The National Times - Neue Verhandlungsrunde zwischen Russland und Ukraine - Kiew weiter unter Beschuss

Neue Verhandlungsrunde zwischen Russland und Ukraine - Kiew weiter unter Beschuss


Neue Verhandlungsrunde zwischen Russland und Ukraine - Kiew weiter unter Beschuss
Neue Verhandlungsrunde zwischen Russland und Ukraine - Kiew weiter unter Beschuss

Im Ukraine-Krieg haben Unterhändler Moskaus und Kiews am Montag eine neue Verhandlungsrunde gestartet, doch stand die ukrainische Hauptstadt weiter unter Beschuss. Bei russischen Angriffen auf verschiedene Kiewer Bezirke wurden nach Angaben der Stadtverwaltung zwei Menschen getötet. Der Kreml erklärte, die russische Armee behalte sich vor, die ukrainischen Großstädte zu erobern, dazu aber derzeit nicht den Befehl. Pro-russische Separatisten meldeten, die ukrainische Armee habe mindestens 20 Menschen bei einem Angriff auf Donezk getötet.

Textgröße ändern:

Die russischen Truppen verstärkten zuletzt den Druck auf Kiew massiv; die Stadt steht offenbar kurz vor der Einkesselung. Inmitten der heftigen Kämpfe begannen dennoch die Unterhändler der Ukraine und Russlands eine vierte Verhandlungsrunde per Videokonferenz. Am Montagnachmittag hieß es dann, es werde eine "technische Pause" eingelegt, die Gespräche würden am Dienstag fortgesetzt.

Die Verhandlungen seien "hart", erklärte der ukrainische Vertreter, Präsidentenberater Mychailo Podoljak. Beide Seiten seien dabei, ihre "spezifischen Positionen" darzulegen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, die Gespräche seien "schwierig", es werde auf "Neuigkeiten" gewartet.

Drei Verhandlungsrunden seit Beginn des Krieges waren zuvor weitgehend ergebnislos geblieben. Die Einhaltung der Vereinbarungen zu sicheren Fluchtkorridoren für Menschen aus belagerten Städten scheiterte wiederholt, beide Seiten machten sich anschließend gegenseitig dafür verantwortlich.

Aus Kiew können die Menschen derweil nur noch über Straßen nach Süden fliehen. Bei russischem Beschuss der Hauptstadt starben am Montag mindestens zwei Menschen. "Raketenteile fielen im Bezirk Kureniwka auf die Straße, wobei ein Mensch getötet und sechs verletzt wurden", erklärte die Stadtverwaltung am Montag. Kureniwka liegt in der Nähe einer Flugzeugfabrik des Herstellers Antonow.

Zuvor hatten die ukrainischen Behörden bereits berichtet, dass ein Mensch beim Beschuss eines Wohngebäudes im Viertel Obolon getötet worden sei. Zwölf weitere Menschen wurden dabei demnach verletzt.

Dem Kreml zufolge hält sich das russische Militär die Möglichkeit offen, die Kontrolle über große Städte in der Ukraine zu übernehmen. Das Verteidigungsministerium schließe nicht aus, die "vollständige Kontrolle" über die bereits eingekesselten Großstädte zu übernehmen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau. Präsident Wladimir Putin habe dem Verteidigungsministerium den Befehl gegeben, von einem "sofortigen Angriff" auf ukrainische Großstädte abzusehen, "um große zivile Verluste zu vermeiden".

Unterdessen konnten 160 Autos die Hafenstadt Mariupol über einen Fluchtkorridor verlassen. Die Stadt ist seit mehr als anderthalb Wochen von der russischen Armee eingekesselt. Die humanitäre Lage dort ist nach Angaben von Hilfsorganisationen dramatisch; mehr als 2000 Einwohner wurden nach Angaben der Stadtverwaltung durch die Kämpfe getötet.

Auch rund um die von russischen Truppen eingenommene Atomruine von Tschernobyl war keine Beruhigung der Lage in Sicht: Die Anlage war am Montag erneut ohne Strom, nachdem die Stromleitung durch russisches Militär beschädigt wurde, wie der Energieversorger Ukrenergo mitteilte.

In der Ostukraine meldeten die pro-russischen Separatisten am Montag einen ukrainischen Angriff auf die Stadt Donezk. Bei diesem seien mindestens 20 Menschen getötet worden, nachdem die Flugabwehr eine ukrainische Rakete abgeschossen habe, deren Trümmer dann Bewohner von Donezk trafen.

A.M.Murray--TNT

Empfohlen

BSW gibt sich bei Parteitag neuen Namen - ohne Wagenknecht

Das BSW bekommt einen neuen Namen: Aus Bündnis Sahra Wagenknecht wird Bündnis Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftliche Vernunft. Die Delegierten stimmten am Samstag mehrheitlich für einen entsprechenden Antrag des Parteivorstands. Das Parteikürzel bleibt damit gleich. Zwei andere Anträge mit alternativen Namensvorschlägen - Bürger schaffen Wandel sowie Bündnis Sozialer Weg - bekamen keine Mehrheit.

BSW-Gründerin Wagenknecht: "Sind in schwierigster Phase unserer Parteigeschichte"

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht sieht ihre Partei gerade in der Krise. "Wir sind in der bisher schwierigsten Phase unserer Parteigeschichte", sagte Wagenknecht am Samstag beim Bundesparteitag in Magdeburg. Das BSW durchlebe "gerade kritische Zeiten". Parteineugründungen hätten es in der Bundesregierung schwer, betonte die 56-Jährige. "Dass wir auf unserem Weg Fehler gemacht haben, war kaum vermeidbar."

Merz zu Beginn von Nahost-Reise in Jordanien eingetroffen

Zum Auftakt seiner ersten Nahost-Reise seit Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Jordanien eingetroffen. Der jordanische König Abdullah II. empfing den Kanzler am Samstag in seiner privaten Residenz in der Hafenstadt Akaba am Roten Meer zu einem Gespräch unter vier Augen. Später sollte ein Abendessen in größerem Kreis folgen. Noch am Abend wollte Merz weiter nach Jerusalem reisen, wo ein Treffen mit Israels Präsident Isaac Herzog auf dem Programm stand.

BSW entscheidet bei Bundesparteitag in Magdeburg über Nachfolge von Wagenknecht

Neuer Name und neue Führung - das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) will bei seinem dritten Bundesparteitag grundlegende Beschlüsse treffen. Es stünden "wichtige Entscheidungen für unsere immer noch junge Partei an", sagte Generalsekretär Christian Leye am Samstag in Magdeburg zu Beginn des zweitägigen Kongresses. Parteigründerin Sahra Wagenknecht kandidiert nicht mehr für den Parteivorsitz, ihr nachfolgen soll der EU-Abgeordnete Fabio de Masi.

Textgröße ändern: