The National Times - Geplagt von Hilflosigkeit - Ukrainische Polarforscher verfolgen Krieg von Ferne

Geplagt von Hilflosigkeit - Ukrainische Polarforscher verfolgen Krieg von Ferne


Geplagt von Hilflosigkeit - Ukrainische Polarforscher verfolgen Krieg von Ferne
Geplagt von Hilflosigkeit - Ukrainische Polarforscher verfolgen Krieg von Ferne

Sie verbringen ihre Tage in klirrender Kälte damit, zu messen, zu beobachten, zu analysieren und ihre Arbeit so gut wie möglich zu erledigen - während in ihrer Heimat Krieg herrscht: Auf der Vernadsky-Antarktisbasis arbeiten mehrere ukrainische Forscher, die sich hilflos angesichts der Lage zuhause fühlen. "Am Anfang haben wir tagelang nicht geschlafen. Die ganze Zeit über haben wir die Nachrichten über unsere Heimatstädte verfolgt", sagt die 26-jährige Meteorologin Anastasija Tschyharewa.

Textgröße ändern:

Die Wissenschaftler gingen dazu über, um 02.00 Uhr morgens - in der Ukraine um 07.00 Uhr - aufzustehen, um bei ihren Familien nachzufragen, wie deren Nacht verlaufen war. "Wir haben uns daran gewöhnt, morgens und vor dem Schlafengehen in jeder freien Minute die Nachrichten zu checken", sagt Tschyharewa im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.

Der ukrainische Stützpunkt befindet sich auf der Insel Galindez, etwa 1200 Kilometer von Feuerland entfernt im äußersten Süden Argentiniens. Sie ist das ganze Jahr über von einem Dutzend Menschen bewohnt, im Winter herrschen Temperaturen von bis zu minus 20 Grad.

"Mein erster Eindruck war, dass sich all diese Dinge in einem anderen Universum abspielen, nicht in unserer Welt", sagt der Geophysiker Oleksander Koslokow, dessen Familie in Charkiw lebt, über den Krieg. "Meine Frau hörte und spürte die Explosionen der Marschflugkörper zehn Minuten nachdem Putin diesen dummen und verbrecherischen Krieg begonnen hatte." Inzwischen ist seine Familie nach Deutschland geflohen.

In der Basis, die nach einem sowjetischen Mineralogen und Geochemiker mit russischen und ukrainischen Wurzeln benannt ist, versuchen die Wissenschaftler trotz allem, ein möglichst normales Leben zu führen. Mit Spenden an die Armee, Petitionen und Online-Vorträgen, um die Aufmerksamkeit der ukrainischen Kinder vom Krieg abzulenken, helfen die Forscher aus der Ferne. "Das ist unser Teil des Krieges", sagte Tschyharewa.

Das Team wird in diesem Monat abgelöst - an eine Rückkehr in die Heimat ist jedoch nicht zu denken. Die Wissenschaftler blicken in eine ungewisse Zukunft. "Ich habe keine wirklichen Pläne", sagt Tschycharewa. "Meine Universität in Charkiw, an der ich studiert habe, wurde zerstört, mein Forschungsinstitut und die wissenschaftliche Ausrüstung in der Ukraine sind zerstört", sagt Geophysiker Koslokow. Wahrscheinlich werde er versuchen, seine wissenschaftliche Arbeit in Europa oder Amerika fortzusetzen.

S.M.Riley--TNT

Empfohlen

Bollywoodstar Dharmendra im Alter von 89 Jahren gestorben

Der in Indien extrem beliebte Bollywoodstar Dharmendra ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Der Tod des Schauspielers, der mit Action-Blockbustern ebenso Erfolg hatte wie mit Liebesfilmen, bedeute "das Ende einer Ära des indischen Films", erklärte Premierminister Narendra Modi am Montag in Onlinediensten. Dharmendra sei "eine legendäre Film-Persönlichkeit" und ein "phänomenaler Schauspieler" gewesen, der "jeder Rolle Charme und Tiefe verlieh".

Riesenschlange tot neben Altkleidercontainer in Nordrhein-Westfalen entdeckt

In Nordrhein-Westfalen ist eine drei Meter lange Riesenschlange tot neben einem Altkleidercontainer entdeckt worden. Der Netzpython wurde am Sonntag in Welver in einem blauen Sack gefunden, wie die Polizei in Soest am Montag mitteilte. Wer die 35 Kilogramm schwere Schlange dort abgelegt hatte, war zunächst unklar. Die Polizei ermittelte und suchte nach Zeugen.

Münchner Flughafen: Zoll stoppt Reisende mit Singvögeln

Zollbeamte haben am Münchener Flughafen eine Reisende mit Singvögeln im Gepäck gestoppt. Die Frau wollte die Tiere Ende Oktober am Zoll vorbei einschmuggeln, wie das Hauptzollamt München am Montag berichtete. Bei einer Kontrolle des Handgepäcks fanden die Beamten dann insgesamt sieben Singvögel, verpackt in drei Pappschachteln.

Fliegerbombe in München erfolgreich entschärft

In München ist eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Die etwa 7000 Menschen, die im Sperrbereich wohnen, konnten ab Sonntagnachmittag nach Angaben der Feuerwehr wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Der 500 Kilogramm schwere Blindgänger war am Mittwoch am Rand des Westfriedhofs in München-Moosach bei Bauarbeiten gefunden worden.

Textgröße ändern: