The National Times - Bericht: Neuer Anlauf für Widerspruchslösung bei Organspenden im Bundestag

Bericht: Neuer Anlauf für Widerspruchslösung bei Organspenden im Bundestag


Bericht: Neuer Anlauf für Widerspruchslösung bei Organspenden im Bundestag
Bericht: Neuer Anlauf für Widerspruchslösung bei Organspenden im Bundestag / Foto: © AFP/Archiv

Im Bundestag zeichnet sich laut einem Bericht des ARD-Hauptstadtstudios vom Samstag ein neuer Anlauf für einen Gruppenantrag zur Einführung einer Widerspruchslösung bei Organspenden ab. Die Medizinerin und SPD-Abgeordnete Sabine Dittmar sagte der ARD, es würden "sehr intensive Gespräche geführt, die auch sehr konstruktiv sind". Der CDU-Gesundheitspolitiker Sepp Müller rechnet nach eigenen Worten noch in dieser Legislaturperiode mit einer Entscheidung.

Textgröße ändern:

Eine Widerspruchslösung sähe vor, dass grundsätzliche jeder Mensch in Deutschland gesetzlich zur Organspenderin oder zum Organspender erklärt wird - und aktiv seinen Widerspruch dagegen einlegen muss, sollte er damit nicht einverstanden sein.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist dafür: "Das würde die Leben von Zehntausenden von Menschen besser machen", sagte er dem ARD-Hauptstadtstudio. "Das sind ja immer ganze Familien, die auf das Organ warten." Die Initiative dazu müsse aus dem Parlament kommen, da es sich um eine Gewissensentscheidung eines jeden einzelnen Abgeordneten handele.

Im Jahr 2020 hatte der Bundestag bereits über eine Widerspruchslösung abgestimmt, damals gab es keine Mehrheit dafür. Verabschiedet wurde damals das Modell zur so genannten Entscheidungslösung: Das heißt, jeder Mensch soll von sich aus dokumentieren, ob er Organe spenden will oder nicht.

Dittmar sagte dem ARD-Hauptstadtstudio, die Stimmung im Parlament habe sich seitdem gedreht. "Zum einen setzen sich die Fraktionen anders zusammen. Es sind viele junge Kolleginnen und Kollegen nachgekommen." Zum anderen gebe es in manchen Parteien heute mehr Befürworter für die Widerspruchslösung - zum Beispiel bei den Grünen.

Müller sagte der ARD: "Unser Ziel ist, auf deutlich über 300 Unterstützer zu kommen", um Gruppenantrag und Gesetzentwurf für die Widerspruchslösung auf den Weg zu bringen."

Tausende Menschen in Deutschland brauchen ein lebensrettendes Spenderorgan. Sie warten oft jahrelang - viele vergeblich. Bundesweit stehen nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) derzeit fast 8400 schwer kranke Menschen auf der Warteliste für ein Organ. Bei jährlich hunderten Patienten verschlechtert sich der Gesundheitszustand so dramatisch, dass eine Transplantation nicht mehr möglich ist oder dass sie während der Wartezeit sterben, weil nicht rechtzeitig ein passendes Organ gefunden wurde.

N.Roberts--TNT

Empfohlen

Tennis-Legende Björn Borg schildert Kokain-Abhängigkeit und Krebserkrankung

"Ich habe mich geschämt wie ein Hund." Björn Borg, schwedische Tennis-Legende aus den 1970er Jahren, schildert in einem Interview und in seiner am Donnerstag veröffentlichten Autobiographie seine Kokain-Sucht und seine Erkrankung an Prostatakrebs. Unter dem Titel "Heartbeats" beschreibt der 69-Jährige seine jahrelange Drogenabhängigkeit und den Kampf gegen seine "Dämonen".

Verbraucherzentralen: Fischalternativen mit Algen können zur Jodversorgung beitragen

Pflanzliche Fischalternativen mit Algen können nach Angaben von Verbraucherschützern einen Beitrag zur Jodversorgung leisten. Eine Laboruntersuchung von sechs algenhaltigen veganen Ersatzprodukten für Fisch und Meeresfrüchte habe ergeben, dass fünf der getesteten Produkte "relevante Jodmengen" enthielten, erklärten die Verbraucherzentralen am Donnerstag. Erkennen könnten dies Verbraucherinnen und Verbraucher jedoch nicht.

Bundesinstitut für Risikobewertung: Lupinensamen können zu Vergiftungen führen

Lupinensamen können laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zu Vergiftungen und allergischen Reaktionen führen. Das geht aus einer aktuellen Stellungsnahme des Instituts hervor, die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. Zu Vergiftungen kann es laut BfR bei einer Aufnahme höherer Mengen an Chinolizidin-Alkaloiden kommen, die vorrangig in Bitterlupinen vorkommen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür stuft das Institut als "mittel" ein.

Robert-Koch-Institut prognostiziert Anstieg von Diabeteserkrankungen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht von einem Anstieg der Diabeteserkrankungen in den kommenden Jahren aus. Dies gehe aus allen Szenarien hervor, die Forschende des RKI für das Jahr 2050 mathematisch modelliert hätten, teilte das RKI am Dienstag in Berlin mit.

Textgröße ändern: