The National Times - Union weist SPD-Vorschlag für höhere Beitragsbemessungsgrenze zurück

Union weist SPD-Vorschlag für höhere Beitragsbemessungsgrenze zurück


Union weist SPD-Vorschlag für höhere Beitragsbemessungsgrenze zurück
Union weist SPD-Vorschlag für höhere Beitragsbemessungsgrenze zurück / Foto: © AFP/Archiv

Der Vorstoß der SPD für eine deutliche Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung stößt beim Koalitionspartner CDU/CSU auf Widerstand. "Wir müssen als Koalition darauf achten, dass niemand über Gebühr belastet wird – auch nicht der gutverdienende Facharbeiter", sagte Unions-Fraktionsvize Albert Stegemann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Stattdessen müsse das System "effizienter werden".

Textgröße ändern:

Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Christos Pantazis, hatte in der "Bild"-Zeitung vom Samstag vorgeschlagen, die Beitragsbemessungsgrenze etwa auf das Niveau der Rentenversicherung anzuheben. Dies könne "ein Beitrag zur finanziellen Entlastung der Krankenkassen sein, ohne die Versicherten über Gebühr zu belasten". Aktuell liegt die Beitragsbemessungsgrenze in der Krankenversicherung bei 5512,50 Euro, die der Rentenversicherung bei 8050 Euro.

Unterstützung erhielt Pantazis von dem Grünen-Gesundheitsexperten Janosch Dahmen sowie vom Sozialverband Deutschland (SoVD). Kritik kam hingegen außer von der Union auch vom Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) sowie dem AfD-Politiker René Springer.

Für eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen sprach sich in den RND-Zeitungen auch der Linken-Gesundheitsexperte Ates Gürpinar aus. Er forderte sogar eine Erhöhung auf 15.000 Euro monatlich, wobei auch Miet- und Kapitaleinkünfte berücksichtigt werden sollten. Zudem warb Gürpinar unabhängig davon für eine Anhebung der Versicherungspflichtgrenze, bis zu der die Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenversicherung vorgeschrieben ist.

Zurückhaltend äußerten sich die gesetzlichen Kassen selbst. "Ob Gutverdiener oder auch Privatversicherte stärker an der solidarischen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung beteiligt werden sollten, ist eine politische Entscheidung, bei der zuerst der Bundestag gefordert ist", sagte der Sprecher des GKV-Spitzenverbands, Florian Lanz, den RND-Zeitungen. Die Krankenkassen würden die politischen Vorgaben dann umsetzen.

Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, wandte sich unterdessen dagegen, im Rahmen des von der Regierung geplanten Primärarztsystems auch die freie Wahl des Hausarztes oder der Hausärztin einzuschränken. Patientinnen und Patienten müssten "die Wahlmöglichkeit für den passenden Hausarzt als ihre Hauptvertrauensperson behalten" und dürften nicht einfach zugeteilt werden, stellte sie klar. Grundsätzlich befürwortete Bentele aber das Primärarztsystem, das vor einem Facharztbesuch die Konsultation von Hausarzt oder Hausärztin vorsieht.

D.Kelly--TNT

Empfohlen

Treibhausgasemissionen: US-Regierung will Berichtspflicht für Industrie abschaffen

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will ein Programm zur Erfassung der Treibhausgasemissionen großer US-Unternehmen beenden. Die Verpflichtung für die größten Emittenten, unter ihnen die Ölindustrie, ihren Ausstoß von CO2 und Methan zu berechnen, solle abgeschafft werden, kündigte die US-Umweltbehörde EPA am Freitag an. Das im Jahr 2010 eingeführte Programm sei "nichts weiter als bürokratischer Aufwand, der nichts zur Verbesserung der Luftqualität beiträgt", erklärte EPA-Direktor Lee Zeldin.

EVP-Chef Weber verspricht Abkehr von Verbrenner-Aus - ADAC fordert Ende von "Grundsatzdebatten"

Der Chef der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (CSU), hat eine baldige Abkehr vom geplanten Verbot von Verbrennermotoren bei Neuwagen ab 2035 in der EU in Aussicht gestellt. "Ich verspreche den Europäern das Aus vom Verbrenner-Aus", sagte Weber der "Welt am Sonntag". "Dafür kämpfen wir hier in Brüssel schon lange - und im Herbst werden wir liefern." Er halte zwar am Ziel der Klimaneutralität fest, erklärte Weber. Aber der Weg dorthin müsse offen bleiben.

Bundesbankpräsident: "Kein Handlungsdruck" für weitere Leitzinssenkungen

Bundesbankpräsident Joachim Nagel sieht derzeit keine Notwendigkeit dafür, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen weiter senkt. "Es besteht derzeit kein Handlungsdruck", sagte Nagel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" laut Vorabmeldung vom Freitag. Das von der EZB bestätigte Zinsniveau erlaube es, die weitere Entwicklung abzuwarten. Der EZB-Rat hatte bei seiner September-Zinssitzung am Donnerstag beschlossen, den zentralen Leitzins bei unverändert 2,0 Prozent zu lassen.

Frankreichs Premier Lecornu berät mit Blick auf Sparmaßnahmen mit Sozialpartnern

Der neue französische Premierminister Sébastien Lecornu setzt seine Beratungen mit Blick auf seine Regierungsmannschaft und einen Haushaltskompromiss fort. Nach ersten Gesprächen mit Vertretern seines eigenen Mitte-rechts-Lagers standen am Freitag Treffen mit den Gewerkschaften und Unternehmervertretern an. Für den Abend wird zudem die neue Einschätzung der Rating-Agentur Fitch erwartet, die Frankreichs Bonität angesichts seiner schlechten Wirtschaftslage herunterstufen könnte.

Textgröße ändern: