The National Times - Umfrage: Antisemitismus und Israelkritik nehmen in Deutschland zu

Umfrage: Antisemitismus und Israelkritik nehmen in Deutschland zu


Umfrage: Antisemitismus und Israelkritik nehmen in Deutschland zu
Umfrage: Antisemitismus und Israelkritik nehmen in Deutschland zu / Foto: © AFP/Archiv

Antisemitismus hat in Deutschland einer neuen Umfrage zufolge in den vergangenen Jahren zugenommen. In einer am Freitag in Gütersloh veröffentlichten Umfrage der Bertelsmann Stiftung stimmten 27 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass Juden auf der Welt zu viel Einfluss hätten. Vor vier Jahren waren es noch 24 Prozent. Auffällig sei der Anstieg bei jungen Männern unter 40 Jahren, von denen 36 Prozent der Aussage zustimmten.

Textgröße ändern:

Für die Studie wurden im Februar und März 1346 Menschen in Deutschland und 1367 Menschen in Israel befragt. Auf Israel bezogener Antisemitismus nahm demnach in Deutschland ebenfalls deutlich zu. 29 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen durch die israelische Politik die Juden immer unsympathischer würden - ein Anstieg um acht Punkte.

Beim Thema Antisemitismus spielt das Bildungsniveau eine zentrale Rolle, wie die Stiftung ausführte. Befragte mit einem niedrigeren Bildungsabschluss stimmten sowohl klassischen als auch israelbezogenen antisemitischen Aussagen deutlich häufiger zu. Auch das Geschlecht spielte demnach eine Rolle: Dass Juden zu viel Einfluss hätten, sagten mit 32 Prozent deutlich mehr Männer als Frauen (23 Prozent).

Insgesamt verschlechterte sich die Meinung der Deutschen zu Israel der Studie zufolge deutlich. Nur noch 36 Prozent der Befragten hätten ein gutes oder sehr gutes Bild von Israel, erklärte die Stiftung. Das sei ein Minus von zehn Punkten im Vergleich zur Vorgänger-Umfrage von 2021. 60 Prozent der Israelis haben dagegen ein gutes oder sehr gutes Bild von der Bundesrepublik.

59 Prozent der befragten Deutschen haben außerdem ein negatives Bild von der israelischen Regierung - umgekehrt gaben nur 17 Prozent der befragten Israelis an, dass sie die deutsche Regierung ziemlich oder sehr schlecht fänden. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) von ihnen wünschten sich eine engere Zusammenarbeit zwischen den Ländern - in Deutschland war dies lediglich knapp jeder Vierte (24 Prozent).

T.Hancock--TNT

Empfohlen

Unionsfraktion berät über Rentenvotum - Spahn ruft zu Zustimmung auf

Die Abgeordneten der Unionsfraktion im Bundestag sind am Dienstag zu Beratungen über das unionsintern umstrittene Rentenpaket der Bundesregierung zusammengekommen. Auf der Sitzung im Reichstagsgebäude wollten die Abgeordneten über ihr Stimmverhalten bei der für Freitag angesetzten Abstimmung im Bundestag entscheiden. Fraktionschef Jens Spahn (CDU) rief die Renten-Rebellen der Jungen Gruppe in der Fraktion auf, ihre Bedenken gegen das Rentenpaket zurückzustellen und mit Ja zu stimmen.

JD.com aus China sichert sich Mehrheit von über 85 Prozent an Mediamarkt-Saturn

Der chinesische Onlinehändler JD.com hat sich eine deutliche Mehrheit an der Ceconomy AG gesichert, der Muttergesellschaft der Elektrohändler MediaMarkt und Saturn. Wie Ceconomy am Dienstag in Düsseldorf mitteilte, stieg die Beteiligung von JD.com auf 59,8 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte. Zusammen mit dem verbleibenden Anteil von Convergenta, der Beteiligungsgesellschaft der Gründerfamilie Kellerhals, ergebe sich damit eine Gesamtbeteiligung von 85,2 Prozent.

EZB kann Garantie für Reparationsdarlehen an die Ukraine nicht übernehmen

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat einer Garantie für ein mögliches Reparationsdarlehen der EU an die Ukraine eine Absage erteilt. Ein solcher Vorschlag werde "nicht in Betracht gezogen, da er wahrscheinlich gegen Verträge über das Verbot der monetären Finanzierung verstoßen würde", sagte ein EZB-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der "Financial Times". Als monetäre Finanzierung wird das Bereitstellen von Mitteln für Regierungen bezeichnet.

Ifo: Betriebe planen wegen Mindestlohn Stellenstreichungen und Preiserhöhungen

Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland steigt zum 1. Januar von 12,82 auf 13,90 Euro pro Stunde - einer Befragung zufolge empfinden viele Betriebe dies als starke Belastung. 37 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, von der Mindestlohnerhöhung "direkt betroffen" zu sein, wie das Münchener Ifo-Institut am Dienstag mitteilte. Viele von ihnen wollen deshalb Stellen streichen, weniger investieren und die Preise erhöhen.

Textgröße ändern: