The National Times - Bundesanwaltschaft klagt mutmaßliche Terrorgruppe Sächsische Separatisten an

Bundesanwaltschaft klagt mutmaßliche Terrorgruppe Sächsische Separatisten an


Bundesanwaltschaft klagt mutmaßliche Terrorgruppe Sächsische Separatisten an
Bundesanwaltschaft klagt mutmaßliche Terrorgruppe Sächsische Separatisten an / Foto: © AFP/Archiv

Mit paramilitärischen Übungen sollen sie sich auf einen Zusammenbruch Deutschlands vorbereitet haben: Zehn Monate nach der Zerschlagung der rechtsextremistischen Gruppe Sächsische Separatisten hat die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe nach Angaben vom Mittwoch Anklage gegen acht mutmaßliche Mitglieder erhoben. Sie sollen geplant haben, nach dem von ihnen erwarteten Kollaps Gebiete in Sachsen zu erobern und dort einen eigenen Staat zu errichten.

Textgröße ändern:

Bekannt wurde die Existenz der Gruppe im November 2024, als sie bei einer Razzia zerschlagen wurde. Damals wurden auch die nun Angeschuldigten festgenommen. Drei von ihnen waren früher lokalpolitisch bei der AfD aktiv. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe schloss die Partei sie aus.

Die militante Gruppe, die sich selbst Sächsische Separatisten nannte, wurde nach Angaben der Bundesanwaltschaft Anfang Februar 2020 gegründet. Zuletzt habe sie etwa 20 Mitglieder gehabt. Diese lehnten die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik ab. Ihre Ideologie sei von "rassistischen, antisemitischen und in Teilen apokalyptischen Vorstellungen" geprägt gewesen.

Die Mitglieder sollen davon überzeugt gewesen sein, dass Deutschland vor dem Kollaps stehe. Auf diesen "Tag X" bereiteten sie sich der Anklage zufolge vor - mit Schießübungen und paramilitärischen Trainings, bei denen etwa der Häuserkampf oder Nacht- und Gewaltmärsche geübt wurden.

Nach dem "Tag X" hätten sie mit Waffengewalt möglichst große Gebiete in Sachsen erobern wollen, um dort einen eigenständigen Staat zu errichten. Dieser sollte sich an der Ideologie des Nationalsozialismus ausrichten. Gewalt gegen Einzelne und gegen Gruppen war den Vorwürfen zufolge Teil des Plans.

So hätten Vertreter der bisherigen staatlichen Ordnung liquidiert werden sollen. Unerwünschte Menschengruppen wie Angehörige ethnischer Minderheiten und politische Gegner hätten durch "ethnische Säuberungen" aus der Region "entfernt" werden sollen. Die Gruppe soll sich Messer und Macheten, Munition, Gefechtshelme und andere Ausrüstung beschafft haben.

Die Bundesanwaltschaft wirft allen acht Männern die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor, außerdem die Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens. Einer von ihnen, Jörg S., ist als Rädelsführer angeklagt.

Dem früheren AfD-Lokalpolitiker Kurt H. wird außerdem versuchter Mord vorgeworfen. Bei seiner Festnahme soll er ein geladenes und entsichertes Gewehr gegen einen Polizisten gerichtet haben. Der Polizist habe aber in Gegenwehr zuerst geschossen. H. wurde dabei verletzt.

Alle acht Angeschuldigten sitzen in Untersuchungshaft. Über die Zulassung der Anklage entscheidet das Oberlandesgericht Dresden. Die Ermittlungen gegen weitere mutmaßliche Mitglieder oder Unterstützer dauerten nach Angaben der Bundesanwaltschaft an.

E.Reid--TNT

Empfohlen

Touristen kehren zur Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru zurück

Nach Evakuierungen wegen gewaltsamer Proteste sind wieder Touristen zur berühmten Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru zurückgekehrt. Der Bahnbetreiber Perurail gab am Mittwoch die Wiederaufnahme des Zugverkehrs bekannt, der am Montag wegen protestierender Anwohner unterbrochen worden war. Rund 1600 Touristen mussten evakuiert werden, auch Touristen aus Deutschland waren von dem Vorfall betroffen.

Hautkrebs bei Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro diagnostiziert

Bei Brasiliens früherem Präsidenten Jair Bolsonaro ist Hautkrebs festgestellt worden. Der 70-Jährige, der vergangene Woche wegen Putschplänen zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, habe sich am Sonntag Hautveränderungen entfernen lassen, sagte sein Arzt Claudio Birolini am Mittwoch (Ortszeit) vor Journalisten. Bei der Biopsie der Proben sei ein "Plattenepithelkarzinom" festgestellt worden. Der Arzt sprach von einer "Art von Hautkrebs, die schwerwiegende Folgen haben kann".

Schuster mahnt zu Unterstützung Israels - trotz Unmuts über Netanjahu

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat ungeachtet des Unmuts über den Kurs von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zum Beistand für Israel aufgerufen. "Nicht alle Entscheidungen der Regierung Netanjahu sind für uns nachvollziehbar", sagte Schuster am Mittwoch bei einem Empfang zum 75. Jahrestag der Gründung des Zentralrats. "Mit den Äußerungen einiger seiner Kabinettsmitglieder hadern auch Juden außerhalb Israels."

Bauern in Sambia verklagen chinesische Bergbaufirma wegen Umweltverschmutzung

In Sambia im südlichen Afrika haben Bauern und weitere Anwohner die chinesische Bergbaufirma Sino-Metals Leach wegen Umweltverschmutzung verklagt. Nach dem Bruch eines Damms des Abraumbeckens einer Kupfermine von Sino-Metals Leach im Februar seien Millionen Liter giftige Flüssigkeit in die Umgebung gelangt, heißt es in der Klageschrift, die AFP am Mittwoch vorlag. Die 176 Klägerinnen und Kläger verlangen eine Entschädigung in Höhe von 80 Milliarden Dollar (67,5 Milliarden Euro).

Textgröße ändern: