The National Times - Miersch erwartet Richterwahl für Bundesverfassungsgericht im September

Miersch erwartet Richterwahl für Bundesverfassungsgericht im September


Miersch erwartet Richterwahl für Bundesverfassungsgericht im September
Miersch erwartet Richterwahl für Bundesverfassungsgericht im September / Foto: © AFP/Archiv

SPD-Fraktionschef Matthias Miersch hat die Erwartung geäußert, dass es noch im September zu einer erfolgreichen Richterwahl im Bundestag für das Bundesverfassungsgericht kommen wird. Neben den Absprachen in der Koalition kündigte er dazu zeitnah auch Gespräche mit Grünen und Linkspartei an, deren Stimmen für die erforderliche Zweidrittelmehrheit benötigt werden. Auch Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) äußerte sich zuversichtlich hinsichtlich eines diesmal erfolgreichen Wahlvorgangs.

Textgröße ändern:

Kurz vor der Sommerpause war die in der Koalition abgesprochene Wahl von drei neuen Verfassungsrichterinnen und -richtern mit einem Eklat gescheitert. Die Union hatte kurzfristig ihre Unterstützung für die von der SPD vorgeschlagene Rechtsprofessorin Frauke Brosius-Gersdorf wieder zurückgezogen, daraufhin wurden alle Wahlen abgesagt. Der Streit hat die Koalition schwer belastet. Die SPD warf der Union vor, Zusagen nicht eingehalten zu haben.

Inzwischen hat sich die SPD auf eine neue Kandidatin verständigt. Einen Namen nannten die SPD-Fraktions- und Parteispitze bisher aber nicht. "Wir sind in guten Gesprächen", sagte Miersch lediglich am Montag zum Auftakt der SPD-Fraktionsklausur in Berlin. "Ich bin sicher und zuversichtlich, dass wir im September die Richterwahl durchführen werden", fügte er hinzu. Dazu werde die SPD in Kürze auch Grüne und Linke kontaktieren.

"Ich bin sehr zuversichtlich, dass es gelingen wird, eine einvernehmliche Lösung zwischen den Koalitionsfraktionen zu finden", hatte auch Frei zuvor der "Rheinischen Post" gesagt. "Und die sollte so überzeugend sein, dass sich dafür eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag finden lässt", sagte er weiter.

Wie bereits Bundeskanzler Merz in der vergangenen Woche räumte auch Frei nun ein, dass die schwarz-rote Koalition in den ersten Monaten Fehler gemacht habe. "Es ist ein anspruchsvolles Umfeld, in dem wir uns alle bewegen. Wir haben in den ersten vier Monaten der Koalition zweifellos an der einen oder anderen Stelle Fehler gemacht. Das gilt für fast jeden von uns", sagte der Minister. "Das werden wir abstellen." Frei betonte: "Die Koalition funktioniert."

Brosius-Gersdorf hatte angesichts der Ablehnung durch die Union ihre Kandidatur zurückgezogen. Zudem hatte die SPD die Rechtswissenschaftlerin Ann-Katrin Kaufhold als Kandidatin nominiert, die Union unterstützt die Kandidatur Günter Spinners, der derzeit Vorsitzender Richter am Bundesarbeitsgericht ist. Es wird erwartet, dass beide erneut zur Wahl stehen.

F.Harris--TNT

Empfohlen

Touristen kehren zur Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru zurück

Nach Evakuierungen wegen gewaltsamer Proteste sind wieder Touristen zur berühmten Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru zurückgekehrt. Der Bahnbetreiber Perurail gab am Mittwoch die Wiederaufnahme des Zugverkehrs bekannt, der am Montag wegen protestierender Anwohner unterbrochen worden war. Rund 1600 Touristen mussten evakuiert werden, auch Touristen aus Deutschland waren von dem Vorfall betroffen.

Hautkrebs bei Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro diagnostiziert

Bei Brasiliens früherem Präsidenten Jair Bolsonaro ist Hautkrebs festgestellt worden. Der 70-Jährige, der vergangene Woche wegen Putschplänen zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, habe sich am Sonntag Hautveränderungen entfernen lassen, sagte sein Arzt Claudio Birolini am Mittwoch (Ortszeit) vor Journalisten. Bei der Biopsie der Proben sei ein "Plattenepithelkarzinom" festgestellt worden. Der Arzt sprach von einer "Art von Hautkrebs, die schwerwiegende Folgen haben kann".

Schuster mahnt zu Unterstützung Israels - trotz Unmuts über Netanjahu

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat ungeachtet des Unmuts über den Kurs von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zum Beistand für Israel aufgerufen. "Nicht alle Entscheidungen der Regierung Netanjahu sind für uns nachvollziehbar", sagte Schuster am Mittwoch bei einem Empfang zum 75. Jahrestag der Gründung des Zentralrats. "Mit den Äußerungen einiger seiner Kabinettsmitglieder hadern auch Juden außerhalb Israels."

Bauern in Sambia verklagen chinesische Bergbaufirma wegen Umweltverschmutzung

In Sambia im südlichen Afrika haben Bauern und weitere Anwohner die chinesische Bergbaufirma Sino-Metals Leach wegen Umweltverschmutzung verklagt. Nach dem Bruch eines Damms des Abraumbeckens einer Kupfermine von Sino-Metals Leach im Februar seien Millionen Liter giftige Flüssigkeit in die Umgebung gelangt, heißt es in der Klageschrift, die AFP am Mittwoch vorlag. Die 176 Klägerinnen und Kläger verlangen eine Entschädigung in Höhe von 80 Milliarden Dollar (67,5 Milliarden Euro).

Textgröße ändern: