The National Times - Bericht geht von 16.000 baufälligen Brücken in Deutschland aus - Ministerium widerspricht

Bericht geht von 16.000 baufälligen Brücken in Deutschland aus - Ministerium widerspricht


Bericht geht von 16.000 baufälligen Brücken in Deutschland aus - Ministerium widerspricht
Bericht geht von 16.000 baufälligen Brücken in Deutschland aus - Ministerium widerspricht / Foto: © AFP

Die Bundesregierung unterschätzt einer Studie zufolge den Sanierungsstau auf Deutschlands Straßen. Wie die Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) am Mittwoch mitteilte, sind rund 16.000 Brücken des Bundes baufällig und müssen entweder verstärkt oder neu gebaut werden. Das Bundesverkehrsministerium erklärte, diese Zahl sei "nicht nachvollziehbar".

Textgröße ändern:

Der Bund ist zuständig für Autobahnen und Bundesstraßen. Laut Autobahn GmbH des Bundes umfasst das Autobahnnetz rund 18.000 Brücken, die Bundesstraßen dazugenommen sind es insgesamt 40.000 Brücken. 55 Prozent aller Brückenbauwerke wurden demnach schon vor 1985 erbaut. "Brücken altern und müssen darüber hinaus erheblich gestiegene Verkehrslasten tragen", heißt es bei der Autobahn GmbH.

Das im Frühjahr 2022 vorgestellte Sanierungsprogramm des Verkehrsministeriums sieht vor, in zehn Jahren die "dringlichen Bauwerke im Kernnetz" zu modernisieren, wie am Mittwoch das Verkehrsministerium erläuterte. Dafür müssten etwa 4000 Brücken ertüchtigt oder ersetzt werden.

Zur aktuellen Bilanz dieses Programms erklärte das Ministerium, wegen der unterschiedlichen Bauwerksgrößen sei eine Zahl jährlich zu modernisierender Brücken wenig aussagekräftig. Von größerer Relevanz sei die zu modernisierende Brückenfläche. Die 4000 zu modernisierenden Brücken-Teilbauwerke ergeben demnach eine Brückenfläche von 3,2 Millionen Quadratmetern, bis Ende 2024 sei rund ein Drittel dieser Fläche modernisiert worden. Vorrangig wurde mit großen Brücken begonnen.

T&E kritisierte, die Priorisierung des Ministeriums von 4000 Ersatzbauten sei zu eng gefasst. In dem Sanierungsprogramm seien zudem über 12.000 weitere Brücken im Autobahnnetz nicht berücksichtigt, die ebenfalls nach Kriterien des Bundes ersetzt oder neu gebaut werden müssten. Aktuell erfüllten rund 6000 Brücken die Kriterien für einen Neubau. Werde die Sanierung einer Brücke "verschleppt", sei sie anfälliger für Verschleiß, was mittelfristig zu noch höheren Kosten führe.

Zu den Brücken in Verantwortung des Bundes kämen noch "tausende Brücken unter kommunaler Verwaltung", die neu gebaut werden müssten. Der gesamte Investitionsbedarf beläuft sich laut T&E auf rund 100 Milliarden Euro. Dieser Bedarf werde von der Politik unterschätzt, erklärte die Organisation.

T&E forderte von der künftigen Bundesregierung, dass Sanierungen Vorrang vor dem Bau neuer Bundesstraßen und Autobahnen haben sollten. Bund und Länder müssten Kommunen zudem finanzielle Mittel für die Infrastruktur bereitstellen.

R.T.Gilbert--TNT

Empfohlen

Ministerin Reiche eröffnet deutsch-polnisches Wirtschaftsforum in Berlin

Rund 400 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Politik und Verbänden kommen am Montag (13.00 Uhr) in Berlin zum dritten deutsch-polnischen Wirtschaftsforum zusammen. Eröffnet wird das Treffen von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) und ihrem polnischen Kollegen Andrzej Domanski. Schwerpunktthema ist die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland.

Zugverspätungen nach Brand an Schaltkasten - Polizei ermittelt

Anderthalb Tage nach dem Brand eines Schaltkastens bei Lehrte nahe Hannover kommt es auf der Bahnstrecke nach Berlin am Sonntag weiter zu Verspätungen. Der Zugverkehr zwischen Niedersachsens Landeshauptstadt und Wolfsburg sei beeinträchtigt, teilte ein Bahnsprecher mit. Die Ursache für das Feuer ist noch unklar, die Landespolizei übernahm die Ermittlungen.

Brand an Sicherungskasten: Bahnverkehr zwischen Hannover und Berlin weiter gestört

Nach dem Brand eines Sicherungskastens in der Nähe von Hannover kommt es auf der Bahnstrecke nach Berlin weiter zu Verspätungen. Die Bahn sprach auf ihrer Seite von "Vandalismusschäden an der Strecke". Der Bahnverkehr sei voraussichtlich bis Montag beeinträchtigt. Züge von Hannover Richtung Berlin müssen demnach umgeleitet werden und verspäten sich um etwa 25 Minuten.

Globale Autoindustrie schlittert tiefer in die Krise - Hersteller aus China legen zu

Geopolitische Umwälzungen, eine schwache Nachfrage nach Elektroautos - und Errungenschaften der Vergangenheit, die sich inzwischen als "Ballast" entpuppen: Die globale Autoindustrie steht nach Angaben des Beratungsunternehmen EY weiter vor massiven Herausforderungen. Im zweiten Quartal habe sich der Gewinnrückgang der größten Autokonzerne der Welt "sogar beschleunigt", teilte EY am Sonntag mit. Nur chinesische Hersteller entwickelten sich besser.

Textgröße ändern: