The National Times - "Weltpremiere": Anlage zur CO2-Abscheidung in der Zementindustrie eröffnet

"Weltpremiere": Anlage zur CO2-Abscheidung in der Zementindustrie eröffnet


"Weltpremiere": Anlage zur CO2-Abscheidung in der Zementindustrie eröffnet
"Weltpremiere": Anlage zur CO2-Abscheidung in der Zementindustrie eröffnet / Foto: © AFP

In Norwegen ist die nach Firmenangaben weltweit erste Anlage zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (CO2) im industriellen Maßstab in der Zementindustrie eröffnet worden. Kronprinz Haakon von Norwegen und der norwegische Energieminister Terje Aasland weihten die Anlage in Brevik im Süden des Landes am Mittwoch ein, wie das Unternehmen Heidelberg Materials mitteilte. Die Anlage soll jährlich 400.000 Tonnen CO2 abscheiden - und so die Herstellung von "Net-Zero-Beton" möglich machen.

Textgröße ändern:

Die 400.000 Tonnen entsprechen laut Unternehmen 50 Prozent der Emissionen des Zementwerks in Brevik. Die Menge sei vergleichbar mit dem CO2-Ausstoß pro Passagier von rund 150.000 Hin- und Rückflügen zwischen Frankfurt am Main und New York.

Das in Brevik abgeschiedene CO2 wird verflüssigt und zu einem Terminal an der norwegischen Westküste verschifft. Von dort aus wird es durch eine Pipeline in eine Lagerstätte unter der Nordsee transportiert. So sei es möglich, nahezu emissionsfreien Zement zu produzieren, sagte Unternehmenschef Dominik von Achten.

Heidelberg Materials ist einer der größten Zementhersteller der Welt und produziert jährlich rund 4,2 Milliarden Tonnen des Baustoffs. Zement ist nach Angaben der Branche verantwortlich für sieben Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen.

Das Werk in Brevik ist Teil eines Projekts der norwegischen Regierung namens "Longship". Ab 2029 soll auch das CO2 einer Müllverbrennungsanlage in der Nähe der norwegischen Hauptstadt Oslo abgeschieden und unter der Nordsee verbracht werden. Für Transport und CO2-Speicherung haben sich im Rahmen des Projekts die Energiekonzerne Equinor, Shell und TotalEnergies zu "Northern Lights" zusammengeschlossen.

Die CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage - das Abscheiden und Einlagern von Kohlendioxid) gilt als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz in Bereichen, in denen CO2 nicht gänzlich eingespart werden kann. Norwegens Energieminister Aasland sagte AFP am Mittwoch, die Technologie sei "unglaublich wichtig, um unsere Klimaschutzziele einzuhalten".

Die Technologie ist jedoch komplex und bislang sehr teuer. Klimaschützer warnen zudem, dass der Einsatz von CCS zulasten nötiger Einsparungen von Emissionen gehen kann.

B.Cooper--TNT

Empfohlen

US-Notenbank lässt Leitzins unverändert - Trump nennt Fed-Chef Powell "dumm"

Ungeachtet des Drucks von US-Präsident Donald Trump hat die Notenbank Fed den Leitzins erneut nicht gesenkt. Die Fed ließ den maßgeblichen Zinssatz, zu dem sich Banken Geld leihen, zum vierten Mal in Folge in der Spanne zwischen 4,25 und 4,5 Prozent, wie die Zentralbank am Mittwoch in Washington mitteilte. Trump hatte Fed-Chef Jerome Powell vor der erwarteten Entscheidung "dumm" genannt.

Oberstes US-Gericht billigt Verbot von Geschlechtsangleichung bei Jugendlichen

In einem viel beachteten Modellfall hat der Oberste Gerichtshof der USA das Verbot geschlechtsangleichender Eingriffe bei Minderjährigen auf Bundesstaats-Ebene für rechtens erklärt. Der Supreme Court in Washington billigte am Mittwoch ein Gesetz in Tennessee, das Pubertätsblocker oder Operationen zur Geschlechtsangleichung für Menschen unter 18 Jahren verbietet. Aktivisten für Trans-Rechte hatten dagegen geklagt und wurden von dem früheren Präsidenten Joe Biden unterstützt.

Leitzinsentscheidung: Trump nennt US-Notenbankchef Powell "dumm"

US-Präsident Donald Trump hat erneut gegen Notenbankchef Jerome Powell ausgeteilt. Dieser sei "ein dummer Mensch", weil er die Leitzinsen offenbar nicht senken wolle, sagte Trump am Mittwoch in Washington. Der US-Präsident macht seit Monaten Druck auf Powell und stellt damit die Unabhängigkeit der Zentralbank Federal Reserve (Fed) in Frage.

Online-Handel: AliExpress droht EU-Strafe wegen Vertrieb verbotener Produkte

Gefälschte Markenprodukte und mit Chemikalien versetze Waren: Der chinesischen Webseite AliExpress droht wegen mutmaßlicher Verstöße gegen europäische Vorgaben für den Online-Handel ein hohes Bußgeld. AliExpress tue nicht genug, um den Vertrieb solcher verbotenen Produkte über seine Webseite zu unterbinden, teilte die Kommission am Mittwoch mit. Eine Reihe von Zusagen des Konzerns reichte demnach nicht aus, um alle Bedenken auszuräumen.

Textgröße ändern: