The National Times - Lauterbach bringt Entwurf für Stabilisierung der GKV-Finanzen auf den Weg

Lauterbach bringt Entwurf für Stabilisierung der GKV-Finanzen auf den Weg


Lauterbach bringt Entwurf für Stabilisierung der GKV-Finanzen auf den Weg
Lauterbach bringt Entwurf für Stabilisierung der GKV-Finanzen auf den Weg / Foto: © AFP

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat seinen Gesetzentwurf zur Stabilisierung der Finanzen der Gesetzlichen Krankenversicherung auf den Weg gebracht. Die Vorlage, die am Freitag Ländern und Verbänden zugeleitet wurde, sieht zum Ausgleich des Rekorddefizits von 17 Milliarden Euro unter anderem eine befristete Solidarabgabe der forschenden Pharma-Unternehmen und einen erhöhten Bundeszuschuss vor.

Textgröße ändern:

Angehoben werden soll auch der durchschnittliche Zusatzbeitrag, allerdings soll die genaue Höhe erst auf der Grundlage der für Herbst erwarteten Berechnung des Schätzerkreises festgelegt werden. Lauterbach hatte bei der Vorstellung von Eckpunkten für die GKV-Finanz-Stabilisierung in der vergangenen Woche von einer Anhebung des Zusatzbeitrages um 0,3 Prozentpunkte gesprochen. Dieser Betrag wird im jetzigen Entwurf aber nicht genannt.

Die forschenden Pharma-Unternehmen sollen Einmal-Zahlungen von jährlich einer Milliarde Euro an den Gesundheitsfonds abführen - und zwar zwei Jahre lang. Das Preismoratorium bei Arzneimitteln wird bis Ende 2026 verlängert.

Der bestehende Bundeszuschuss für die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) wird von 14,5 Milliarden Euro wird für 2023 um zwei Milliarden Euro erhöht. Der Bund gewährt der GKV zudem ein unverzinsliches langfristiges Darlehen für 2023 von einer Milliarden Euro. Die gesetzlichen Kassen müssen zudem überschüssige Finanzreserven an den Gesundheitsfonds abführen. Die Obergrenze für die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds wird auf 0,25 Monatsausgaben halbiert.

Auch die Apotheken müssen einen Beitrag leisten. Der Abschlag, den sie den Kassen für jedes Arzneimittelpackung gewähren müssen, wird für zwei Jahre von 1,77 Euro auf zwei Euro angehoben. Abgeschafft wird die extrabudgetäre Vergütung, die die Vertragsärzte für Neupatienten bekommen, die über die Terminservicestellen vermittelt werden. Begrenzt werden zudem die Honorarzuwächse von Zahnärzten.

"Gerade in Krisenzeiten geben die Sozialsysteme der Bevölkerung Sicherheit", erklärte Lauterbach. "Deshalb müssen alle Beteiligten einen Beitrag zu deren Stabilisierung leisten." Trotz des Milliardendefizite gebe es aber keine Abstriche in der Versorgung. "Leistungskürzungen bleiben ausgeschlossen." Für die Ausarbeitung künftiger Finanzreformen werde er eine Expertenkommission berufen.

P.Murphy--TNT

Empfohlen

Vorher-Nachher-Bilder: BGH verhandelt über Werbung für Schönheitsbehandlung

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat sich am Donnerstag mit dem Thema Schönheitsbehandlungen auseinandergesetzt. Es ging in Karlsruhe um die Frage, wie dafür geworben werden darf. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen klagte gegen ein Unternehmen, das Vorher-Nachher-Darstellungen auf Instagram und seiner eigenen Website veröffentlichte. (Az. I ZR 170/24)

Mit allen Sinnen: Auch virtuelles Waldbaden hilft bei Stressabbau

Es muss nicht immer der Spaziergang durch den realen Wald sein: Schon virtuelles Waldbaden hilft beim Stressabbau. Ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf wies nach einer Mitteilung vom Donnerstag nach, dass das bewusste Eintauchen in die Natur mit Hilfe der VR-Technik das emotionale Wohlbefinden verbessern kann.

Alkohol erst ab 18 Jahren: Knappe Mehrheit in KKH-Umfrage dafür

Eine knappe Mehrheit der Deutschen befürwortet einer Umfrage zufolge Alkoholkonsum erst ab 18 Jahren. In einer am Donnerstag von der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) in Hannover veröffentlichten Befragung sprachen sich 52 Prozent dafür aus, den Kauf und Konsum von Bier, Wein und weinhaltigen Getränken erst mit Erreichen der Volljährigkeit zuzulassen. Bisher ist dies in Deutschland bereits ab 16 Jahren regulär erlaubt.

RKI: Fast jeder Dritte in Deutschland fühlt sich psychisch belastet

Knapp ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland hat sich 2024 psychisch eher schlecht gefühlt. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwoch in Berlin mitteilte, wiesen 28,2 Prozent der Erwachsenen im vergangenen Jahr ein eher niedriges psychisches Wohlbefinden auf. Das ging aus ersten Ergebnissen der RKI-Studienreihe "Gesundheit in Deutschland" für 2024 hervor. Erstmals wurde dabei das psychische Wohlbefinden berücksichtigt.

Textgröße ändern: