The National Times - Ukrainische Streitkräfte in Mariupol bereiten sich auf "letzte Schlacht" vor

Ukrainische Streitkräfte in Mariupol bereiten sich auf "letzte Schlacht" vor


Ukrainische Streitkräfte in Mariupol bereiten sich auf "letzte Schlacht" vor
Ukrainische Streitkräfte in Mariupol bereiten sich auf "letzte Schlacht" vor

Die letzten ukrainischen Streitkräfte in Mariupol gehen von einer Eroberung der Hafenstadt durch die russischen Angreifer in den kommenden Stunden aus. "Heute wird wahrscheinlich die letzte Schlacht sein, da die Munition zur Neige geht", erklärte die 36. Marinebrigade der ukrainischen Streitkräfte am Montag auf Facebook. Die Armeeführung in Kiew erwartet nach eigenen Angaben zudem "sehr bald" eine Großoffensive der russischen Streitkräfte im Osten des Landes.

Textgröße ändern:

Die ukrainischen Soldaten seien von der russischen Armee "zurückgedrängt" und "umzingelt" worden, erklärte die Brigade aus Mariupol. "Alle Infanteristen sind getötet worden und die Feuergefechte übernehmen jetzt Artilleristen, Flugabwehrkanoniere, Funker, Fahrer und Köche. Sogar das Orchester." Von den verbliebenen Soldaten sei die Hälfte verwundet.

"Niemand will mehr mit uns kommunizieren, weil wir abgeschrieben wurden", erklärten die Soldaten weiter. Die Eroberung werde "den Tod für einige von uns und Gefangenschaft für den Rest" bedeuten.

Die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol liegt zwischen der von Russland annektierten Halbinsel Krim und den pro-russischen Separatisten-Gebieten im Donbass. Sie wird seit den ersten Tagen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine belagert und ist mittlerweile weitgehend zerstört.

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj sagte in einer Videobotschaft vor dem südkoreanischen Parlament, er gehe davon aus, dass "zehntausende Bürger von Mariupol getötet" wurden. Er bat Südkorea um militärische Unterstützung, "von Flugzeugen bis zu Panzern".

Die Hilfsorganisation Caritas International meldete am Montag den Tod zweier Mitarbeiter in Mariupol. Zwei ukrainische Mitarbeitende sowie eine dort Hilfe suchende Person seien bei einem Raketenangriff auf ein Gebäude der Organisation getötet worden.

"Dass die Mitarbeitenden der Caritas Ukraine, unter Einsatz ihres Lebens, weiterhin tagtäglich dringend benötigte humanitäre Hilfe leisten, ist bewundernswert und verdient großen Respekt", erklärte der Leiter von Caritas International, Oliver Müller. Auch in anderen umkämpften Städten wir Kramatorsk, Saporischschja oder Kiew ist die Caritas demnach weiterhin im Einsatz.

Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer will sich nach Angaben seines Außenministers Alexander Schallenberg bei einem Besuch im Kreml am Montag für die Einrichtung von Fluchtkorridoren einsetzen. Es müsse "jede Chance" ergriffen werden, "um die humanitäre Hölle in der Ukraine zu beenden", sagte Schallenberg am Rande eines EU-Außenministertreffens im Luxemburg.

Die Militärführung in Kiew bereitet sich derweil auf einen russischen Großangriff in der Ostukraine vor. "Nach unseren Informationen hat der Feind seine Angriffsvorbereitungen im Osten fast abgeschlossen. Der Angriff wird sehr bald stattfinden", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Kiew.

Die russischen Streitkräfte hatten sich zuletzt im Norden der Ukraine zurückgezogen, um sich nach eigenen Angaben auf den Osten zu konzentrieren. "Die ukrainische Armee ist bereit", versicherte der Ministeriumssprecher.

I.Paterson--TNT

Empfohlen

Merz will belgischen Premier von Nutzung russischer Vermögenswerte überzeugen

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) will den belgischen Premierminister Bart de Wever bei einem Treffen am Freitag von der Nutzung der eingefrorenen russischen Vermögenswerte für die Finanzierung der Ukraine überzeugen. Er kenne die Bedenken der belgischen Regierung und "nehme sie ernst", sagte Merz am Donnerstag in Berlin. Er werde jedoch versuchen, de Wever zu überzeugen, "dass der Weg, den wir hier vorschlagen, richtig ist."

Länder-Treffen mit Merz: Modernisierungsagenda - aber kein Beschluss im Finanzstreit

Eine "Modernisierungsagenda" mit mehr als 200 Maßnahmen haben die Ministerpräsidenten der Länder bei ihrem Spitzentreffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Donnerstag verabschiedet. Unter anderem bei Behördengängen und beim Baurecht sollen Prozesse beschleunigt werden. Eine Entscheidung im Finanzstreit über die Entlastung der Kommunen wurde dagegen vertagt - dazu soll im ersten Quartal 2026 ein Sondergipfel stattfinden.

Abstimmung über umstrittenes Rentenpaket: Merz will Kanzlermehrheit

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) setzt bei der Abstimmung über das umstrittene Rentenpaket am Freitag auf eine klare Mehrheit der Regierungskoalition ohne Unterstützung anderer Parteien. Er wolle eine Zustimmung von mindestens einer Mehrheit aller 630 Mitglieder des Bundestags, sagte Merz am Donnerstagabend nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Alle Gespräche, die Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) derzeit mit CDU/CSU-Abgeordneten führe, deuteten auch darauf hin, "dass wir das erreichen".

Ruanda und DR Kongo vereinbaren Aussöhnung - Kämpfe halten an

Neuer Anlauf zur Aussöhnung: Gemeinsam mit US-Präsident Donald Trump haben Ruanda und die Demokratische Republik (DR) Kongo ein "Friedensabkommen" unterzeichnet. Damit werde der Weg für einen "dauerhaften Frieden" geebnet, verkündete Trump am Donnerstag bei der Zeremonie in Washington. Deutlich zurückhaltender äußerten sich der Staatschef von Ruanda, Paul Kagame, sowie der Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Félix Tshisekedi. Denn die Kämpfe halten an.

Textgröße ändern: