The National Times - Elf weitere Festnahmen in Serbien nach Einsturz von Bahnhofsvordach im November

Elf weitere Festnahmen in Serbien nach Einsturz von Bahnhofsvordach im November


Elf weitere Festnahmen in Serbien nach Einsturz von Bahnhofsvordach im November
Elf weitere Festnahmen in Serbien nach Einsturz von Bahnhofsvordach im November / Foto: © MINISTRY OF INTERRIOR AFFAIRS OF SERBIA/AFP/Archiv

Neun Monate nach dem tödlichen Einsturz eines Bahnhofsvordachs in der serbischen Stadt Novi Sad sind elf weitere Beschuldigte festgenommen worden. Unter den Festgenommenen sind der frühere Verkehrs- und Bauminister Tomislav Momirovic sowie der ehemalige Leiter der staatlichen Eisenbahngesellschaft, Nebojsa Surlan, wie die Staatsanwaltschaft von Novi Sad am Freitag mitteilte. Sie würden des Amtsmissbrauchs beschuldigt.

Textgröße ändern:

Die Staatsanwaltschaft hatte am Freitag zunächst mitgeteilt, sechs Menschen in Zusammenhang mit dem Fall festgenommen zu haben. Später berichtete sie von fünf weiteren Festnahmen.

Ein anderer früherer Verkehrsminister, Goran Vesic, der nach dem Unglück zurückgetreten und ebenfalls ins Visier der Ermittler geraten war, wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Donnerstag nach einem Unfall ins Krankenhaus gebracht. Das serbische Nachrichtenportal nova.rs berichtete, Vesic sei am Freitag notoperiert worden.

Beim Einsturz des Bahnhofsvordachs am 1. November waren 16 Menschen ums Leben gekommen. Der Hauptbahnhof der zweitgrößten Stadt Serbiens war erst im Juli 2024 nach dreijährigen Renovierungsarbeiten wieder voll in Betrieb gegangen. Das Unglück löste die heftigste Protestwelle der jüngeren serbischen Geschichte aus.

Die serbische Staatsanwaltschaft hatte kurz nach dem Unglück bereits eine Untersuchung eingeleitet. Seit Februar ermittelt zudem die Staatsanwaltschaft für organisierte Kriminalität, um Vorwürfe von Korruption in Zusammenhang mit dem Unglück zu untersuchen.

Die Festnahmen am Freitag stehen nach Angaben der Ermittler in Zusammenhang mit den Korruptionsuntersuchungen: Den ehemaligen Ministern und weiteren Verdächtigen werde vorgeworfen, einem an den Renovierungsarbeiten beteiligten chinesischen Unternehmen zu einem "illegalen finanziellen Gewinn" von umgerechnet mehr als 15,6 Millionen Euro verholfen zu haben.

Bei den durch das Unglück ausgelösten Protesten ging es zunächst um die Ursachen des Einsturzes, später richteten sich die vor allem von Studierenden getragenen Kundgebungen gegen die Regierung und die weit verbreitete Korruption im Land. An der bisher größten Demonstration beteiligten sich Mitte März rund 300.000 Menschen.

Die anhaltenden Proteste führten zum Rücktritt von Ministerpräsident Milos Vucevic. Staatschef Aleksandar Vucic hat die Proteste immer wieder als vom Ausland gesteuert bezeichnet.

M.A.Walters--TNT

Empfohlen

Brasilianischer Richter will US-Sanktionen wegen Bolsonaro-Prozess "ignorieren"

Der von US-Präsident Donald Trump mit Sanktionen belegte brasilianische Richter Alexandre de Moraes will nach eigenen Angaben am von Washington scharf kritisierten juristischen Vorgehen gegen den früheren brasilianischen Staatschef Jair Bolsonaro festhalten. Er werde "die verhängten Sanktionen ignorieren und weiterarbeiten", sagte Moraes am Freitag (Ortszeit) bei einer feierlichen Sitzung des Obersten Gerichtshofs, dessen Mitglied er ist.

Flugzeugabsturz in Washington: Höhenmesser im Hubschrauber zeigte wohl falsche Höhe an

Ein halbes Jahr nach dem Zusammenstoß zwischen einem Passagierflugzeug und einem Militärhubschrauber in Washington mit 67 Toten haben Untersuchungen ergeben, dass die Höhenangaben auf Messeräten des Hubschraubers womöglich um mehrere Dutzend Meter von der tatsächlichen Höhe abwichen. Die Nationale Behörde für Transportsicherheit (NTSB) beendete am Freitag (Ortszeit) eine mehrtägige Anhörung von Experten und Vertretern der an dem Unglück beteiligen Parteien, darunter Unternehmen, Behörden und Fluglotsen.

Vorwurf der Vergewaltigung: PSG-Verteidiger Hakimi droht Prozess

Wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung droht dem marokkanischen Fußball-Nationalspieler und PSG-Verteidiger Achraf Hakimi ein Strafprozess: Die französische Staatsanwaltschaft habe bei dem Untersuchungsrichter eine Überweisung der Anklage an ein Strafgericht beantragt, erklärte die Behörde in Nanterre am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. "Nun liegt es am Ermittlungsrichter, eine Entscheidung zu treffen", fügte sie hinzu. Der 26-jährige Star-Fußballer bestreitet die Vorwürfe.

Gericht in Spanien fordert exkommunizierte Nonnen zum Verlassen von Kloster auf

In Spanien ist eine Gruppe exkommunizierter Nonnen von einem Gericht angewiesen worden, ihr Kloster zu verlassen und an die Kirche zurückzugeben. Ein Gericht im nordspanischen Ort Briviesca gab am Donnerstag der Kirche recht und forderte die neun verbleibenden Nonnen auf, das Kloster zu verlassen, wie es in dem Urteil heißt, das die Nachrichtenagentur AFP am Freitag einsehen konnte.

Textgröße ändern: