The National Times - Brasilien: Oberstes Gericht bestätigt Inhaftierung von Ex-Präsident Bolsonaro

Brasilien: Oberstes Gericht bestätigt Inhaftierung von Ex-Präsident Bolsonaro


Brasilien: Oberstes Gericht bestätigt Inhaftierung von Ex-Präsident Bolsonaro
Brasilien: Oberstes Gericht bestätigt Inhaftierung von Ex-Präsident Bolsonaro / Foto: © AFP

Das Oberste Gericht in Brasilien hat die Inhaftierung von Ex-Präsident Jair Bolsonaro wegen Fluchtgefahr nach der Beschädigung seiner elektronischen Fußfessel bestätigt. Bolsonaro habe "das elektronische Überwachungsgerät vorsätzlicherweise und bewussterweise" beschädigt, urteilte am Montag der Oberste Richter Alexandre de Moraes. Auch die drei weiteren Richter der ersten Kammer stimmten für eine Fortdauer der Inhaftierung Bolsonaros.

Textgröße ändern:

Bei einer geplanten Mahnwache für den 70-Jährigen vor seinem Haus habe es zudem "sehr ernsthafte Hinweise auf einen möglichen Fluchtversuch" gegeben, sagte de Moraes. Er verwies auf Nähe von Bolsonaros Haus, in dem er sich in Hausarrest befand, zu der US-Botschaft sowie die enge Beziehung des Ex-Präsidenten zu US-Präsident Donald Trump. Er deutete an, Bolsonaro habe zu fliehen versucht, um in den USA politisches Asyl zu beantragen.

Bolsonaro wies zurück, dass es sich um einen Fluchtversuch gehandelt habe. Am Sonntag gab er vor dem Obersten Gericht an, er habe zwischen Freitag und Samstag wegen der Einnahme von Medikamenten "eine gewisse Paranoia verspürt", wie es in einem Gerichtsdokument hieß, das der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Er habe "Halluzinationen" gehabt und geglaubt, in der elektronischen Fußfessel befinde sich ein Abhörgerät.

Bolsonaro war am Samstag nach der Beschädigung seiner elektronischen Fußfessel mit einem Lötkolben wegen Fluchtgefahr in Haft genommen worden. Auf Anweisung des Obersten Gerichts wurde er vom Hausarrest ins Gefängnis verlegt. Das Gericht hatte den ultrarechten früheren Staatschef im September wegen eines geplanten Umsturzes zu mehr als 27 Jahren Gefängnis verurteilt. Vor wenigen Tagen hatte das Oberste Gericht Bolsonaros Berufung gegen das Urteil abgewiesen.

Bolsonaro, der Brasilien von 2019 bis 2022 regierte, war schuldig gesprochen worden, eine "kriminelle Organisation" angeführt zu haben, die seine Wahlniederlage von 2022 gegen den heutigen linksgerichteten Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva kippen wollte.

Das Oberste Gericht gelangte zu dem Schluss, dass er seine Anhänger zur Erstürmung des Obersten Gerichts, des Präsidentenpalastes und des Kongresses in der Hauptstadt Brasília am 8. Januar 2023 angestiftet hatte. Hunderte Unterstützer Bolsonaros waren damals in die Gebäude eingedrungen und hatten dort schwere Verwüstungen angerichtet. Die Szenen der Gewalt erinnerten an den Angriff von Anhängern des damals abgewählten US-Präsidenten Trump auf das Kapitol in Washington zwei Jahre zuvor.

M.Wilson--TNT

Empfohlen

Nach Schreien in Wohnung in Bruchsal: Toter gefunden und Mann festgenommen

Nach lautem Geschrei in einer Wohnung im baden-württembergischen Bruchsal hat die Polizei dort einen Toten entdeckt und einen Mann festgenommen. Der festgenommene 49-Jährige habe sich am Montagmittag "offenbar in einem psychischen Ausnahmezustand" befunden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Karlsruhe mit. Nach Zeugenhinweisen war die Polizei demnach im Großeinsatz, die betroffene Gegend wurde weiträumig abgesperrt.

Tödlicher Raserunfall: Drei Jahre Haft in neuem Prozess gegen 26-Jährigen in Landau

In einem neuen Raserprozess um den Tod zweier Menschen hat das Landgericht Landau in Rheinland-Pfalz den Angeklagten zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Das Gericht verurteilte den zur Tatzeit 19-Jährigen nach dem Jugendstrafrecht wegen fahrlässiger Tötung, wie das Gericht am Montag mitteilte. Der Mann soll bei Aquaplaning mit stark überhöhter Geschwindigkeit ein gefährliches Überholmanöver gefahren und dadurch einen Verkehrsunfall verursacht haben. Dabei starben zwei Mitfahrer, zwei weitere wurden schwer verletzt.

Eine Million Euro: Stadtmitarbeiter in Bayern soll Münzen aus Parkautomaten gestohlen haben

Ein Stadtmitarbeiter aus dem bayerischen Kempten soll Münzen im Gesamtwert von rund einer Million Euro aus Parkautomaten gestohlen haben. Der 40-Jährige war beim städtischen Betriebshof für die Leerung kommunaler Parkscheinautomaten zuständig, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Kempten am Montag mitteilten. Dabei soll er aus den Parkscheinautomaten in hunderten Fällen Münzgeld entnommen haben.

63-Jährige in Schwäbisch Gmünd offenbar von 15 Jahre jüngerem Partner getötet

Im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd ist eine Frau offenbar von ihrem Lebensgefährten getötet worden. Der 48-Jährige rief in der Nacht zum Samstag einen Krankenwagen, weil seine 63 Jahre alte Partnerin angeblich einen Herzstillstand erlitten hatte, wie die Polizei am Montag in Aalen mitteilte. Als die Rettungskräfte eintrafen, sahen sie, dass die Frau offenbar in Folge von Gewalteinwirkung lebensgefährlich verletzt war.

Textgröße ändern: