The National Times - Klingbeil fordert "gründliche Prüfung" von Leistungsentzug bei neuer Grundsicherung

Klingbeil fordert "gründliche Prüfung" von Leistungsentzug bei neuer Grundsicherung


Klingbeil fordert "gründliche Prüfung" von Leistungsentzug bei neuer Grundsicherung
Klingbeil fordert "gründliche Prüfung" von Leistungsentzug bei neuer Grundsicherung / Foto: © AFP/Archiv

SPD-Chef Lars Klingbeil hat eine genaue Prüfung der geplanten vollständigen Streichung der neuen Grundsicherung für Leistungsbeziehende gefordert, die wiederholt einen Job ablehnen. "Wir brauchen einen Sozialstaat, der funktioniert. Wer Hilfe braucht, bekommt sie", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabmeldung vom Sonntag. "Aber entscheidend ist, Menschen in Arbeit zu bringen. Das steht im Mittelpunkt."

Textgröße ändern:

Auf die Frage, ob die Leistungen von Job-Verweigerern gestrichen oder wie bisher nur gekürzt werden sollen, sagte Klingbeil: "Das müssen wir aus der Rechtsprechung ableiten. Ich plädiere für eine gründliche Prüfung." Es werde getan, "was verfassungsrechtlich möglich ist".

Union und SPD hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, das Bürgergeld zu einer "neuen Grundsicherung für Arbeitssuchende" umzubauen. Menschen, die arbeiten können und wiederholt zumutbare Arbeit verweigern, droht demnach "ein vollständiger Leistungsentzug". Die künftige Regierung will zudem "Vermittlungshürden beseitigen" sowie "Mitwirkungspflichten und Sanktionen" verschärfen.

Der SPD-Vorsitzende rechtfertigte die Abschaffung des Bürgergelds, das "bei vielen Menschen ein Ungerechtigkeitsgefühl ausgelöst" habe. "Ich kann der Pflegekraft, die jeden Morgen aufsteht und ihren schweren Job macht, nicht vermitteln, dass es einige gibt, die sich auf Leistungen vom Staat ausruhen", sagte Klingbeil.

Er wandte sich gegen die Vorstellung, ein sozialdemokratischer Arbeitsminister könne die vereinbarte Reform entschärfen. "Da liegt ja schon die Annahme drin, dass eine Regierung gegeneinander arbeitet", sagte er. "Deutschland braucht jetzt eine Regierung, in der keine Spiele gegeneinander gespielt werden. Tricksereien darf es nicht geben. Das ist auch nicht mein Stil."

Q.Marshall--TNT

Empfohlen

Schwerer Kindesmissbrauch in Pakistan: Verdächtiger in Hessen festgenommen

Ermittler haben in Hessen einen 55-Jährigen wegen des Verdachts des schweren sexuellen Kindesmissbrauchs festgenommen. Der Tatverdächtige soll Dritte zum sexuellen Missbrauch von Kindern in Pakistan angestiftet und auch selbst vor Ort Kinder schwer missbraucht haben, wie das hessische Landeskriminalamt in Wiesbaden und die Staatsanwaltschaft Darmstadt am Montag mitteilten. Zudem soll er Mittätern Anweisungen zur Erstellung von Videoaufnahmen gegeben und diese über Messengerdienste und das Darknet verkauft haben.

Gentechnik: Dänischer EU-Ratsvorsitz will Lockerungen vorantreiben

In der Debatte um den Einsatz von Gentechnik will Dänemark während seines EU-Ratsvorsitzes in den kommenden sechs Monaten Lockerungen vorantreiben. Seine Regierung werde ihr "Äußerstes" tun, um die Verhandlungen über eine entsprechende Gesetzesänderung abzuschließen, sagte der dänische Agrarminister Jacob Jensen bei einem Treffen mit seinen EU-Kollegen am Montag in Brüssel. Die deutsche Bundesregierung hat sich bislang nicht auf eine Position zu den Plänen geeinigt.

Zollstreit: EU-Handelskommissar will am Montag mit US-Unterhändlern sprechen

Im Zollstreit mit den USA hat EU-Handelskommissar Maros Sefcovic für Montag Gespräche mit seinen Gegenüber in Washington angekündigt. "Ich beabsichtige, im Laufe des Tages noch einmal mit meinen amerikanischen Gesprächspartnern zu sprechen", sagte Sefcovic am Rande eines Treffens der EU-Handelsminister in Brüssel. Er habe trotz der letzten Zoll-Drohungen von US-Präsident Donald Trump das Gefühl, dass Washington bereit sei, "die Verhandlungen fortzuführen".

Vorläufige Einigung mit den USA: Chinas Exporte legen im Juni deutlich zu

Die chinesische Exportwirtschaft hat im Juni vor dem Hintergrund der vorläufigen Einigung mit den USA im Handelsstreit deutlich zugelegt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Ausfuhren um 5,8 Prozent, wie der Zoll in Peking am Montag mitteilte. Das ist etwas mehr als die 5,0 Prozent, die von Analysten erwartet worden waren.

Textgröße ändern: