The National Times - Gestiegene Krankentage: Expertenrat für mehr Prävention und Teil-Krankschreibung

Gestiegene Krankentage: Expertenrat für mehr Prävention und Teil-Krankschreibung


Gestiegene Krankentage: Expertenrat für mehr Prävention und Teil-Krankschreibung
Gestiegene Krankentage: Expertenrat für mehr Prävention und Teil-Krankschreibung / Foto: © AFP/Archiv

Der ExpertInnenrat der Bundesregierung zu den Themen Gesundheit und Resilienz hat mehr Präventionsmaßnahmen gefordert und auch Teil-Krankschreibungen angeregt, um die Zahl der Krankentage zu reduzieren. Dabei sehen die Expertinnen und Experten vor allem auch die Arbeitgeber in der Pflicht: Es gehe sowohl um "betriebliche Gesundheitsangebote als auch die emotionale Bindung" der Beschäftigten an den Arbeitsplatz, heißt es in am Donnerstag veröffentlichten Handlungsempfehlungen.

Textgröße ändern:

Darin listet der Rat unter anderem Anreize zu einem gesunden Verhalten, etwa über Dienstfahrräder und externe Sportangebote, ausreichende Erholungszeiten, betriebliche Impfprogramme zur Erhöhung der Impfquote sowie Standard-Hygienemaßnahmen am Arbeitsplatz an. Außerdem helfe die "Schaffung eines allgemein wertschätzenden Arbeitsklimas", wie es in dem Bericht weiter heißt.

Das "Potential der betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention zur Senkung der Krankheitslast in der arbeitenden Bevölkerung" müsse besser genutzt werden, erklärte Wolfgang Hoffmann, Mitglied des Rats. Darüber hinaus sollte aber auch eine "Teil-Krankschreibung möglich sein", wenn ein Teil der Arbeitsfähigkeit erhalten sei. Dann könne etwa mit reduzierter Stundenzahl weiter gearbeitet werden.

Als weitere staatliche Maßnahme hält der ExpertInnenrat es für geboten, die Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung beizubehalten. Der beobachtete deutliche Anstieg der Arbeitsunfähigkeitstage in den vergangenen Jahren sei "nicht auf die telefonische Krankschreibung, sondern auf eine bessere Erfassung" der Zeiten durch die elektronische Übermittlung der Bescheinigung zurückzuführen, hieß es zur Begründung. Außerdem entlaste die telefonische Möglichkeit die Arztpraxen.

Der Rat aus Expertinnen und Experten ist beim Bundeskanzleramt angesiedelt. Es ist das Nachfolgegremium des Corona-ExpertInnenrats.

L.Graham--TNT

Empfohlen

Immer mehr Hochbetagte in Krankenhäusern: AOK fordert Strukturreformen

Immer mehr Hochbetagte werden einer Analyse zufolge im Krankenhaus behandelt. Binnen 20 Jahren stieg der Anteil der Menschen über 80 Jahren an allen Krankenhausfällen von 13 auf 22 Prozent, wie die Krankenkasse AOK am Mittwoch in ihrem sogenannten Krankenhausreport mitteilte. Angesichts einer steigenden Zahl von hochbetagten Patienten und einer sinkenden Zahl an Personal forderte die Krankenkasse Strukturreformen zur Entlastung von Kliniken.

Durch Zecken übertragene Krankheit FSME: Neun Tote in Deutschland im Jahr 2023

Neun Menschen sind im Jahr 2023 in Deutschland an der durch Zecken übertragene Krankheit FSME gestorben. Das berichtete das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden unter Verweis auf die jüngsten verfügbaren Zahlen. Im selben Jahr wurden bundesweit demnach gut 600 Menschen mit der Diagnose FSME in Krankenhäusern behandelt. Die Zahl stationärer Behandlungen stieg in den vergangenen 20 Jahren demnach tendenziell an, schwankt jedoch jährlich mitunter erheblich.

Elektronische Patientenakte geht bundesweit an den Start

Die elektronische Patientenakte (ePA) geht am Dienstag bundesweit an den Start. Sie war zuvor auf regionaler Ebene getestet worden - laut Bundesgesundheitsministerium mit Erfolg. Der noch amtierende Ressortchef Karl Lauterbach lobte das Projekt als "längst überfälligen Wendepunkt in der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung". Zuvor geäußerte Bedenken wegen der Datensicherheit sieht er als ausgeräumt.

AOK fordert von designierter Gesundheitsministerin Warken rasche Maßnahmen

Von der CDU-Politikerin Nina Warken als mutmaßlich künftiger Bundesgesundheitsministerin erwartet der AOK-Bundesverband rasches Handeln. "Erste wirksame Maßnahmen zur Beitragssatzstabilisierung in der gesetzlichen Krankenversicherung und der Sozialen Pflegeversicherung müssen sofort eingeleitet werden", erklärte AOK-Chefin Carola Reimann am Montag. Danach könne die "umfassendere" Arbeit zur Stärkung der Finanzen der Kranken- und Pflegeversicherung beginnen.

Textgröße ändern: