The National Times - Umweltverbände fordern Schutz von Brachflächen in der Agrarlandschaft

Umweltverbände fordern Schutz von Brachflächen in der Agrarlandschaft


Umweltverbände fordern Schutz von Brachflächen in der Agrarlandschaft
Umweltverbände fordern Schutz von Brachflächen in der Agrarlandschaft

Vor dem Hintergrund einer für Freitag geplanten Abstimmung im Bundesrat haben die Umweltorganisationen BUND und Deutsche Umwelthilfe (DUH) den Schutz von Brachflächen in der Agrarlandschaft gefordert. "Artenvielfalt braucht Brachen", erklärte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt am Donnerstag. Aufgrund des Ukraine-Kriegs und drohender Lieferengpässen bei Getreide wird derzeit darüber diskutiert, die sogenannten ökologischen Vorrangflächen komplett wieder freizugeben.

Textgröße ändern:

Bei einem Treffen der Landwirtschaftsminister von Bund und Ländern in Magdeburg war Anfang des Monats keine Einigung in der Frage erzielt worden. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und Landesminister der Grünen sprachen sich gegen eine Freigabe aus, Länder mit SPD- und unionsgeführten Landwirtschaftsministerien waren dafür.

Der Agrarausschuss des Bundesrats legte einen entsprechenden Änderungsantrag vor, über den am Freitag abgestimmt werden soll. Der BUND forderte den Bundesrat auf, den Änderungsantrag abzulehnen und stattdessen den Kompromissvorschlag der Bundesregierung anzunehmen. Dieser sieht eine zeitlich begrenzte Nutzung brachliegender ökologischer Vorrangflächen für Futterzwecke und zur Beweidung für das Jahr 2022 vor. Laut BUND geht es dabei um eine Fläche von 170.000 Hektar - das entspricht rund einem Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland.

"Wer Naturflächen in Maisäcker verwandelt, um die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Getreidemärkte und die Ernährungssicherung abzumildern, ist auf dem Holzweg", kritisierte Bandt. Wirksamer wären es demnach, "Getreide weder in den Tank noch massenhaft in Futtertröge zu schütten".

Auch die DUH forderte anstatt der Freigabe der Brachflächen eine deutliche Reduzierung der Tierhaltung. Dies sei die wirkungsvollere Maßnahme für mehr Ernährungssicherheit. "Für jede Kalorie tierischer Lebensmittel braucht es sieben Kalorien aus Pflanzen, die dann nicht mehr als Grundlebensmittel zur Verfügung stehen", erklärte der Bundesgeschäftsführer der DUH, Sascha Müller-Kraenner.

Laut der DUH handelt es sich bei Brachflächen um die wichtigsten Flächen für die Artenvielfalt. Demnach sank der Anteil dieser Flächen an allen Agrarflächen in der EU zwischen 2015 und 2018 um 18 Prozent.

S.O'brien--TNT

Empfohlen

Nationaler Sicherheitsrat der Bundesregierung berät über Ukraine-Krieg

Inmitten der Diskussionen über den US-Plan zur Beendigung des russischen Angriffskriegs hat am Samstag der Nationale Sicherheitsrat der Bundesregierung zur Lage in der Ukraine getagt. Das Gremium habe unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) "die aktuellen Entwicklungen mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine erörtert", teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Von deutscher Seite kamen unterdessen Warnungen, den US-Plan so zu akzeptieren.

US-Außenminister Rubio für Ukraine-Beratungen in Genf eingetroffen

US-Außenminister Marco Rubio ist für Beratungen über einen von seiner Regierung vorgelegten Vorschlag zur Beendigung des Ukraine-Krieges in der Schweiz eingetroffen. Rubios Flugzeug landete am Samstagmorgen in Genf, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten.

Vorgezogene Präsidentschaftswahl in serbischer Teilrepublik in Bosnien begonnen

In der serbischen Teilrepublik von Bosnien und Herzegowina hat am Sonntag eine vorgezogene Präsidentschaftswahl begonnen. Als klarer Favorit unter den sechs Kandidaten gilt Ex-Innenminister Sinisa Karan, ein Vertrauter des abgesetzten bosnischen Serbenführers Milorad Dodik. Für die größte Oppositionspartei kandidiert der weitgehend unbekannte Branko Blanusa. Dodik war Anfang August von der Zentralen Wahlkommission nach fast zwei Jahrzehnten an der Macht seines Amtes als Präsident der Republika Srpska enthoben worden.

Von Staatsstreichen gezeichnetes Guinea-Bissau wählt Präsidenten und Parlament

In der Hoffnung auf Stabilität haben die Menschen in Guinea-Bissau am Sonntag einen neuen Präsidenten und das Parlament gewählt. Zur Wahl für das Präsidentenamt standen zwölf Kandidaten. Die größte Oppositionspartei des westafrikanischen Landes war von der Wahl ausgeschlossen.

Textgröße ändern: