The National Times - Gesamtgewinn der Dax-Konzerne schrumpft - 32.000 Stellen abgebaut

Gesamtgewinn der Dax-Konzerne schrumpft - 32.000 Stellen abgebaut


Gesamtgewinn der Dax-Konzerne schrumpft - 32.000 Stellen abgebaut
Gesamtgewinn der Dax-Konzerne schrumpft - 32.000 Stellen abgebaut / Foto: © AFP

Konjunkturflaute und verschärfter internationaler Wettbewerb: Der Gewinn der 40 größten börsennotierten Konzerne in Deutschland ist zu Jahresbeginn geschrumpft, wie eine Auswertung der Unternehmensberatung EY ergab. Die Unternehmen reagierten unter anderem mit Stellenstreichungen - über 30.000 Jobs wurden in den ersten drei Monaten des Jahres abgebaut. Schon 2023 und 2024 war der Gesamtgewinn der Dax-Konzerne zurückgegangen.

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Der Gesamtumsatz der Konzerne stieg zwar im ersten Quartal 2025 noch um 3,3 Prozent. Zehn der 40 Unternehmen verzeichneten laut EY aber einen Umsatzrückgang, darunter die Autobauer BMW und Mercedes-Benz und die Chemieriesen BASF und Bayer.

Der gesamte Betriebsgewinn der Dax-Konzerne schrumpfte den Angaben zufolge um acht Prozent. 16 Unternehmen wiesen den Angaben zufolge einen niedrigeren Gewinn aus als im Vorjahr, darunter alle Autobauer und die beiden Rückversicherer Munich Re und Hannover Rück wegen außerordentlicher Belastungen aufgrund der Waldbrände rund um Los Angeles zu Jahresbeginn.

Die Zahl der Beschäftigten ging um ein Prozent zurück, von 3,20 Millionen Menschen auf 3,17 Millionen. Im Vorjahresvergleich wurden damit etwa 32.000 Stellen abgebaut, so EY. Zwölf von 27 Unternehmen, die dazu Angaben machten, reduzierten die Zahl ihrer Beschäftigten. In den Vorjahren war sie noch "kontinuierlich gestiegen".

Dennoch: "In Anbetracht der anhaltend schwachen Konjunktur und der schwierigen geopolitischen und handelspolitischen Lage zeigten sich viele Dax-Konzerne im ersten Quartal bemerkenswert resilient", kommentierte EY-Chef Henrik Ahlers.

Die Handels- und Zollstreitigkeiten zwischen den USA und ihren Handelspartnern spiegeln sich allerdings noch kaum in den Bilanzzahlen der Dax-Konzerne. "Viele Unternehmen haben in Erwartung hoher Zölle ihre Bestände in den USA aufgestockt, zudem haben US-Kunden Käufe vorgezogen, um noch von niedrigeren Preisen zu profitieren", erläuterte Ahlers. Die tatsächlichen Auswirkungen der neuen Zölle "werden wir erst mit einer gewissen Verzögerung sehen". Ein realistisches Bild der Lage werde es erst im zweiten Halbjahr geben.

EY rechnet damit, dass die Beschäftigtenzahl im Jahresverlauf weiter zurückgehen wird. Viele große Konzerne hätten ehrgeizige Kostensenkungsprogramme aufgesetzt. Voraussichtlich werde sich der Stellenabbau sogar verstärken.

T.Bailey--TNT

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