The National Times - Fluglotsenstreik in Frankreich: Etwa 1000 Flüge gestrichen

Fluglotsenstreik in Frankreich: Etwa 1000 Flüge gestrichen


Fluglotsenstreik in Frankreich: Etwa 1000 Flüge gestrichen
Fluglotsenstreik in Frankreich: Etwa 1000 Flüge gestrichen / Foto: © AFP

Wegen eines Streiks der französischen Fluglotsen fallen am Freitag etwa 1000 Flüge aus, etwas mehr als am Vortag. Der französische Verkehrsminister Philippe Tabarot kritisierte den Streik der Fluglotsen zum Beginn der französischen Sommerferien und seine Auswirkungen auf die Reisenden scharf. "Man muss sich mal klar machen, dass da 272 Menschen in unserem Land über das Wohlergehen von mehr als einer halben Million Menschen bestimmen. Das ist inakzeptabel", sagte er am Freitag dem Sender CNews.

Textgröße ändern:

An beiden Pariser Flughäfen sollten 40 Prozent der Flüge ausfallen. Die Fluggesellschaft Air France nannte keine Zahl der ausfallenden Flüge, teilte aber mit, dass die Langstreckenflüge am Freitag nicht betroffen seien.

Bereits am Vortag waren in Frankreich etwa 930 Flüge ausgefallen. Auch Flüge aus anderen Ländern, die Frankreich nur in der Luft überquerten, waren von dem Streik betroffen.

"Unser Flug am Donnerstag wurde gestrichen, dann haben wir auf Freitag umgebucht, aber der wurde auch gestrichen", sagte die 30 Jahre alte Lara, die von Paris nach Berlin fliegen wollte. Sie kaufte sich schließlich ein Bahnticket, was 100 Euro zusätzlich kostete und die Reisezeit verlängerte.

So wie Lara erging es vielen Passagieren. Am Freitag dürften zudem viele Familien betroffen sein, die gleich am letzten Schultag in den Urlaub aufbrechen wollten. In Frankreich beginnen am Freitag landesweit die zweimonatigen Sommerferien, aber manche Jahrgänge haben bereits frei, weil die Lehrer in die Abiturprüfungen eingespannt sind.

Der französische Premierminister François Bayrou bezeichnete den Streik am Donnerstag als "schockierend". Er warf den streikenden Fluglotsen vor, "die Franzosen in Geiselhaft zu nehmen".

Airlines for Europa, ein Zusammenschluss mehrerer Fluggesellschaften, bezeichnete den Streik seinerseits als "inakzeptabel", da er die Ferienpläne von Menschen in ganz Europa durcheinanderbringe. Die Vereinigung schätzt, dass am Donnerstag insgesamt mehr als 8000 Stunden Verspätung zusammenkamen.

Zu dem zweitägigen Streik hatten zwei Gewerkschaften der Fluglotsen aufgerufen, die bessere Arbeitsbedingungen fordern. Sie protestieren unter anderem gegen "Unterbesetzung" und "toxisches Management". Zudem wehren sie sich gegen eine Reform, die eine engere Arbeitszeitkontrolle der Fluglotsen vorsieht. Diese wurde eingeführt, nachdem es Ende 2022 in Bordeaux beinahe zu einem Zusammenstoß zweier Flugzeuge gekommen wäre. Eine Untersuchung wies auf eine mangelhafte Organisation der Fluglotsen hin. Nach Angaben der französischen Flugaufsicht lag die Streikquote bei 26 Prozent.

R.Evans--TNT

Empfohlen

Trotz hoher Ausgaben für KI: Quartalszahlen von Meta übertreffen Erwartungen

Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat im zweiten Quartal 2025 überraschend gute Zahlen vorgelegt und die Erwartungen übertroffen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf 47,5 Milliarden US-Dollar (rund 41 Milliarden Euro) an, der Nettogewinn lag bei 18,3 Milliarden Dollar - im Vorjahreszeitraum waren es 13,5 Milliarden Dollar gewesen. Besonders stark entwickelten sich die Werbeeinnahmen.

Lkw: Tata Motors aus Indien kauft italienische Iveco für 3,8 Milliarden Euro

Tata Motors aus Indien wird die italienische Iveco-Gruppe für 3,8 Milliarden Euro übernehmen, um einen "globalen Champion" im Bereich der Nutzfahrzeuge zu schaffen. Dies teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch mit. Iveco stellt Lkw und Busse her. Ausgenommen von dem Verkauf ist die Abteilung für gepanzerte Fahrzeuge von Iveco, die an die italienische Verteidigungs- und Luftfahrtgruppe Leonardo für 1,7 Milliarden Euro verkauft werden soll.

Trump-Forderungen: Fed-Chef Powell warnt vor Wahlbeeinflussung durch Zinspolitik

Angesichts der wiederholten Forderungen von US-Präsident Donald Trump nach einer Leitzinssenkung hat Notenbankchef Jerome Powell vor politischer Einflussnahme auf die Fed gewarnt. "Es wäre natürlich eine große Versuchung, die Zinssätze zu nutzen, um Wahlen zu beeinflussen", sagte Powell am Mittwoch, ohne Trump namentlich zu nennen. "Politische Faktoren" dürften keine Rolle bei der Festlegung des Leitzinses spielen, betonte der Fed-Chef.

Bolsonaro-Prozess: Trump verhängt Zölle von 50 Prozent gegen Brasilien

US-Präsident Donald Trump hat wie angedroht Zölle von 50 Prozent auf Importe aus Brasilien verhängt - eine Strafmaßnahme wegen des Prozesses gegen den ultrarechten Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro. Trump unterzeichnete am Mittwoch ein Dekret, das die bereits geltenden Zölle von zehn Prozent für das südamerikanische Land auf 50 Prozent erhöht. Das Weiße Haus begründete dies mit einer angeblich "politisch motivierten Verfolgung" Bolsonaros.

Textgröße ändern: