The National Times - Autozulieferer ZF verkauft Fahrerassistenzsystem-Sparte an Samsung-Tochter Harman

Autozulieferer ZF verkauft Fahrerassistenzsystem-Sparte an Samsung-Tochter Harman


Autozulieferer ZF verkauft Fahrerassistenzsystem-Sparte an Samsung-Tochter Harman
Autozulieferer ZF verkauft Fahrerassistenzsystem-Sparte an Samsung-Tochter Harman / Foto: © AFP

Der angeschlagene Autozulieferer ZF verkauft seine Fahrerassistenz-Sparte an die Samsung-Tochter Harman International. Als Unternehmenswert für die Geschäftseinheit Adas wurden "1,5 Milliarden Euro vereinbart", wie ZF in Friedrichshafen am Bodensee am Dienstag mitteilte. Die Behörden müssen die Übernahme noch genehmigen, danach soll die Transaktion voraussichtlich in zweiten Halbjahr 2026 abgeschlossen werden.

Textgröße ändern:

Dem ZF-Konzern zufolge sollen dann auch "voraussichtlich 3750 ZF-Mitarbeiter zu Harman wechseln". Die Vereinbarung mit Harman sieht vor, dass die Samsung-Tochter das Geschäft mit "Compute Solutions, smarten Kameras, Radartechnologie und Fahrerassistenz-Softwarefunktionen" übernimmt, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Die Geschäftsbereiche Elektronik für Fahrwerktechnik und Passive Sicherheitstechnik verblieben bei dem deutschen Autozulieferer. Ebenso sei ZF in der Nutzfahrzeugsparte weiter im Bereich Fahrerassistanz und autonomes Fahren tätig.

"Mit der Übernahme der ZF-Geschäftseinheit für Fahrerassistenzsysteme durch Harman International haben wir einen wichtigen Meilenstein in der strategischen Neuausrichtung des Konzerns erreicht", erklärte der ZF-Vorstandsvorsitzende Mathias Miedreich. Der Verkauf trage dazu bei, "die Finanzverbindlichkeiten von ZF deutlich zu reduzieren". Zudem könne sich das Unternehmen sich auf "Kerntechnologien" von ZF wie "Fahrwerk, Antrieb, Nutzfahrzeug und industrielle Anwendungen" konzentrieren.

Bei der Übernahme des Adas-Geschäfts handele es sich um einen "strategischen Schritt", um "eine besser vernetzte Zukunft mit intelligenteren und sichereren Fahrzeugen zu ermöglichen", erklärte Christian Sobottka von Harman. Der US-Konzern war 2017 vom südkoreanischen Technologiekonzern Samsung übernommen worden.

Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer bewertete den Verkauf des Adas-Geschäfts als "Win-Win-Deal für beide" Unternehmen. "Samsung baut sein Geschäft für das Smart Cockpit - einen wichtigen und wachsenden Geschäftsbereich für das Auto von morgen - weiter aus", erklärte er. Für ZF sei die Einnahme von 1,5 Milliarden Euro durch den Verkauf "eine wichtige Etappe zur Entschuldung", die damit "um etwa 10 Prozent gesenkt werden" könne.

Die deutschen Autobauer und -zulieferer leiden derzeit unter mangelnder internationaler Nachfrage, steigenden Kosten, der chinesischen Konkurrenz und zuletzt auch unter einem Anstieg der US-Zölle auf ihre Waren. ZF, nach Bosch der zweitgrößte deutsche Autozulieferer, hatte im Oktober angekündigt, dass im Geschäftsbereich Elektrifizierte Antriebstechnologien 7600 Stellen bis 2030 gestrichen würden. Bis 2027 soll so eine halbe Milliarde Euro gespart werden. Dieses Vorhaben ist Teil eines größeren Sparprogramms, bei dem insgesamt 14.000 Stellen bis 2028 abgebaut werden sollen.

M.A.Walters--TNT

Empfohlen

Drittes Quartal: US-Regierung gibt Wachstum mit 4,3 Prozent an

Die US-Regierung von Präsident Donald Trump hat überraschend gute Wachstumszahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Zwischen Juli und September sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf das Jahr hochgerechnet um 4,3 Prozent gewachsen, teilte das Handelsministerium am Dienstag aufgrund einer ersten Schätzung in Washington mit. Das waren 1,1 Prozentpunkte mehr als von Ökonomen erwartet.

Italienische Wettbewerbsbehörde belegt Ryanair mit Strafe von mehr als 255 Millionen Euro

Die italienische Wettbewerbsbehörde hat der Billig-Airline Ryanair wegen des Vorwurfs des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung eine Strafzahlung von mehr als 255 Millionen Euro auferlegt. Die irische Fluggesellschaft habe eine "missbräuchliche Strategie" verfolgt, die es Reisebüros im Zeitraum von 2023 bis mindestens April 2025 erschwert habe, Ryanair-Flüge mit anderen Dienstleistungen zu kombinieren, teilte die Aufsichtsbehörde AGCM am Dienstag mit.

"Trump"-Klasse: US-Präsident stellt Pläne für nach ihm benannte Kriegsschiffe vor

US-Präsident Donald Trump hat den Bau einer neuen Klasse von Kriegsschiffen für die US-Marine angekündigt, die seinen Namen tragen soll. Jedes Schiff der "Trump"-Klasse werde "das größte Kriegsschiff in der Geschichte unseres Landes - und sogar der Welt" und solle mit Geschützen und Raketen ausgestattet werden, sagte Trump am Montag bei einer Pressekonferenz in seinem Privatanwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida im Beisein von Verteidigungsminister Pete Hegseth, Außenminister Marco Rubio und Marine-Staatssekretär John Phelan.

Preise für Wohnimmobilien steigen zum vierten Mal in Folge

In Deutschland sind die Preise für Wohnimmobilien abermals angestiegen. Von Juli bis Ende September 2025 kletterten die Preise im Schnitt um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Dabei verteuerten sich die Wohnimmobilien in allen Regionen Deutschlands. Die Immobilienpreise waren ab Ende 2022 zwei Jahre lang gesunken, seit dem vierten Quartal 2024 steigen sie jedoch wieder.

Textgröße ändern: