The National Times - Geldstrafen wegen Falschaussagen in Prozess um in Teich ertrunkene Kinder

Geldstrafen wegen Falschaussagen in Prozess um in Teich ertrunkene Kinder


Geldstrafen wegen Falschaussagen in Prozess um in Teich ertrunkene Kinder
Geldstrafen wegen Falschaussagen in Prozess um in Teich ertrunkene Kinder / Foto: © AFP/Archiv

Neun Jahre nach dem Tod dreier Kinder in einem Teich im nordhessischen Neukirchen hat das Landgericht Marburg zwei Männer wegen Falschaussagen zu Geldstrafen verurteilt. Sie wurden wegen uneidlicher Falschaussage schuldig gesprochen, wie das Gericht am Dienstag mitteilte. Die Kammer sah es demnach als erwiesen an, dass beide im Strafverfahren gegen den ehemaligen Bürgermeister von Neukirchen falsch ausgesagt hatten.

Textgröße ändern:

Das Amtsgericht Schwalmstadt hatte gegen den ehemaligen Bürgermeister wegen des Tods der drei Kinder verhandelt. Im Februar 2020 wurden die beiden nun Angeklagten dazu vernommen. Laut Urteil wussten sie zu diesem Zeitpunkt, dass sich ein Versicherer bereits im Mai 2014 kritisch zur Gefährdungslage des Teichs geäußert hatte.

Dennoch sagten sie vor Gericht aus, dass sie von keiner Gefährdungslage gewusst hätten. Eine versuchte Strafvereitelung sah das Gericht jedoch nicht. Es sei nicht ausgeschlossen, dass beide eine eigene mögliche Verantwortlichkeit hätten verschweigen wollen. Deswegen sei eine Geldstrafe am unteren Rand des Strafrahmens angemessen, entschied die Kammer.

Die Geschwister im Alter von fünf, acht und neun Jahren waren im Jahr 2016 in dem Teich der seit Generationen zum Baden genutzt wurde, ertrunken. Die Staatsanwaltschaft warf dem ehemaligen Bürgermeister vor, gegen die ihm obliegende Verkehrssicherungspflicht verstoßen zu haben.

Das Amtsgericht Schwalmstadt verurteilte den Kommunalpolitiker im Februar 2020 wegen fahrlässiger Tötung in drei Fällen zu einer Geldstrafe in Höhe von 12.000 Euro. Dagegen legten beide Seiten Berufung ein.

Das Landgericht Marburg erhöhte diese Strafe im Februar 2023 auf 14.400 Euro, wogegen der Angeklagte Revision einlegte. Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main sprach den Mann im November 2023 schließlich frei. Es konnte nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit festgestellt werden, dass der Angeklagte für das Unglück strafrechtlich verantwortlich sei, hieß es zur Begründung. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

A.Davey--TNT

Empfohlen

Touristen kehren zur Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru zurück

Nach Evakuierungen wegen gewaltsamer Proteste sind wieder Touristen zur berühmten Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru zurückgekehrt. Der Bahnbetreiber Perurail gab am Mittwoch die Wiederaufnahme des Zugverkehrs bekannt, der am Montag wegen protestierender Anwohner unterbrochen worden war. Rund 1600 Touristen mussten evakuiert werden, auch Touristen aus Deutschland waren von dem Vorfall betroffen.

Hautkrebs bei Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro diagnostiziert

Bei Brasiliens früherem Präsidenten Jair Bolsonaro ist Hautkrebs festgestellt worden. Der 70-Jährige, der vergangene Woche wegen Putschplänen zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, habe sich am Sonntag Hautveränderungen entfernen lassen, sagte sein Arzt Claudio Birolini am Mittwoch (Ortszeit) vor Journalisten. Bei der Biopsie der Proben sei ein "Plattenepithelkarzinom" festgestellt worden. Der Arzt sprach von einer "Art von Hautkrebs, die schwerwiegende Folgen haben kann".

Schuster mahnt zu Unterstützung Israels - trotz Unmuts über Netanjahu

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat ungeachtet des Unmuts über den Kurs von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zum Beistand für Israel aufgerufen. "Nicht alle Entscheidungen der Regierung Netanjahu sind für uns nachvollziehbar", sagte Schuster am Mittwoch bei einem Empfang zum 75. Jahrestag der Gründung des Zentralrats. "Mit den Äußerungen einiger seiner Kabinettsmitglieder hadern auch Juden außerhalb Israels."

Bauern in Sambia verklagen chinesische Bergbaufirma wegen Umweltverschmutzung

In Sambia im südlichen Afrika haben Bauern und weitere Anwohner die chinesische Bergbaufirma Sino-Metals Leach wegen Umweltverschmutzung verklagt. Nach dem Bruch eines Damms des Abraumbeckens einer Kupfermine von Sino-Metals Leach im Februar seien Millionen Liter giftige Flüssigkeit in die Umgebung gelangt, heißt es in der Klageschrift, die AFP am Mittwoch vorlag. Die 176 Klägerinnen und Kläger verlangen eine Entschädigung in Höhe von 80 Milliarden Dollar (67,5 Milliarden Euro).

Textgröße ändern: