The National Times - Mehrjährige Jugendstrafe für 20-Jährige nach Entsorgung von Baby im Müll in Bayern

Mehrjährige Jugendstrafe für 20-Jährige nach Entsorgung von Baby im Müll in Bayern


Mehrjährige Jugendstrafe für 20-Jährige nach Entsorgung von Baby im Müll in Bayern
Mehrjährige Jugendstrafe für 20-Jährige nach Entsorgung von Baby im Müll in Bayern / Foto: © AFP/Archiv

Im Prozess um ein nach der Geburt im Müll entsorgtes Baby hat das Landgericht Bayreuth die 20-Jährige Mutter zu einer Jugendstrafe von fünf Jahren und neun Monaten verurteilt. Die Richter sprachen die junge Frau des Totschlags schuldig, wie das Gericht am Dienstag mitteilte.

Textgröße ändern:

Nach den Feststellungen der Großen Jugendkammer hatte die damals 19-Jährige im Juli vergangenen Jahres ein lebensfähiges Mädchen im Badezimmer eines Bekannten im Landkreis Bayreuth zur Welt gebracht. Dieses wickelte sie anschließend in Plastik und legte es so in einen Müllsack. Dort verstarb das Kind innerhalb kurzer Zeit.

Laut Gericht folgte die Frau dabei ihrem Tatplan, das Kind unmittelbar nach der Geburt zu töten und zu entsorgen, "um unentdeckt zu bleiben". Ein Bekannter der Frau entsorgte auf Bitten dieser wenig später den Müllsack in einer Abfalltonne.

Nach Einschätzung der Jugendkammer wollte die Angeklagte, "dass alles so bleibt, wie es ist und dass ihr Leben ohne Kind weitergehen soll". Deshalb habe sie sich dazu entschlossen, Schwangerschaft und Geburt zu verheimlichen. Die 20-Jährige war demnach in großen Teilen geständig.

Das Urteil liegt unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Diese hatte eine Jugendstrafe von sechseinhalb Jahren wegen Totschlags gefordert. Der Verteidiger der Angeklagten hatte eine Strafe von maximal vier Jahren wegen versuchten Totschlags beantragt.

In dem Ende März begonnenen Prozess wurden den Angaben zufolge insgesamt 19 Zeugen befragt, zahlreiche Gutachten ausgewertet und vier Sachverständige aus Bereichen wie Gynäkologie, Psychiatrie und Rechtsmedizin gehört. Das Urteil ist rechtskräftig.

V.Bennett--TNT

Empfohlen

Reddit klagt gegen Social-Media-Verbot für Kinder unter 16 Jahren in Australien

Zwei Tage nach Australiens Einführung des weltweit ersten Social-Media-Verbots für Kinder unter 16 Jahren hat das Diskussionsnetzwerk Reddit Klage dagegen eingereicht. Wie am Freitag aus Gerichtsunterlagen hervorging, fechtet das US-Unternehmen die Gültigkeit des Gesetzes im Allgemeinen an und fordert zugleich, wie ein paar andere Onlinenetzwerke von der Regelung ausgenommen zu werden.

Streit um US-Abschiebepolitik: Salvadorianer auf gerichtliche Anordnung freigelassen

Die Regierung von von US-Präsident Donald Trump hat mit ihrer Abschiebepolitik eine juristische Niederlage erlitten: Der Salvadorianer Kilmar Ábrego García, dessen Fall seit Monaten für Schlagzeilen sorgt, wurde am Donnerstag auf Anordnung eines Bundesgerichts in Maryland aus der Abschiebehaft entlassen, wie sein Anwalt mitteilte. Das Heimatschutzministerium in Washington will die Gerichtsentscheidung nicht akzeptieren.

22-Jähriger holt in Wiesbaden 240.000 Euro nach Schockanruf ab - Festnahme

Polizisten haben in Wiesbaden einen Mann festgenommen, der nach einem Schockanruf 240.000 Euro von einer Seniorin abholte. Der 22-Jährige kam in Untersuchungshaft, wie die Polizei in der hessischen Landeshauptstadt am Donnerstag mitteilte. Demnach war die Frau von Unbekannten am Telefon unter Druck gesetzt worden, ihre Ersparnisse einem Abholer zu übergeben.

Verdacht auf zahlreiche Betrugstaten: Razzia und zwei Festnahmen in Nordrhein-Westfalen

Wegen des Verdachts auf zahlreiche Betrugstaten hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen am Donnerstag neun Wohn- und Bürohäuser durchsucht. Zwei Menschen wurden bei der Razzia festgenommen, wie die Polizei in Wesel und die Staatsanwaltschaft Duisburg mitteilten. Insgesamt gibt es demnach 13 Tatverdächtige, sie sollen einen Gesamtschaden von mindestens einer Million Euro verursacht haben.

Textgröße ändern: