The National Times - Kartellamt genehmigt Unicredit Erwerb von knapp 30 Prozent Commerzbank-Anteilen

Kartellamt genehmigt Unicredit Erwerb von knapp 30 Prozent Commerzbank-Anteilen


Kartellamt genehmigt Unicredit Erwerb von knapp 30 Prozent Commerzbank-Anteilen
Kartellamt genehmigt Unicredit Erwerb von knapp 30 Prozent Commerzbank-Anteilen / Foto: © AFP/Archiv

Auch das Bundeskartellamt hat grünes Licht für den Erwerb weiterer Anteile an der Commerzbank durch die italienische Unicredit gegeben. Aus "fusionsrechtlichen Gesichtspunkten" gebe sie die Anteilserhöhung auf 29,9 Prozent frei, erklärte die Bonner Behörde am Montag. Die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte dies schon genehmigt. Die Unicredit will die Commerzbank gänzlich übernehmen, das deutsche Geldhaus ist vehement dagegen.

Textgröße ändern:

"Schon durch den angemeldeten Minderheitserwerb kommt es zu einer Stärkung der Marktposition der UniCredit im Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland", erklärte Kartellamtschef Andreas Mundt. Doch in allen Bereichen seien weitere bedeutende Wettbewerber tätig, "weshalb das Vorhaben freizugeben war".

Die Unicredit hielt zuletzt bereits einen Anteil von 28 Prozent an der Commerzbank, ein Teil davon jedoch in Form von Derivaten, also Optionen auf Aktien. Nach deutschem Recht ist bereits bei einem Anteilserwerb von mindestens 25 Prozent eine wettbewerbliche Kontrolle vorgeschrieben. Die Prüfung durch das Bundeskartellamt ist Voraussetzung für die Einlösung der Optionen.

Ab 30 Prozent der Commerzbank-Anteile wäre die Unicredit zu einem öffentlichen Übernahmeangebot an die übrigen Anteilseigner verpflichtet. Das Management der Commerzbank versucht, sich gegen die mögliche Übernahme etwa mit ehrgeizigen Gewinnzielen und einem Stellenabbau zu wehren. Großzügige Dividenden sollen die übrigen Aktionärinnen und Aktionäre überzeugen, dass sich ein Verkauf an Unicredit nicht lohnt.

Auch Berlin sieht eine Übernahme der Frankfurter Bank durch die Italiener kritisch. Die Entscheidung des Bundeskartellsamts habe das Bundesfinanzministerium "zur Kenntnis genommen", sagte ein Sprecher. "Die Bundesregierung unterstützt die auf Eigenständigkeit gerichtete Strategie der Commerzbank" und deren "ambitionierte Ziele". Ein "unabgestimmtes und unfreundliches Vorgehen" lehne sie ab. "Feindliche Übernahmen" im Bankensektor halte die Bundesregierung "nicht für angemessen".

B.Cooper--TNT

Empfohlen

Rheinmetall kauft Militärsparte der Lürssen-Werft

Der Rüstungskonzern Rheinmetall kauft die Militärsparte der Lürssen-Werft. Mit der "strategischen Akquisition" weite Rheinmetall sein Portfolio auf den Marineschiffbau aus und baue seine Position als führender Anbieter für Verteidigungstechnologie in Deutschland und Europa aus, teilte das Düsseldorfer Unternehmen am Montag mit. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Kartellbehörden müssen dem Kauf noch zustimmen.

Ministerin Reiche eröffnet deutsch-polnisches Wirtschaftsforum in Berlin

Rund 400 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Politik und Verbänden kommen am Montag (13.00 Uhr) in Berlin zum dritten deutsch-polnischen Wirtschaftsforum zusammen. Eröffnet wird das Treffen von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) und ihrem polnischen Kollegen Andrzej Domanski. Schwerpunktthema ist die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland.

Zugverspätungen nach Brand an Schaltkasten - Polizei ermittelt

Anderthalb Tage nach dem Brand eines Schaltkastens bei Lehrte nahe Hannover kommt es auf der Bahnstrecke nach Berlin am Sonntag weiter zu Verspätungen. Der Zugverkehr zwischen Niedersachsens Landeshauptstadt und Wolfsburg sei beeinträchtigt, teilte ein Bahnsprecher mit. Die Ursache für das Feuer ist noch unklar, die Landespolizei übernahm die Ermittlungen.

Brand an Sicherungskasten: Bahnverkehr zwischen Hannover und Berlin weiter gestört

Nach dem Brand eines Sicherungskastens in der Nähe von Hannover kommt es auf der Bahnstrecke nach Berlin weiter zu Verspätungen. Die Bahn sprach auf ihrer Seite von "Vandalismusschäden an der Strecke". Der Bahnverkehr sei voraussichtlich bis Montag beeinträchtigt. Züge von Hannover Richtung Berlin müssen demnach umgeleitet werden und verspäten sich um etwa 25 Minuten.

Textgröße ändern: