The National Times - 50Hertz: 73 Prozent des Stroms im Gebiet des Netzbetreibers aus Erneuerbaren

50Hertz: 73 Prozent des Stroms im Gebiet des Netzbetreibers aus Erneuerbaren


50Hertz: 73 Prozent des Stroms im Gebiet des Netzbetreibers aus Erneuerbaren
50Hertz: 73 Prozent des Stroms im Gebiet des Netzbetreibers aus Erneuerbaren / Foto: © Lehtikuva/AFP

Der Strom im Gebiet des Netzbetreibers 50Hertz ist mittlerweile zu fast drei Vierteln grün. Wie das Unternehmen in Berlin am Montag mitteilte, kletterte der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Stromverbrauch in den ostdeutschen Flächenländern, Berlin und Hamburg vergangenes Jahr auf 73 Prozent, nach 72 Prozent im Vorjahr. Gleichzeitig waren den Angaben zufolge teils deutliche Sprünge beim Börsenstrompreis zu beobachten.

Textgröße ändern:

Der gesamte Stromverbrauch im Netzgebiet von 50Hertz lag mit 94 Terawattstunden auf dem niedrigsten Wert sei 20 Jahren. Grund dafür war laut Unternehmen die schwache Entwicklung der Wirtschaft und stockende Absätze von Elektroautos und Wärmepumpen.

Wichtigster Energieträger im 50Hertz-Gebiet war mit einem Anteil von 44 Prozent die Windkraft. Solarenergieanlagen deckten rund 15 Prozent des Strombedarfs ab und verzeichneten ein deutliches Zubau-Plus von vier Gigawatt installierter Leistung.

Der zunehmende Anteil an Erneuerbaren sei "eine sehr gute Nachricht", erklärte Stefan Kapferer, Vorsitzender der 50Hertz-Geschäftsführung. "Gleichzeitig zeichnet sich aber zunehmend eine Schieflage zu Lasten von Bezahlbarkeit und Systemstabilität ab." Demnach ist der Börsenstrompreis im vergangenen Jahr teils deutlich gesprungen. An sonnenreichen Tagen mit wenig Verbrauch lag er bei minus 13,5 Cent pro Kilowattstunde, wehte kein Wind und schien die Sonne bei hoher Nachfrage nicht, kletterte er indes auf fast 94 Cent pro Kilowattstunde.

"Bisher konnten sowohl Solarspitzen als auch Dunkelflauten gut bewältigt werden", erklärte Kapferer. Allerdings seien die Ausschläge ein "deutliches Warnsignal" des Strommarktes. Dunkelflauten treten auf, wenn es kaum Wind und Sonne gibt und gleichzeitig ein hoher Strombedarf besteht - oftmals im Herbst oder Winter. Dann springen unter anderem konventionelle Kraftwerke ein oder es wird Strom aus dem Ausland importiert.

Auch der Netzausbau und Batteriespeicher spielen vor diesem Hintergrund eine immer wichtigere Rolle. Bei 50Hertz befinden sich eigenen Angaben zufolge 900 Kilometer Freileitungen und Erdkabel derzeit im Bau, weitere 1800 Kilometer seien im Genehmigungsverfahren. Das Unternehmen habe im vergangenen Jahr rund 3,6 Milliarden Euro in den Netzausbau investiert.

Von der Politik forderte Kapferer einen Paradigmenwechsel: "Der bisherige Ansatz zur Förderung der Erneuerbaren belohnt eine möglichst hohe Strom-Einspeisung", erklärte er. In Zukunft sollten stattdessen gezielte Anreize für einen netzdienlichen Zubau geschaffen werden.

S.Collins--TNT

Empfohlen

Rutte und Trump kündigen "massive" Waffenlieferungen für die Ukraine an

Die USA und die Nato haben sich auf "massive" Waffenlieferungen für die Ukraine geeinigt. Die Vereinbarung bedeute, "dass die Ukraine ihre Hände an wirklich massive Mengen an militärischer Ausrüstung bekommen" werde, sagte Nato-Generalsekretär Mark Rutte am Montag bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump in Washington. Demnach sollen US-Waffen wie Flugabwehr, Raketen oder Munition von europäischen Ländern wie Deutschland bezahlt werden.

Zollstreit: EU bemüht sich um weitere Verhandlungen mit Trump

Nach den jüngsten Zoll-Drohungen von US-Präsident Donald Trump bemüht sich die EU weiter um Verhandlungen mit Washington. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic kündigte am Montag an, er werde "jede Minute nutzen, um eine Verhandlungslösung zu finden". Er legte den Mitgliedsländern zugleich eine neue Liste möglicher Gegenzölle vor, die bei einem Scheitern der Gespräche greifen könnten. Einige EU-Länder forderten einen härteren Kurs.

EU bereitet Gegenzölle auf US-Produkte im Umfang von 72 Milliarden Euro vor

Im Zollstreit mit US-Präsident Donald Trump bereitet die EU weitere Gegenzölle auf US-Produkte im Umfang von insgesamt 72 Milliarden Euro vor. Die EU-Kommission habe den Mitgliedsländern eine Liste vorgelegt, die in Kraft treten solle, sollten die Verhandlungen mit der US-Regierung scheitern, sagte EU-Handelskommissar Maros Sefcovic am Montag in Brüssel. Ziel der EU sei aber weiter, einen Kompromiss zu finden.

Kritik an Merz wegen Äußerung zu Wohngeld für Bürgergeld-Empfänger

Mit seiner Forderung nach einer Begrenzung des Wohngelds für Bürgergeld-Empfänger hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) für Kritik beim Koalitionspartner SPD und aus der Opposition gesorgt. Die Vorschläge von Merz seien "wenig ausgegoren", erklärte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt am Montag. Das Problem teuren Wohnraums lasse sich nicht "durch mehr Obdachlosigkeit" lösen. Die Grünen forderten von Merz stattdessen Maßnahmen für bezahlbare Mieten, die Linkspartei warf Merz eine "Täter-Opfer-Umkehr" vor.

Textgröße ändern: