The National Times - EU-Länder einigen sich auf Ende von Zollfreiheit für Pakete unter 150 Euro

EU-Länder einigen sich auf Ende von Zollfreiheit für Pakete unter 150 Euro


EU-Länder einigen sich auf Ende von Zollfreiheit für Pakete unter 150 Euro
EU-Länder einigen sich auf Ende von Zollfreiheit für Pakete unter 150 Euro / Foto: © AFP

Die EU will entschiedener gegen Billigimporte von vorwiegend asiatischen Handelsplattformen wie Temu und Shein vorgehen. Die EU-Finanzminister einigten sich am Donnerstag in Brüssel darauf, die Zollbefreiung für Pakete aus Drittstaaten mit einem Wert von weniger als 150 Euro aufzuheben. Gleichzeitig beschlossen die Minister, mit der Kommission an einer "einfachen, vorläufigen Lösung" zu arbeiten, um das Ende der Zollbefreiung so "bald wie möglich" umsetzen zu können.

Textgröße ändern:

Derzeit gibt es in der EU eine Zollbefreiung für Pakete mit einem Wert von weniger als 150 Euro, die direkt an Konsumenten geliefert werden - häufig von Online-Plattformen chinesischen Ursprungs. Die EU hatte zuvor vorgeschlagen, diese Ausnahme bis 2028 abzuschaffen.

Die Finanzminister beschlossen bei ihrem Treffen in Brüssel, dass sie zusammen mit der Kommission daran arbeiten wollen, eine "einfache, vorläufige Lösung" zu finden, um das Ende der Zollbefreiung so "bald wie möglich" umsetzen zu können.

Die EU-Kommission hatte ebenso wie einige Mitgliedstaaten auf eine frühere Umsetzung gedrängt. Es handele sich um einen "entscheidenden Schritt", damit die EU ihre Position "angesichts der sich rasch verändernden Handelsrealitäten stärkt", schrieb Handelskommissar Maros Sefcovic in einem Brief an die Minister, den die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte.

Der geplante Zeitrahmen sei "mit der Dringlichkeit der Situation unvereinbar", schrieb er den Finanzministern. Diese "Wettbewerbsverzerrung" müsse "unverzüglich beseitigt" werden, betonte er.

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) sprach am Mittwoch von einem "wichtigen Signal", dass "wir keine Ramschware aus China wollen, dass wir unsere Märkte schützen". Er wolle "das Ganze so schnell wie möglich".

Der deutsche Mittelstandsverbund ZGV begrüßte die Einigung in Brüssel und forderte gleichzeitig eine "zügige Umsetzung". ZGV-Präsident Günter Althaus sprach von einem "überfälligen Schritt hin zu fairem Wettbewerb in Europa". Die Zollämter müssten nun "personell und digital so ausgestattet werden, dass sie den wachsenden Warenverkehr tatsächlich kontrollieren können".

Der Plan für eine frühere Umsetzung soll beim nächsten Finanzministertreffen am 12. Dezember beschlossen werden.

Die Maßnahme soll mit einer Einführung einer Bearbeitungsgebühr für kleine Pakete einhergehen. Die EU hatte im Mai eine Pauschalgebühr von zwei Euro für jedes kleine Paket vorgeschlagen, das in die EU gesendet wird. Die EU möchte diese Gebühr ab Ende 2026 anwenden können.

K.M.Thompson--TNT

Empfohlen

Vogelgrippe: Mehr als eine Million getötete Tiere allein in Niedersachsen

In Niedersachsen sind in diesem Jahr bereits über eine Million Tiere wegen der Ausbreitung der Vogelgrippe getötet worden. Bis Donnerstagmittag gab es 63 amtlich bestätigte Ausbrüche mit gut einer Million Tieren, wie das Landwirtschaftsministerium in Hannover mitteilte. Die meisten Fälle entfallen auf die vergangenen Wochen, seit dem 15. Oktober mussten demnach gut 950.000 Tiere getötet werden. Zudem gibt es einen weiteren Verdachtsfall, der 360.000 Legehennen bedroht.

Bundestag beschließt schärfere Regeln für Meldung von Cybervorfällen

Der Bundestag hat schärfere Regeln für Sicherheitsanforderungen und die Meldung von Cyberangriffen in Wirtschaft und Bundesverwaltung beschlossen. Die Abgeordneten billigten am Donnerstag mit den Stimmen von Union, SPD und AfD die Umsetzung der sogenannten NIS-2-Richtlinie der EU, die in Deutschland jährlich Schäden in Milliardenhöhe durch Cyberangriffe verhindern soll. Bei Verstößen gegen die Vorgaben gelten künftig auch schärfere Sanktionen.

Menschenrechtsgericht verurteilt Polen zu Entschädigung wegen Abtreibungsgesetz

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat Polen zu einer Entschädigungszahlung an eine Frau verurteilt, die wegen der unsicheren Rechtslage in Polen im Ausland abtreiben musste. Die Verzögerung bei einer Änderung des Abtreibungsrechts habe eine "Situation anhaltender Unsicherheit" verursacht, die einen Eingriff in das Privat- und Familienleben gemäß der Europäischen Menschenrechtskonvention darstellte, urteilte das in Straßburg ansässige Gericht am Donnerstag.

Mehr Angebot als Nachfrage: IEA sieht Ölmarkt derzeit nicht in Balance

Der weltweite Ölmarkt ist nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) derzeit aus dem Gleichgewicht geraten. Trotz größerer Liefermengen nach China übersteige das aktuell wachsende Angebot die insgesamt vergleichsweise "moderate" Nachfrage nach Erdöl, teilte die in Paris ansässige Organisation am Donnerstag mit. Für 2026 wird demnach erwartet, dass das Ölangebot die weltweite Nachfrage um mehr als vier Millionen Barrel pro Tag übersteigt.

Textgröße ändern: