The National Times - EU schließt chinesische Firmen von großen Ausschreibungen für Medizinprodukte aus

EU schließt chinesische Firmen von großen Ausschreibungen für Medizinprodukte aus


EU schließt chinesische Firmen von großen Ausschreibungen für Medizinprodukte aus
EU schließt chinesische Firmen von großen Ausschreibungen für Medizinprodukte aus / Foto: © AFP

Die EU-Kommission schließt künftig chinesische Unternehmen von öffentlichen Aufträgen für medizinische Geräte im Wert von mehr als fünf Millionen Euro aus. Die Maßnahme solle "China dazu bewegen, seine Ungleichbehandlung von in der EU hergestellten Medizinprodukten zu beenden", erklärte die Kommission am Freitag. Betroffen sind eine Vielzahl von Gesundheitsartikeln wie Masken und Verbandsmaterial bis hin zu Maschinen und Robotern.

Textgröße ändern:

Der Streit um den Handel mit Medizinprodukten schwelt bereits seit Monaten. Im Januar hatte die EU-Kommission Peking vorgeworfen, EU-Hersteller von medizinischen Produkten - von Pflastern bis zu Röntgengeräten - mit einer Reihe von Regelungen beim Verkauf in China zu benachteiligen. Die nun beschlossenen Einschränkungen der EU gelten als Vergeltungsmaßnahme und sollen nach Angaben aus Brüssel einen möglichst ähnlich großen Effekt haben wie die chinesische Gesetzgebung.

Damit setzt die Kommission zum ersten Mal ein neues Handelsgesetz ein, mit sie auf unfairen Handel mit anderen Staaten reagieren will. "Unser Ziel ist es, mit diesen Maßnahmen gleiche Wettbewerbsbedingungen für EU-Unternehmen zu schaffen. Wir bleiben dem Dialog mit China verpflichtet, um diese Probleme zu lösen", erklärte EU-Handelskommissar Maros Sefcovic.

China reagierte mit dem Vorwurf, die EU messe mit zweierlei Maß. "Die EU hat sich immer damit gebrüstet, der offenste Markt der Welt zu sein, aber in Wirklichkeit hat sie sich allmählich in Richtung Protektionismus bewegt", sagte der Sprecher des Außenministeriums in Peking, Guo Jiakun. "Unter dem Deckmantel des fairen Wettbewerbs führt" die EU "unlauteren Handel aus, was ein typischer Fall von Doppelmoral ist".

Peking schreibt chinesischen Krankenhäusern den Vorwürfen aus Brüssel zufolge vor, mindestens 70 Prozent ihrer mittel- und hochwertigen medizinischen Geräte aus China zu beziehen. China hat die Vorwürfe bislang stets zurückgewiesen und wirft der EU seinerseits Protektionismus vor.

China und die EU sind füreinander wichtige Handelspartner, das Verhältnis ist allerdings angespannt. Es gibt Konflikte in Branchen wie der Automobilindustrie, Elektronik, Stahlindustrie und bei Solarzellen. Brüssel hat sich in den vergangenen Jahren für eine härtere Gangart entschieden und ein umfangreiches Gesetzeswerk geschaffen, um Unternehmen aus der EU besser gegen mutmaßlich unlauteren Wettbewerb zu verteidigen.

M.Davis--TNT

Empfohlen

Befall mit Eichenprozessionsspinner: Eigentümer müssen Nester laut Gericht beseitigen

Grundstücksbesitzer müssen die Nester von Eichenprozessionsspinnern beseitigen, wenn dies die Behörden wegen des Gesundheitsschutzes anordnen. Das Verwaltungsgericht Leipzig wies in einem am Montag veröffentlichten Beschluss Anträge mehrerer Eigentümer auf vorläufigen Rechtsschutz in drei Eilverfahren ab und erklärte die Anordnungen für rechtmäßig. (3 L 603/25, 3 L 604/24 und 605/25)

Gesetzliche Krankenkassen erzielen Überschuss bis März - Finanzlage angespannt

Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) haben in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres einen Überschuss in Höhe von 1,8 Milliarden Euro erzielt. Die Finanzreserven der Kassen betrugen damit zum Quartalsende rund 3,6 Milliarden Euro, wie das Bundesgesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Dies entspricht 0,1 Monatsausgaben und damit nur der Hälfte der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve in Höhe von 0,2 Monatsausgaben.

Ein Kind tot, sieben krank: Zwei Metzgereien in Frankreich geschlossen

Nach dem Tod eines zwölfjährigen Mädchens und der Erkrankung von sieben weiteren Kindern an Lebensmittelvergiftung haben die Behörden in Frankreich zwei Metzgereien geschlossen. Alle betroffenen Kinder hätten wenige Tage zuvor Fleisch oder Fleischprodukte einer der beiden Metzgereien im nordfranzösischen Ort Saint-Quentin gegessen, teilte die Präfektur des Départements Aisne am Freitag mit.

Spahn nimmt voraussichtlich im Haushaltsausschuss Stellung zu Masken-Bericht

Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) wird voraussichtlich kommenden Mittwoch im Haushaltsausschuss des Bundestags zum Masken-Sonderbericht Stellung nehmen. Spahn habe dies freiwillig angeboten, hieß es am Freitag aus Ausschusskreisen. In der vom Bundestag veröffentlichten Tagesordnung für die Ausschuss-Sitzung gibt es schon einen Tagesordnungspunkt zum Masken-Bericht. Dabei heißt es: "Die Fraktionen der CDU/CSU und SPD bieten dem Bundesminister für Gesundheit a.D., Herrn Jens Spahn an, sich zu dem in seiner Amtszeit liegenden Vorgang im Haushaltsausschuss zu äußern."

Textgröße ändern: