The National Times - Junta in Myanmar droht Demonstranten mit Anklagen wegen Hochverrats

Junta in Myanmar droht Demonstranten mit Anklagen wegen Hochverrats


Junta in Myanmar droht Demonstranten mit Anklagen wegen Hochverrats
Junta in Myanmar droht Demonstranten mit Anklagen wegen Hochverrats

Knapp ein Jahr nach dem Militärputsch in Myanmar hat die Junta Demonstranten mit Anklagen wegen Hochverrats gedroht. Wer im vergangenen Jahr etwa an lautstarken Protesten gegen den Putsch teilgenommen oder gegen das Militär gerichtete "Propaganda" verbreitet habe, könne auf der Basis der Anti-Terrorgesetzgebung verfolgt werden, erklärte das Militär am Dienstag. Ausdrücklich bezog es sich dabei auf Demonstrationen, bei denen die Menschen als Zeichen des Protests auf Töpfe und Pfannen geschlagen hatten.

Textgröße ändern:

Die Junta in Myanmar hatte am 1. Februar 2021 mit einem Putsch die Macht an sich gerissen. Seither wurden alle Gruppen mit Verbindungen zur bewaffneten Widerstandsorganisation Streitkräfte des Volkes (PDF) sowie eine von Vertretern der früheren Regierungspartei NLD dominierte Schattenregierung als "terroristisch" eingestuft.

In der Erklärung der Junta vom Dienstag hieß es, die PDF und die Schattenregierung hätten Menschen dazu ermutigt, "die staatliche Stabilität" durch "stille Streiks, Klatschen, das Schlagen auf Töpfe und Pfannen, Hupen" und weitere Protestformen zu "zerstören". Wer sich an solchen Protesten beteiligt habe, dem drohe eine Verfolgung wegen Hochverrats.

Auf Landesverrat und Terrorismus stehen in Myanmar mindestens drei Jahre Haft, auch die Todesstrafe kann verhängt werden. Todesurteile sind in dem südostasiatischen Land aber seit Jahrzehnten nicht vollstreckt worden.

Gegen ihre Gegner geht die Militärjunta brutal vor. Seit dem Putsch wurden nach Angaben myanmarischer Menschenrechtler fast 1500 Menschen durch Sicherheitskräfte getötet. Mehr als 11.000 Menschen wurden festgenommen.

Auch die entmachtete De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi (NLD) wird seit dem Putsch mit einer Reihe von Anschuldigungen überzogen. Ihr wird unter anderem Korruption, Geheimnisverrat und Wahlbetrug vorgeworfen. Insgesamt droht der 76-jährigen Friedensnobelpreisträgerin jahrzehntelange Haft.

F.Morgan--TNT

Empfohlen

Ein Toter und dutzende Verletzte bei schwerem Erdbeben in Peru

Ein Erdbeben der Stärke 6,1 hat Perus Hauptstadt Lima erschüttert. In der Metropole und umliegenden Gebieten seien ein Mensch getötet und dutzende weitere verletzt worden, teilte die Katastrophenschutzbehörde am Sonntag mit. Es sei zu Erdrutschen gekommen; Schulen, Krankenhäuser und andere Gebäude wurden beschädigt.

Lufthansa-Flugzeug kehrt wegen Bombendrohung nach Frankfurt zurück

Wegen einer Bombendrohung ist ein Lufthansa-Flugzeug auf dem Weg von Deutschland nach Indien umgedreht und zurückgekehrt. Die Maschine landete am Sonntagabend sicher in Frankfurt am Main, wie ein Sprecher der Bundespolizei am Montag bestätigte. Zuerst hatte der Hessische Rundfunk über den Vorfall berichtet.

Verdächtiger nach Attentaten auf US-Politiker festgenommen

Nach den Attentaten auf zwei Politiker der US-Demokraten im Bundesstaat Minnesota ist der Tatverdächtige festgenommen worden. Der 57-Jährige sei am Sonntagabend (Ortszeit) in der südwestlich von Minneapolis gelegenen Ortschaft Green Isle "ohne Einsatz von Gewalt in Gewahrsam genommen worden", teilten die Behörden mit. Ein Großaufgebot der Polizei hatte dort nach dem Verdächtigen gesucht.

Urteil in Prozess gegen syrischen Arzt wegen Verbrechen gegen Menschlichkeit erwartet

Mehr als drei Jahre nach Prozessbeginn wird vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main am Montag (10.30 Uhr) das Urteil gegen einen syrischen Arzt wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erwartet. Die Bundesanwaltschaft wirft Alaa M. Folter und die vorsätzliche Tötung von Gefangenen vor. Der heute 40-Jährige soll in den Jahren 2011 und 2012 in einem Armeekrankenhaus und einem Gefängnis des Militärgeheimdiensts im syrischen Homs Gefangene "gefoltert und ihnen schwere körperliche sowie seelische Schäden zugefügt" haben.

Textgröße ändern: