ich weiß, dass das nicht einfach ist", sagte Steinmeier am Dienstag nach einem Treffen mit seinem polnischen Kollegen Andrzej Duda in Warschau.

Textgröße ändern:

Sein Besuch in Warschau sei "ganz wesentlich beeinflusst durch den brutalen Angriffskrieg, den Russland gegenüber der Ukraine begonnen hat und der seit jetzt sechs Wochen Zerstörung, Opfer, Vertreibung und viel menschliches Leid hervorruft", sagte Steinmeier. "Deutschland und Polen stehen da Schulter an Schulter, und wir zeigen uns beide solidarisch an der Seite der Ukraine."

Polen ist das Hauptankunftsland für ukrainische Flüchtlinge. Mehr als 2,6 Millionen Schutzsuchende kamen dort bereits an. "Wir werden einen langen Atem brauchen in dieser Auseinandersetzung", sagte der Bundespräsident mit Blick auf den Ukraine-Krieg. "Dieser Krieg wird unsere Unterstützung, unsere Wehrhaftigkeit, unsere Bereitschaft, Lasten zu tragen, noch auf lange Zeit fordern."

"Eines ist in meinen Augen klar: Eine Rückkehr zur Normalität kann es mit dem Russland unter Putin nicht geben", betonte Steinmeier mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Die russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine sind vor den Augen der Welt sichtbar geworden", sagte der Bundespräsident. Diese Verbrechen müssten dokumentiert und aufgeklärt werden, die Täter und die politisch Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

"Diese Barbarei muss ein Ende haben und das kann nur damit beginnen, dass Präsident Putin seiner Armee Befehl erteilt, die Waffen schweigen zu lassen. Ich glaube auch, erst dann können laufende Gespräche irgendeine Aussicht auf Erfolg haben", sagte Steinmeier mit Blick auf die Gespräche von Unterhändlern aus Kiew und Moskau.

Der Bundespräsident forderte Putin auf, "eine sofortige humanitäre Evakuierung der Menschen aus Mariupol möglich zu machen". Dies sei ein gemeinsamer Appell mit Präsident Duda, der sich "angesichts des Elends, das uns täglich mit den Bildern aus Mariupol vor Augen geführt wird", an Russland richte. Die Hafenstadt am Asowschen Meer steht seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar unter Dauerbeschuss der russischen Armee.

L.A.Adams--TNT

Empfohlen

Selenskyj: Ukrainischer Präsidialamtschef nach Korruptionsverdacht zurückgetreten

Nach Durchsuchungen bei dem ukrainischen Präsidialamtschef Andrij Jermak wegen Korruptionsverdachts hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dessen Rücktritt verkündet. Jermak habe seinen Rücktritt eingereicht, sagte Selenskyj am Donnerstag in einer Videoansprache. Er werde am Samstag Beratungen mit einem möglichen Nachfolger Jermaks abhalten, kündigte der Präsident an.

"Ich verneige mich vor den Opfern": Steinmeier gedenkt der Opfer von Guernica

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich beim ersten Besuch eines deutschen Staatsoberhaupts in der bei einem NS-Bombenangriff zerstörten baskischen Stadt Guernica zur Verantwortung Deutschlands bekannt. "Ich verneige mich vor den Opfern", sagte Steinmeier am Freitag nach einer Gedenkzeremonie in der Stadt im Norden Spaniens. "Deutschland weiß um seine historische Verantwortung, wir bekennen uns dazu, und wir fühlen die Verpflichtung, heute für Frieden, Demokratie und gegen Gewalt einzutreten."

Ringen um Beendigung des Ukraine-Kriegs: Europäer treten uneins auf

Vor weiteren wichtigen Gesprächen über den US-Plan zur Beendigung des Ukraine-Kriegs haben sich die Europäer am Freitag uneinig gezeigt. Während Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erneut auf die Verwendung eingefrorener russischer Vermögenswerte für Darlehen an die Ukraine drang, lehnte Belgien, der Depot-Ort dieser Gelder, ein solches Vorgehen entschieden ab. Ungarns Regierungschef Viktor Orban reiste derweil nach Moskau und sicherte Kreml-Chef Wladimir Putin zu, weiter russisches Öl zu kaufen.

Grüne beginnen Bundesparteitag in Hannover

In Hannover hat am Freitagnachmittag der Bundesparteitag der Grünen begonnen. Diese wollen bei dem dreitägigen Kongress ihr Profil als Oppositionspartei schärfen. Es gehe um die "Neuorientierung" und "Weiterentwicklung" der Partei, sagte Grünen-Chef Felix Banaszak am Rande des Parteitags, und um die Frage, wie grüne Politik "wieder mehrheitsfähig werden" könne. So müsse zum Beispiel der Klimaschutz für alle im Land funktionieren.

Textgröße ändern: