The National Times - Umfrage zum Thema Tierwohl: Mehrheit für zweckgebundene Fleischsteuer

Umfrage zum Thema Tierwohl: Mehrheit für zweckgebundene Fleischsteuer


Umfrage zum Thema Tierwohl: Mehrheit für zweckgebundene Fleischsteuer
Umfrage zum Thema Tierwohl: Mehrheit für zweckgebundene Fleischsteuer / Foto: © AFP

Der Großteil der Menschen in Deutschland befürwortet einer Umfrage zufolge eine höhere Steuer auf Fleisch, wenn die Mehreinnahmen dem Tierwohl zugutekommen. Wie die Verbraucherorganisation Foodwatch am Freitag mitteilte, befürworten 36 Prozent der Befragten dies "sehr", 34 Prozent sprechen sich "eher" dafür aus. Noch mehr finden Tierschutz in der Landwirtschaft grundsätzlich wichtig.

Textgröße ändern:

Wie aus der Umfrage hervorgeht, lehnen 17 Prozent der Befragten eine höhere Fleischsteuer eher ab, auch wenn diese Einnahmen für die Förderung einer tierwohlgerechten Haltung verwendet werden. Elf Prozent sind stark dagegen. "Die Mehrheit der Menschen ist bereit, mehr Geld für eine bessere Tierhaltung auszugeben", erklärte Foodwatch-Geschäftsführer Chris Methmann. Er forderte den neuen Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) auf, schnell entsprechende Gesetze auf den Weg zu bringen.

Rainer hatte Anfang Mai, noch bevor er Minister war, in einem Interview höhere Steuern auf Fleisch abgelehnt. "Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, dass keine Steuererhöhungen durchgeführt werden. Daran werde ich mich als zukünftiger Minister halten", sagte er der "Bild"-Zeitung. Fleischpreise mache nicht er, sondern der Markt. Umweltschützer sowie Politiker von Grünen und SPD kritisierten die Äußerungen.

Der Umfrage zufolge finden 54 Prozent der Menschen in Deutschland eine tierwohlgerechte Haltung in landwirtschaftlichen Betrieben "sehr wichtig", weitere 40 Prozent "eher wichtig". Insgesamt sechs Prozent hingegen betrachten sie als "eher" oder "völlig unwichtig".

Das Meinungsforschungsinstitut Verian befragte im Auftrag von Foodwatch zwischen dem 14. und 16. Mai 1001 Menschen ab 14 Jahren in Deutschland. Den Angaben nach ist die Umfrage repräsentativ.

F.Lim--TNT

Empfohlen

Verbraucherzentrale: Lebensmittelhersteller sparen bei Zutaten und Qualität

Die Verbraucherzentrale Hamburg wirft Lebensmittelherstellern "Verbrauchertäuschung" durch neue Rezepturen mit weniger hochwertigen Zutaten vor. Immer wieder meldeten Verbraucherinnen und Verbraucher ihnen Beispiele, bei denen hochwertige Zutaten verringert würden, dies aber nicht sofort ersichtlich werde, erklärte der Verein am Mittwoch. Ein aktuelles Beispiel sei die Knorr Zitronen-Butter-Sauce des Konzerns Unilever: Hier sei der Butteranteil von 25 auf 10 Prozent gesenkt worden, in der Zubereitungsanleitung stehe nun, dass fünf Gramm Butter hinzugegeben werden sollten.

Werbung für nicht überall vorhandene Produkte: Lidl in Frankreich verurteilt

Weil sie für Produkte geworben hat, die nicht überall verfügbar waren, ist die deutsche Supermarktkette Lidl in Frankreich zu einer Zahlung in Höhe von 43 Millionen Euro an den Konkurrenten Intermarché verurteilt worden. Lidl habe sich irreführender Geschäftspraktiken schuldig gemacht, urteilten die Richter des Berufungsgericht in einer Entscheidung, die der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlag.

Befüllung der Gasspeicher läuft nur schleppend - sehr kalter Winter wäre Problem

Die Befüllung der deutschen Gasspeicher läuft weiterhin nur schleppend. "Derzeit sind rund 70 Prozent der deutschen Gasspeicherkapazitäten durch Marktakteure gebucht - entsprechend können sie zu diesem Anteil befüllt werden", erklärte die Initiative Energien Speichern (Ines) am Mittwoch in ihrem Juli-Update zur Gasversorgungslage. "Für eine sichere Versorgung auch bei sehr kalten Temperaturen reicht ein Füllstand von 70 Prozent jedoch nicht aus."

E-Autoabsatz deutscher Hersteller steigt besonders stark

Die Neuzulassungen von E-Autos haben im ersten Halbjahr stark zugelegt und deutsche Hersteller haben von diesem Aufschwung besonders stark profitiert. Ihr Marktanteil stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 56 auf 64 Prozent, wie die Beratungsfirma EY am Mittwoch mitteilte. Mengenmäßig steigerten die Hersteller ihren Absatz an E-Autos um 56 Prozent, besonders gut schnitt Volkswagen ab.

Textgröße ändern: