The National Times - Republikanische Abweichler verzögern Abstimmung über Trumps Steuergesetz im Repräsentantenhaus

Republikanische Abweichler verzögern Abstimmung über Trumps Steuergesetz im Repräsentantenhaus


Republikanische Abweichler verzögern Abstimmung über Trumps Steuergesetz im Repräsentantenhaus
Republikanische Abweichler verzögern Abstimmung über Trumps Steuergesetz im Repräsentantenhaus / Foto: © POOL/AFP/Archiv

Die entscheidenden Beratungen über das umstrittene Steuergesetz von US-Präsident Donald Trump im Repräsentantenhaus sind wegen des Widerstands mehrerer republikanischer Abgeordneter ins Stocken geraten. Die Führung der Republikaner in der Kongresskammer versuchte in der Nacht zum Donnerstag, die Abweichler zur Zustimmung zu dem Gesetzespaket zu bewegen.

Textgröße ändern:

Eine letzte Verfahrensabstimmung vor dem endgültigen Votum über das von Trump "Big Beautiful Bill" (großes schönes Gesetz) getaufte Paket konnte zunächst nicht abgeschlossen werden, da die Republikaner weiterhin versuchten, die Abweichler in den eigenen Reihen umzustimmen.

Das Gesetzespaket ist insbesondere wegen der hohen Schuldenaufnahme auch in der republikanischen Partei umstritten. Angesichts ihrer knappen Mehrheit im Repräsentantenhaus kann sich die Präsidentenpartei nicht mehr als drei Gegenstimmen aus dem eigenen Lager leisten. Gegen Mitternacht (Ortszeit) verweigerten aber fünf republikanische Abgeordnete weiter ihre Zustimmung.

Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, äußerte sich dennoch zuversichtlich. "Wir arbeiten daran und sehen unsere Fortschritte sehr, sehr positiv", sagte Johnson laut "Politico" vor Reportern im Kapitol.

Trump will das Gesetz möglichst bis zum Unabhängigkeitstag am Freitag mit seiner Unterschrift in Kraft setzen. Angesichts der Verzögerung bei der Abstimmung im Repräsentantenhaus erhöhte er den Druck auf die parteiinternen Abweichler. "Worauf warten die Republikaner?", schrieb er in seinem Onlinedienst Truth Social. "Was versucht ihr zu beweisen? Maga ist nicht glücklich und das kostet euch Stimmen", fügte er mit Blick auf seine Maga-Bewegung ("Make America Great Again") hinzu.

Im Senat hatte das Gesetz am Dienstag nur mit der Stimme von US-Vizepräsident JD Vance eine Mehrheit bekommen. Es umfasst Steuerleichterungen vor allem für Wohlhabende und mehr Geld etwa für den Grenzschutz. Im Gegenzug sind höhere Schulden und Einschnitte beim Sozialen vorgesehen. Nach der knappen Zustimmung des US-Senats hofft Trump auf eine endgültige Bestätigung seines Steuergesetzes durch das Repräsentantenhaus.

Der US-Präsident will mit dem Steuergesetz zentrale Wahlversprechen umsetzen. Zur Finanzierung sind neue Schulden sowie Einschnitte bei der Gesundheitsversicherung für einkommensschwache US-Bürger vorgesehen. Vor allem wegen der drohenden Rekordschulden hatte es im Trump-Lager Widerstand gegeben.

Scharfe Kritik kam von den oppositionellen Demokraten: Ihr Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, warf den Republikanern am Dienstag vor, "das amerikanische Volk verraten" zu haben und ein "Steuergeschenk für Milliardäre" zu ermöglichen. Darunter würden Millionen Menschen leiden, die ihre Sozialversicherung oder ihr Schulessen verlören.

D.Kelly--TNT

Empfohlen

Französische Fluglotsen streiken: Mehr als 900 Flugausfälle

Wegen eines Streiks französischer Fluglotsen zum Auftakt der Sommerferien sind am Donnerstag mehr als 900 Flüge ausgefallen. Zehntausende von Passagieren waren von den Ausfällen und Verspätungen betroffen.

Außergerichtlicher Vergleich: RBB und Gelbhaar einigen sich

Im Skandal um eine fehlerhafte Berichterstattung haben sich der Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) außergerichtlich geeinigt. Der RBB zahlt Gelbhaar zudem eine Geldentschädigung, wie der Sender am Donnerstag mitteilte. Über den konkreten Inhalt des Vergleichs sei jedoch Stillschweigen vereinbart worden. "Beide Parteien bezeichnen die nun abgeschlossenen Verhandlungen als respektvoll und im Ergebnis als auch für beide gelungen", erklärte der RBB weiter.

Alljährlich zum 3. Juli: Verteidigungsministerium hisst Regenbogenflagge

Das Bundesverteidigungsministerium hat am Donnerstag an seinen Standorten in Berlin und Bonn die Regenbogenflagge gehisst und damit wie schon in den Jahren zuvor die Rechte homosexueller Streitkräfte gewürdigt. "Der 3. Juli ist für die Bundeswehr ein bedeutsamer Tag. Wir hoffen, mit dem deutlichen Zeichen gerade all jene zu erreichen, die seinerzeit im Wehrdienst auf ihre sexuelle Orientierung reduziert wurden", hieß es auf der Website des Ministeriums.

Regierung und BSI wollen Cybersicherheit stärken - Bundesrechnungshof warnt

Angesichts der massiven Bedrohungen für die Cybersicherheit in Deutschland wollen Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sowie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) den Schutz davor verstärken. Ziel sei, "die Fähigkeiten zur aktiven Cyberabwehr im Rahmen des verfassungsrechtlich Möglichen auszubauen" verwies Dobrindt am Donnerstag bei einem Besuch des BSI in Bonn auf Vereinbarungen im Koalitionsvertrag. Erhebliche Sicherheitslücken sieht laut einem Medienbericht der Bundesrechnungshof.

Textgröße ändern: