The National Times - Konsumklima: Verbraucher erwarten Verbesserungen und wollen doch mehr sparen

Konsumklima: Verbraucher erwarten Verbesserungen und wollen doch mehr sparen


Konsumklima: Verbraucher erwarten Verbesserungen und wollen doch mehr sparen
Konsumklima: Verbraucher erwarten Verbesserungen und wollen doch mehr sparen / Foto: © AFP

Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich im Juni unter dem Strich nicht weiter verbessert. Der Konsumklimaindex der Marktforschungsunternehmen GfK und Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) sank um 0,3 Zähler auf minus 20,3 Punkte. Zwar legten die Konjunktur- und die Einkommenserwartung der Verbraucherinnen und Verbraucher weiter zu, doch "eine steigende Sparneigung verhindert, dass das Konsumklima seine Erholung fortsetzen kann", erklärten GfK und NIM am Donnerstag.

Textgröße ändern:

"Nach zuvor drei Anstiegen in Folge muss das Konsumklima damit wieder einen kleinen Dämpfer hinnehmen", erklärte Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. Die steigende Sparneigung der Konsumenten sei auch "Ausdruck ihrer anhaltenden Verunsicherung und damit fehlender Planungssicherheit".

Dabei legte die Einkommenserwartung der für das Konsumklima befragten Menschen um 2,4 Zähler auf 12,8 Punkte zu. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist das ein Plus von 4,6 Punkten. Die Marktforscher nennen als Gründe dafür die zuletzt guten Tarifabschlüsse etwa im öffentlichen Dienst sowie die nur noch moderate Inflationsrate.

Die Anschaffungsneigung kann der Befragung zufolge von den verbesserte Aussichten nicht profitieren. "Die Verunsicherung durch die nach wie vor unberechenbare Politik der US-Regierung, besonders zu Fragen der Zoll- und Handelspolitik, sorgt dafür, dass die deutschen Verbraucher zurückhaltend bleiben und abwarten", erklärten die Marktforscher. Stattedessen stieg die Sparneigung von 10,0 auf 13,9 Punkte.

Die Konjunkturerwartung kletterte stark, um sieben Zähler auf 20,1 Punkte - der fünfte Anstieg in Folge. "Viele Konsumenten gehen offenbar davon aus, dass sich die Konjunktur im weiteren Verlauf des Jahres 2025 erholen wird", hieß es.

GfK und NIM führen monatlich Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 30. Mai bis zum 11. Juni April rund 2000 Menschen befragt. Das Konsumklima bezieht sich auf die gesamten privaten Konsumausgaben, also neben dem Einzelhandel auch Dienstleistungen, Reisen, Miete und Gesundheitsdienstleistungen.

F.Jackson--TNT

Empfohlen

Frankreichs Premier Lecornu berät mit Blick auf Sparmaßnahmen mit Sozialpartnern

Der neue französische Premierminister Sébastien Lecornu setzt seine Beratungen mit Blick auf seine Regierungsmannschaft und einen Haushaltskompromiss fort. Nach ersten Gesprächen mit Vertretern seines eigenen Mitte-rechts-Lagers standen am Freitag Treffen mit den Gewerkschaften und Unternehmervertretern an. Für den Abend wird zudem die neue Einschätzung der Rating-Agentur Fitch erwartet, die Frankreichs Bonität angesichts seiner schlechten Wirtschaftslage herunterstufen könnte.

IG Metall fordert zum Start der Stahl-Tarifrunde Jobgarantie und Reallohnerhalt

Angesichts der Krise in der deutschen Stahlindustrie geht die IG Metall mit der Forderung nach einer Jobgarantie und dem Erhalt der Reallöhne in die aktuelle Tarifrunde. "Wir wollen ein Ausbluten der deutschen Schlüsselindustrie und ihrer Beschäftigten auf jeder Ebene verhindern", erklärte am Freitag die IG-Metall-Tarifvorständin Nadine Boguslawski. "Wir wollen und müssen Beschäftigung, Reallöhne und Fachkräfte sichern."

Microsoft reagiert auf kartellrechtliche Bedenken der EU - vermeidet Geldstrafe

Der US-Technologieriese Microsoft hat Zugeständnisse bei der Trennung seiner Kommunikationsanwendung Teams und seinen Textverarbeitungsprodukten gemacht und damit eine Geldstrafe der EU-Kommission vermieden. Die Entscheidung öffne "den Wettbewerb in diesem wichtigen Markt", erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera am Freitag. Unternehmen könnten sich nun frei für die Kommunikationsprodukte entscheiden, die am besten ihrem Bedarf entsprechen.

Vor Auto-Gipfel in Brüssel hält der Streit ums Verbrenner-Aus für Neuwagen an

Vor dem Autogipfel in Brüssel geht die Diskussion um das Verbrennerverbot für Neuwagen ab 2035 weiter. Audi-Chef Gernot Döllner nannte die Debatte in der "Wirtschaftswoche" kontraproduktiv, das Elektroauto sei die Zukunft der Branche. Die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner plädierte gegenüber dem Portal The Pioneer für mehr Flexibilität: "Jobs zu sichern bedeutet auch einen pragmatischeren Umgang mit Hybridtechnologien und erneuerbaren Kraftstoffen."

Textgröße ändern: