The National Times - Palästinensische Angreifer töten sechs Menschen in Ost-Jerusalem

Palästinensische Angreifer töten sechs Menschen in Ost-Jerusalem


Palästinensische Angreifer töten sechs Menschen in Ost-Jerusalem
Palästinensische Angreifer töten sechs Menschen in Ost-Jerusalem / Foto: © AFP

Bei einem Anschlag in Ost-Jerusalem sind am Montag sechs Menschen getötet worden. Zwei Palästinenser eröffneten an einer Bushaltestelle das Feuer auf mehrere Menschen, unter ihnen ultraorthodoxe Männer, wie die Polizei mitteilte. Die beiden Täter seien getötet worden. Es handelt sich um eine der schlimmsten Attacken in Jerusalem seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023. Israels Verteidigungsminister Israel Katz richtete derweil eine "letzte Warnung" an die radikalislamische Hamas.

Textgröße ändern:

Unter den Opfern waren vier ultraorthodoxe Männer. Zudem wurden eine Frau und ein weiterer Mann getötet. Acht weitere Menschen seien verletzt worden, fünf von ihnen schwer, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit.

Nach Angaben der Polizei eröffneten die Angreifer das Feuer an einer Bushaltestelle an einer Kreuzung nahe dem Stadtteil Ramot im von Israel annektierten Ost-Jerusalem. "Ein Sicherheitsbeamter und ein Zivilist am Tatort reagierten sofort, erwiderten das Feuer und neutralisierten die Angreifer", erklärte die Polizei, die den Tod der beiden Männer bestätigte.

Die radikalislamische Hamas erklärte, bei den Angreifern handele es sich um zwei militante Palästinenser. Die Attacke sei eine "Reaktion auf die Verbrechen der Besatzung und den Völkermord an unserem Volk", erklärte die Palästinenserorganisation.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu berief eine Krisensitzung ein. Am Ort des Anschlags sagte er, sein Land befinde sich "an mehreren Fronten im Krieg gegen den Terrorismus". Präsident Isaac Herzog schrieb im Onlinedienst X, dass "dieser schreckliche Anschlag uns daran erinnert, dass wir gegen das absolute Böse kämpfen".

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) äußerte sich im Onlinedienst X "zutiefst schockiert über den feigen Terroranschlag". Seine Gedanken seien bei den Angehörigen der Opfer. "Den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung", fügte er hinzu.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verurteilte den Anschlag ebenfalls. "Die Gewaltspirale muss enden. Nur eine politische Lösung ermöglicht die Rückkehr zu Frieden und Stabilität in der Region", betonte er auf X.

"Wir verurteilen diesen Angriff, wie wir jeden Verlust von Menschenleben verurteilen", sagte auch ein Sprecher der EU-Kommission in Brüssel. Es sei an der Zeit, den "Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen". Der Anschlag zeige, wie notwendig eine Waffenruhe sei, fügte er mit Blick auf den Gaza-Krieg hinzu.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff von Kämpfern der Hamas und anderer islamistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Die Angreifer töteten damals mehr als 1200 Menschen und verschleppten 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen. Israel geht seither massiv militärisch in dem Palästinensergebiet vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 64.300 Menschen getötet.

Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über eine Waffenruhe und die Freilassung der verbliebenen Geiseln blieben bislang erfolglos. Der israelische Verteidigungsminister Katz richtete am Montag eine "letzte Warnung" an die Hamas. "Lasst die Geiseln frei und legt eure Waffen nieder - oder Gaza wird zerstört und ihr werdet vernichtet", schrieb er im Onlinedienst X.

Katz griff damit die Worte von US-Präsident Donald Trump auf, der am Sonntag ebenfalls eine "letzte Warnung" an die Hamas gerichtet hatte. Trump rief sie auf, einem Abkommen zur Freilassung der Geiseln zuzustimmen. Die Islamisten bekundeten daraufhin ihre Bereitschaft zu sofortigen Verhandlungen über ein Waffenruhe-Abkommen. Im Gegenzug verlangte die Palästinenserorganisation unter anderem "eine klare Erklärung des Kriegsendes" und einen vollständigen Rückzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen

Katz kündigte derweil weitere Angriffe auf die Stadt Gaza an. "Heute wird ein verheerender Hurrikan den Himmel über der Stadt Gaza treffen und die Dächer der Terrortürme werden erzittern", erklärte der Verteidigungsminister. Die israelische Armee bereite sich darauf vor, ihren Einsatz zur Einnahme der Stadt auszuweiten.

P.Jones--TNT

Empfohlen

Touristen kehren zur Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru zurück

Nach Evakuierungen wegen gewaltsamer Proteste sind wieder Touristen zur berühmten Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru zurückgekehrt. Der Bahnbetreiber Perurail gab am Mittwoch die Wiederaufnahme des Zugverkehrs bekannt, der am Montag wegen protestierender Anwohner unterbrochen worden war. Rund 1600 Touristen mussten evakuiert werden, auch Touristen aus Deutschland waren von dem Vorfall betroffen.

Hautkrebs bei Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro diagnostiziert

Bei Brasiliens früherem Präsidenten Jair Bolsonaro ist Hautkrebs festgestellt worden. Der 70-Jährige, der vergangene Woche wegen Putschplänen zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, habe sich am Sonntag Hautveränderungen entfernen lassen, sagte sein Arzt Claudio Birolini am Mittwoch (Ortszeit) vor Journalisten. Bei der Biopsie der Proben sei ein "Plattenepithelkarzinom" festgestellt worden. Der Arzt sprach von einer "Art von Hautkrebs, die schwerwiegende Folgen haben kann".

Schuster mahnt zu Unterstützung Israels - trotz Unmuts über Netanjahu

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat ungeachtet des Unmuts über den Kurs von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zum Beistand für Israel aufgerufen. "Nicht alle Entscheidungen der Regierung Netanjahu sind für uns nachvollziehbar", sagte Schuster am Mittwoch bei einem Empfang zum 75. Jahrestag der Gründung des Zentralrats. "Mit den Äußerungen einiger seiner Kabinettsmitglieder hadern auch Juden außerhalb Israels."

Bauern in Sambia verklagen chinesische Bergbaufirma wegen Umweltverschmutzung

In Sambia im südlichen Afrika haben Bauern und weitere Anwohner die chinesische Bergbaufirma Sino-Metals Leach wegen Umweltverschmutzung verklagt. Nach dem Bruch eines Damms des Abraumbeckens einer Kupfermine von Sino-Metals Leach im Februar seien Millionen Liter giftige Flüssigkeit in die Umgebung gelangt, heißt es in der Klageschrift, die AFP am Mittwoch vorlag. Die 176 Klägerinnen und Kläger verlangen eine Entschädigung in Höhe von 80 Milliarden Dollar (67,5 Milliarden Euro).

Textgröße ändern: