The National Times - Commerzbank kritisiert Vorstoß der Unicredit bei Übernahme

Commerzbank kritisiert Vorstoß der Unicredit bei Übernahme


Commerzbank kritisiert Vorstoß der Unicredit bei Übernahme
Commerzbank kritisiert Vorstoß der Unicredit bei Übernahme / Foto: © AFP/Archiv

Die Commerzbank hat die italienische Unicredit dafür kritisiert, unabgesprochen ihre Anteile an der deutschen Bank erhöht zu haben. "Die Unicredit hat gestern durch eine Pressemitteilung bekanntgegeben, dass sie ihren Aktienanteil an der Commerzbank auf etwa 20 Prozent erhöht hat", erklärte eine Commerzbank-Sprecherin am Mittwoch. "Dieser Schritt ist erneut nicht mit der Commerzbank abgestimmt."

Textgröße ändern:

Das deutsche Unternehmen will demnach weiter an seiner Strategie festhalten, die darauf ausgerichtet ist, Wachstum und Gewinne zu steigern, um die Aktionäre zu überzeugen. "Unsere jüngsten Geschäftsergebnisse belegen klar, dass unser eigenständiges Geschäftsmodell funktioniert", erklärte die Sprecherin.

Die italienische Großbank war in großem Stil bei der Commerzbank eingestiegen; das Bundeskartellamt hatte ihr Mitte April eine Anteilserhöhung auf 29,9 Prozent freigegeben. Einen großen Teil der Anteile hatte die Unicredit in Form von Derivaten, also Aktienoptionen, erworben, von denen einige nun in Commerzbank-Anteile umgewandelt wurden.

Nach Angaben der Unicredit hält sie nun 20 Prozent der Commerzbank-Anteile. Sie beabsichtige, "die verbleibende synthetische Position von rund neun Prozent zu gegebener Zeit in physische Aktien umzuwandeln und damit rund 29 Prozent der Stimmrechte der Commerzbank zu erreichen", erklärten die Italiener.

Ab 30 Prozent wäre die Unicredit zu einem öffentlichen Übernahmeangebot verpflichtet, dem die Aktionäre zustimmen müssten. Die Führung der Commerzbank und die Beschäftigten ebenso wie die Bundesregierung, die seit der staatlichen Rettung der Bank in der Krise 2008 noch Anteile besitzt, haben sich gegen eine Übernahme ausgesprochen.

Eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums sagte am Mittwoch, die Bundesregierung habe die Erhöhung der Beteiligung der Unicredit an der Commerzbank zur Kenntnis genommen. "Sie lehnt das erneut unabgestimmte und unfreundliche Vorgehen der Unicredit ab" und unterstützte die auf Eigenständigkeit ausgerichtete Strategie der Commerzbank. Seine verbleibende Beteiligung werde der Bund daher vorerst nicht veräußern.

N.Roberts--TNT

Empfohlen

Nach Brandanschlag: Stromausfall in Berlin laut Betreiber behoben

Zweieinhalb Tage nach dem Brandanschlag auf zwei Hochspannungsmasten in Berlin sind alle Haushalte wieder an das Stromnetz angeschlossen. Alle Kunden seien wieder versorgt, sagte ein Sprecher des Betreibers Stromnetz Berlin am späten Donnerstagnachmittag. 50.000 Haushalte und gewerbliche Kunden waren von dem Ausfall betroffen, zuletzt waren noch 13.300 ohne Strom. Unterdessen bestätigte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) die Authentizität eines Bekennerschreibens aus der linken Szene.

Schnieder hofft auf Einigung bei Deutschlandticket in den kommenden Tagen

In der Diskussion zwischen Bund und Ländern um die weitere Finanzierung des Deutschlandtickets hofft Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) auf eine Einigung in den kommenden Tagen. "Ich bin in intensiven Verhandlungen mit den Ländern", sagte er der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). "Ich hoffe, dass bis zur nächsten Sonder-Verkehrsministerkonferenz in der kommenden Woche eine Lösung gefunden ist." Die Konferenz findet am 18. September statt.

Versteckte Uhren und Manschettenknöpfe: Weitere Anklage gegen René Benko

Die österreichische Staatsanwaltschaft hat eine zweite Anklage wegen Betrugs gegen den Unternehmer René Benko erhoben. Dem Gründer des Signa-Konzerns und einer Mitangeklagten werden "betrügerische Krida" vorgeworfen, wie am Donnerstag die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) mitteilte. Als Krida werden in Österreich Konkursvergehen bezeichnet. In der Anklage geht es unter anderem um versteckte Uhren und Manschettenknöpfe.

Autohersteller und IG Metall fordern gemeinsam Offensive für Elektromobilität

Angesichts des kriselnden Automarktes haben Deutschlands Hersteller und die IG Metall einen gemeinsamen Forderungskatalog an die Politik aufgestellt. In ihrer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung dringen der Verband der Automobilindustrie (VDA) und die Gewerkschaft auf bessere Rahmenbedingungen für die Elektromobilität in Deutschland und ganz Europa. Nur so könnten Arbeitsplätze in der Branche gesichert werden.

Textgröße ändern: