The National Times - Betrug mit Daten von Wohnungssuchenden: Ehemaliger Polizist in Berlin angeklagt

Betrug mit Daten von Wohnungssuchenden: Ehemaliger Polizist in Berlin angeklagt


Betrug mit Daten von Wohnungssuchenden: Ehemaliger Polizist in Berlin angeklagt
Betrug mit Daten von Wohnungssuchenden: Ehemaliger Polizist in Berlin angeklagt / Foto: © AFP/Archiv

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat einen ehemaligen Polizisten wegen zahlreicher Betrugstaten angeklagt. Der früher insbesondere im Bereich von Betrugsermittlungen eingesetzte 46-Jährige soll sich mit einem aufwändigen Konstrukt persönliche Daten von Wohnungssuchenden verschafft und diese unter anderem zur Beantragung von Krediten und Konten genutzt haben, wie die Anklagebehörde am Mittwoch mitteilte. Dadurch soll er rund 85.000 Euro eingenommen haben.

Textgröße ändern:

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll er zudem vergeblich versucht haben, weitere fast 150.000 Euro illegal für sich zu vereinnahmen. Der Beschuldigte inserierte demnach angebliche Mietwohnungsanbote auf einer Kleinanzeigenplattform im Internet und forderte Interessenten zu Selbstauskünften über ihre finanzielle Situation auf. Mit den Daten soll er unter falscher Identität unter anderem Bankgeschäfte getätigt haben. Über die Zulassung der Anklage und die etwaige Eröffnung einer Hauptverhandlung muss das Landgericht Berlin I entscheiden.

Laut Anklage nahm der Mann mit den Daten aus den Selbstauskünften Kredite auf und eröffnete Bankkonten, wobei er die Links zu den Identitätsprüfungen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen an die Wohnungssuchenden weiterleitete und von ihnen beantworten ließ. Nach Kontoeröffnung buchte er bis zur Dispogrenze Geld ab. Zudem soll er Daten zu Versicherungsbetrug genutzt sowie Arbeitgeber von Interessenten kontaktiert haben, um Gehälter auf eigene Konten umzuleiten.

Die Anzeigen schaltete der Beschuldigte demnach als fiktiver Mitarbeiter von tatsächlich gar nicht existierenden Berliner Hausverwaltungen. "Aufgrund der angespannten Wohnsituation kam es zu zahlreichen Interessensbekundungen", erklärte die Staatsanwaltschaft. Sie klagte den Mann wegen zehn Fällen des besondes schweren Computerbetrugs und 45-fachen besonders schweren Betrugs an. Bei einem Teil der Fälle handelte es sich lediglich um versuchte Taten.

Weitere Angaben zu den Ermittlungen und den Hintergründen des Falls machte die Staatsanwaltschaft dabei nicht. Auch der Tatzeitraum wurde nicht genannt.

N.Johns--TNT

Empfohlen

Antisemitisches Schild an Geschäft in Flensburg: Landesregierung entsetzt

Nach einem Zwischenfall mit einem antisemitischen Schild im Schaufenster eines Geschäfts im schleswig-holsteinischen Flensburg hat die Landesregierung einen "Angriff auf die Menschenwürde und unsere demokratischen Werte" beklagt. Es handle sich dabei um ein "erschreckendes Signal", erklärte Landeskulturministerin Dorit Stenke (CDU) am Donnerstag in Kiel. Der Landesantisemitismusbeauftragte Gerhard Ulrich erstattete nach eigenen Angaben eine Strafanzeige gegen den Geschäftsinhaber.

Tödliche Stiche während Autofahrt auf Rückbank: Acht Jahre Haft in Dortmund

Das Landgericht Dortmund hat einen 36-Jährigen wegen tödlicher Stiche während einer Autofahrt auf der Rückbank zu acht Jahren Haft verurteilt. Schuldig gesprochen wurde er wegen Totschlags, wie eine Gerichtssprecherin in der nordrhein-westfälischen Stadt am Donnerstag mitteilte. Die zuständige Kammer sah es als erwiesen an, dass der 36-Jährige und das Opfer im Februar in Castrop-Rauxel auf der Rückbank eines Autos gestritten hatten.

Nahe Bahngleisen gefundene Frau aus Darmstadt starb an Stichverletzungen

Einen Tag nach dem Fund einer Frauenleiche in Darmstadt steht fest, dass die Frau durch Stiche und Schnitte getötet wurde. Die Ermittler gehen von einem Gewaltverbrechen aus, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag auf Basis eines vorläufigen Obduktionsergebnisses mitteilten. Eine Mordkommission wurde eingerichtet.

Düsseldorf: Frühere Kämpfer von Dschihadistenmiliz IS zu Haftstrafen verurteilt

Zwei frühere Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sind in Düsseldorf zu Haftstrafen von sechs und sieben Jahren verurteilt worden. Das Oberlandesgericht in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt sprach sie nach Angaben eines Sprechers am Donnerstag der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung für schuldig.

Textgröße ändern: