The National Times - Studie zeigt Wandel in der Erziehung: Erfolg und Gehorsam verlieren an Wert

Studie zeigt Wandel in der Erziehung: Erfolg und Gehorsam verlieren an Wert


Studie zeigt Wandel in der Erziehung: Erfolg und Gehorsam verlieren an Wert
Studie zeigt Wandel in der Erziehung: Erfolg und Gehorsam verlieren an Wert / Foto: © AFP/Archiv

Verantwortung, Nähe und Selbstbestimmung: Ihrem Nachwuchs derlei Werte zu vermitteln ist Eltern einer Studie zufolge mittlerweile deutlich wichtiger als Kriterien wie Erfolg und Gehorsam. Eine Umfrage der Krankenkasse Pronova BKK unter 2000 Müttern und Vätern ergab, dass Verantwortungsbewusstsein (48 Prozent), Hilfsbereitschaft und Höflichkeit (jeweils 47 Prozent) auf der Liste der Eigenschaften, die Eltern vermitteln möchten, ganz oben stehen. Die Ergebnisse lagen der Nachrichtenagentur AFP am Samstag vor.

Textgröße ändern:

"Spaß haben" wird von über einem Drittel der befragten Eltern als wichtig angesehen, erst dahinter kommen Werte wie Ehrgeiz (22 Prozent) und Erfolg (19 Prozent). Während zudem zwei Drittel der Eltern angaben, in ihrer eigenen Kindheit sei ihnen Gehorsam vermittelt worden, wollen heute nur noch elf Prozent der Befragten dies weitergeben. Ein hoher sozialer Status spielt nur noch für sieben Prozent der Befragten eine Rolle.

"In einer Welt, die viele als unsicher empfinden, wollen Eltern Gemeinsinn vermitteln", zitierte die Pronova BKK dazu die Familienpsychologin Nina Grimm. "Wer Verantwortung übernimmt, hilfsbereit handelt und respektvoll kommuniziert, kann in Gemeinschaften bestehen." Zudem seien heutige Eltern in einer Zeit sozialisiert worden, in der Aufmerksamkeit und Anerkennung oft an Leistung gekoppelt gewesen seien. Diesen emotionalen Mangel versuchten viele nun in der Erziehung ihrer eigenen Kinder durch Beziehung zu kompensieren.

Für die Studie wurden im März dieses Jahres 2000 Mütter und Väter ab 18 Jahren mit mindestens einem eigenen Kind unter 16 Jahren im Haushalt befragt. Die Erhebung ist den Angaben zufolge repräsentativ.

L.Johnson--TNT

Empfohlen

Bundesbankpräsident: "Kein Handlungsdruck" für weitere Leitzinssenkungen

Bundesbankpräsident Joachim Nagel sieht derzeit keine Notwendigkeit dafür, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen weiter senkt. "Es besteht derzeit kein Handlungsdruck", sagte Nagel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" laut Vorabmeldung vom Freitag. Das von der EZB bestätigte Zinsniveau erlaube es, die weitere Entwicklung abzuwarten. Der EZB-Rat hatte bei seiner September-Zinssitzung am Donnerstag beschlossen, den zentralen Leitzins bei unverändert 2,0 Prozent zu lassen.

Frankreichs Premier Lecornu berät mit Blick auf Sparmaßnahmen mit Sozialpartnern

Der neue französische Premierminister Sébastien Lecornu setzt seine Beratungen mit Blick auf seine Regierungsmannschaft und einen Haushaltskompromiss fort. Nach ersten Gesprächen mit Vertretern seines eigenen Mitte-rechts-Lagers standen am Freitag Treffen mit den Gewerkschaften und Unternehmervertretern an. Für den Abend wird zudem die neue Einschätzung der Rating-Agentur Fitch erwartet, die Frankreichs Bonität angesichts seiner schlechten Wirtschaftslage herunterstufen könnte.

IG Metall fordert zum Start der Stahl-Tarifrunde Jobgarantie und Reallohnerhalt

Angesichts der Krise in der deutschen Stahlindustrie geht die IG Metall mit der Forderung nach einer Jobgarantie und dem Erhalt der Reallöhne in die aktuelle Tarifrunde. "Wir wollen ein Ausbluten der deutschen Schlüsselindustrie und ihrer Beschäftigten auf jeder Ebene verhindern", erklärte am Freitag die IG-Metall-Tarifvorständin Nadine Boguslawski. "Wir wollen und müssen Beschäftigung, Reallöhne und Fachkräfte sichern."

Microsoft reagiert auf kartellrechtliche Bedenken der EU - vermeidet Geldstrafe

Der US-Technologieriese Microsoft hat Zugeständnisse bei der Trennung seiner Kommunikationsanwendung Teams und seinen Textverarbeitungsprodukten gemacht und damit eine Geldstrafe der EU-Kommission vermieden. Die Entscheidung öffne "den Wettbewerb in diesem wichtigen Markt", erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera am Freitag. Unternehmen könnten sich nun frei für die Kommunikationsprodukte entscheiden, die am besten ihrem Bedarf entsprechen.

Textgröße ändern: