The National Times - EU-Länder einigen sich auf Unterstützung für Weinbauern

EU-Länder einigen sich auf Unterstützung für Weinbauern


EU-Länder einigen sich auf Unterstützung für Weinbauern
EU-Länder einigen sich auf Unterstützung für Weinbauern / Foto: © AFP/Archiv

Die EU-Länder haben sich auf ein Unterstützungspaket für Winzerinnen und Winzer geeinigt. Die 27 Staaten stimmten am Donnerstag in Brüssel dafür, mehr Rodungen auf Weinbergen zuzulassen, um Überproduktion in dem Sektor zu begrenzen. Die EU will zudem den Vertrieb von Weinen mit einem reduzierten Alkoholanteil fördern.

Textgröße ändern:

Dafür sollen EU-weit einheitliche Regeln gelten: Wein mit weniger als 0,5 Prozent Alkohol dürfte dann als "alkoholfrei" vermarktet werden, bei einem Anteil von weniger als 0,05 Prozent darf auf dem Etikett zudem "0,0 Prozent" angegeben werden. Die Reform soll eine zusätzliche Kategorie für Weine schaffen, die mehr als 0,5 Prozent, aber deutlich weniger Alkohol aus herkömmliche Weine aufweisen.

Die EU-Länder setzen sich zudem dafür ein, dass Hersteller auf ihren Etiketten keine Angaben mehr zu Zutaten und Nährwerten machen müssen, wenn der Wein für die Lieferung in Länder außerhalb der EU bestimmt ist. Sie argumentieren, dass sich die Hersteller bereits an die Regeln im Zielland halten müssen, und wollen doppelte Angaben vermeiden.

Die Branche soll außerdem mehr finanzielle Unterstützung bekommen, um angesichts des Klimawandels widerstandsfähiger zu werden. Die Regierungen in den EU-Ländern sollen künftig bis zu 80 Prozent der Investitionen für Projekte übernehmen können, mit denen sich Betriebe etwa auf Dürren vorbereiten. Das Geld kommt aus einem dafür angelegten Topf der europäischen Agrarsubventionen.

Die EU will auch den Weintourismus ankurbeln und damit die Wirtschaft in ländlichen Gegenden anschieben. Das gilt insbesondere für Gebiete, wo der Wein als regionales Produkt geschützt ist. In Deutschland sind das unter anderem die Weinberge am Main in Würzburg oder im Rhein-Neckar-Gebiet.

60 Prozent des Weins weltweit kommen aus der EU. Angesichts eines Rückgangs der Nachfrage steckt der europäische Weinbau nach Einschätzung der EU-Kommission in der Krise. Die Hersteller fürchten zudem die Auswirkungen der Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump.

Der Rat der EU-Länder muss nun mit dem Europaparlament über das Hilfspaket beraten. Die Abgeordneten haben ihrerseits noch keine Position für die Verhandlungen verabschiedet.

T.Hancock--TNT

Empfohlen

Bundesbankpräsident: "Kein Handlungsdruck" für weitere Leitzinssenkungen

Bundesbankpräsident Joachim Nagel sieht derzeit keine Notwendigkeit dafür, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen weiter senkt. "Es besteht derzeit kein Handlungsdruck", sagte Nagel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" laut Vorabmeldung vom Freitag. Das von der EZB bestätigte Zinsniveau erlaube es, die weitere Entwicklung abzuwarten. Der EZB-Rat hatte bei seiner September-Zinssitzung am Donnerstag beschlossen, den zentralen Leitzins bei unverändert 2,0 Prozent zu lassen.

Frankreichs Premier Lecornu berät mit Blick auf Sparmaßnahmen mit Sozialpartnern

Der neue französische Premierminister Sébastien Lecornu setzt seine Beratungen mit Blick auf seine Regierungsmannschaft und einen Haushaltskompromiss fort. Nach ersten Gesprächen mit Vertretern seines eigenen Mitte-rechts-Lagers standen am Freitag Treffen mit den Gewerkschaften und Unternehmervertretern an. Für den Abend wird zudem die neue Einschätzung der Rating-Agentur Fitch erwartet, die Frankreichs Bonität angesichts seiner schlechten Wirtschaftslage herunterstufen könnte.

IG Metall fordert zum Start der Stahl-Tarifrunde Jobgarantie und Reallohnerhalt

Angesichts der Krise in der deutschen Stahlindustrie geht die IG Metall mit der Forderung nach einer Jobgarantie und dem Erhalt der Reallöhne in die aktuelle Tarifrunde. "Wir wollen ein Ausbluten der deutschen Schlüsselindustrie und ihrer Beschäftigten auf jeder Ebene verhindern", erklärte am Freitag die IG-Metall-Tarifvorständin Nadine Boguslawski. "Wir wollen und müssen Beschäftigung, Reallöhne und Fachkräfte sichern."

Microsoft reagiert auf kartellrechtliche Bedenken der EU - vermeidet Geldstrafe

Der US-Technologieriese Microsoft hat Zugeständnisse bei der Trennung seiner Kommunikationsanwendung Teams und seinen Textverarbeitungsprodukten gemacht und damit eine Geldstrafe der EU-Kommission vermieden. Die Entscheidung öffne "den Wettbewerb in diesem wichtigen Markt", erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera am Freitag. Unternehmen könnten sich nun frei für die Kommunikationsprodukte entscheiden, die am besten ihrem Bedarf entsprechen.

Textgröße ändern: