The National Times - Tödlicher Messerangriff auf Jogger: Angeklagter kommt in Psychiatrie

Tödlicher Messerangriff auf Jogger: Angeklagter kommt in Psychiatrie


Tödlicher Messerangriff auf Jogger: Angeklagter kommt in Psychiatrie
Tödlicher Messerangriff auf Jogger: Angeklagter kommt in Psychiatrie / Foto: © AFP/Archiv

Ein 25 Jahre alter Mann, der im November in Baden-Württemberg einen ihm zufällig entgegenkommenden Jogger niederstach und tödlich verletzte, kommt in die Psychiatrie. Das Landgericht Stuttgart ordnete am Dienstag die Unterbringung des Angeklagten in einem psychiatrischen Krankenhaus an, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Vom eigentlichen Tatvorwurf wurde der Mann demnach freigesprochen, weil er an einer Psychose leide und über keine für die Verurteilung erforderliche Steuerungsfähigkeit verfüge.

Textgröße ändern:

Nach Ansicht der Strafkammer war der Angeklagte dem ihm unbekannten Jogger Mitte November in der 5000-Einwohner-Gemeinde Hochdorf im Landkreis Esslingen begegnet. Zunächst habe er den 56-Jährigen mehrfach von hinten geschubst, worauf der Mann auf die Knie gefallen sei. Während dieser aufstehen wollte, versetzte ihm der Angeklagte dem Gericht zufolge mit einem Messer vier Stiche in den Oberkörper. Einer davon traf das Herz und war tödlich.

Das Opfer habe keine Chance gehabt, dem Angreifer zu entkommen und die Attacke zu überleben, sagte die Vorsitzende Richterin den Angaben zufolge bei der Urteilsverkündung. Ein konkretes Motiv für "diese sinnlose Tat" könne nicht festgestellt werden. Der Geschädigte "war wohl zur falschen Zeit am falschen Ort".

Die Staatsanwaltschaft war in ihrer Anklage ursprünglich davon ausgegangen, dass der aus Afghanistan stammenden Asylbewerber aus Frust gehandelt hatte. Er soll über seine wenige Tage vorher erfolgte Verlegung von einer Asylbewerberunterkunft in Hochdorf nach Wernau am Neckar frustriert gewesen sein. Außerdem soll er über einen kurz vorher stattgefundenen Streit in seiner ehemaligen Unterkunft verärgert gewesen sein.

Nach Angaben der Richterin war beim Angeklagten, der im Herbst 2022 nach Deutschland eingereist war, spätestens Anfang 2024 eine Psychose "deutlich erkennbar", die "rapide" zugenommen habe. Ob und wann er aus der Psychiatrie entlassen werden könne, sei völlig offen.

F.Lim--TNT

Empfohlen

Waldbrand in Südkfrankreich erreicht Hafenstadt Marseille

Ein Waldbrand hat den Stadtrand der südfranzösischen Hafenstadt Marseille erreicht. Die Präfektur rief die Bewohner mehrerer nördlicher Stadtteile am Dienstagnachmittag auf, Schutz in Häusern zu suchen. Der Flughafen von Marseille stellte den Betrieb ein, zahlreiche Züge fielen aus. Unterdessen brannten in der Nähe der Stadt Narbonne im Südwesten des Landes etwa 2000 Hektar Vegetation ab.

EU-Kommission: Ungarn macht kaum Fortschritte bei Rechtsstaatlichkeit

Ungarn hat im vergangenen Jahr nach Einschätzung der EU-Kommission kaum Fortschritte in Fragen der Rechtsstaatlichkeit gemacht. Das geht aus dem jährlichen Rechtsstaatlichkeits-Bericht hervor, den die Kommission am Dienstag vorstellte. Demnach hat Budapest es etwa versäumt, seine Bilanz bei der Bekämpfung von Korruptionsfällen auf höchster Ebene zu verbessern und die Freiheit der Medien zu stärken.

Händler verkaufte mehr als 50 geleaste Autos weiter - drei Jahre Haft

Weil er unberechtigt mehr als 50 geleaste Autos weiterverkaufte, ist ein Mann vom Landgericht Nürnberg zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt worden. Der 60-Jährige wurde des Betrugs in 51 Fällen schuldig gesprochen, wie eine Gerichtssprecherin am Dienstag mitteilte. Zudem ordnete die Kammer die Einziehung von Taterträgen in Höhe von rund 350.000 Euro an.

Prozess um tödlichen Angriff auf Psychotherapeutin in Offenburg begonnen

Rund fünf Monate nach einem tödlichen Angriff auf eine Psychotherapeutin in Offenburg muss sich seit Dienstag der mutmaßliche Täter vor dem Landgericht der baden-württembergischen Stadt verantworten. Am ersten Prozesstag schwieg der Angeklagte nach Gerichtsangaben. Dem zur Tatzeit 42-jährigen Mann wird Mord vorgeworfen. Er soll die 37-jährige Psychotherapeutin im Februar auf offener Straße mit mehr als 30 Messerstichen vorsätzlich getötet haben.

Textgröße ändern: