The National Times - EU-Behörde: Von Mücken übertragene Krankheiten nehmen im Zuge des Klimawandels zu

EU-Behörde: Von Mücken übertragene Krankheiten nehmen im Zuge des Klimawandels zu


EU-Behörde: Von Mücken übertragene Krankheiten nehmen im Zuge des Klimawandels zu
EU-Behörde: Von Mücken übertragene Krankheiten nehmen im Zuge des Klimawandels zu / Foto: © AFP/Archiv

Im Zuge des Klimawandels nehmen in Europa von Mücken übertragene Krankheiten wie Dengue deutlich zu. In der EU sowie Liechtenstein, Norwegen und Island seien 2023 insgesamt 130 örtlich erworbene Dengue-Erkrankungen registriert worden, teilte das im schwedischen Solna ansässige Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) am Dienstag mit. 2022 waren es demnach nur 71 Fälle gewesen.

Textgröße ändern:

"Europa erlebt jetzt schon, wie der Klimawandel günstigere Bedingungen für invasive Mücken bietet, die sich in zuvor nicht betroffenen Gebieten ausbreiten und mehr Menschen mit Krankheiten wie Dengue infizieren", sagte die ECDC-Direktorin Andrea Ammon bei einer Pressekonferenz.

Es gebe eine "Verbindung zwischen höheren Temperaturen im Sommer, einem milderen Winter und der Ausbreitung von Mücken weiter in Gebiete hinein, wo sie bislang noch nicht präsent sind", führte Ammon aus. Laut ihrer Behörde breitet sich die Mückenart Aedes albopictus, die außer der Fiebererkrankung Dengue auch das Chikungunya- und das Zika-Virus überträgt, weiter im Norden, Osten und Westen Europas aus. Von dieser Art gebe es nun "sich selbsterhaltende Bestände" in 13 Ländern der untersuchten Region.

Die ECDC registrierte vergangenes Jahr auch 713 örtlich erworbene Fälle des West-Nil-Virus, von denen 67 tödlich endeten. Die Infektionen traten demnach in neun EU-Ländern auf.

Zwar habe es 2022 mit 1133 Fällen mehr West-Nil-Virus-Infektionen gegeben. Mit 123 Regionen seien 2023 aber so viele europäische Gebiete betroffen gewesen wie seit 2018 nicht mehr, erläuterte die EU-Behörde. Übertragen wird die Viruserkrankung durch die Mückenart Culex pipiens, die aus Europa stammt und laut ECDC in allen untersuchten Ländern vorkommt.

Darüber hinaus gibt es noch die Mückenart Aedes aegypti, die außer Dengue, Chikungunya und Zika auch noch Gelbfieber überträgt. Sie hat sich laut ECDC in jüngster Zeit in Zypern und anderen Gebieten an den Außenrändern der EU wie etwa auf der portugiesischen Insel Madeira angesiedelt.

Die ECDC rief wegen der wachsenden Gefahr durch von Mücken übertragenen Krankheiten zu koordinierten Maßnahmen auf. So müssten Insektennetze und Anti-Mücken-Spray verteilt werden. Auch einfache Maßnahmen wie das Entfernen von Wasserlachen und stehenden Gewässern auf Balkonen und in Gärten, die Mücken zur Eiablage nutzen, könnten das Risiko verringern.

S.Collins--TNT

Empfohlen

Organisationen fordern mehr Anstrengungen bei Klimaschutz zu Start von UN-Konferenz in Bonn

Anlässlich des Starts der UN-Klimazwischenverhandlungen in Bonn haben mehrere Nichtregierungsorganisationen mehr internationale Anstrengungen beim Klimaschutz gefordert. Es brauche in Bonn ein "dringendes Signal, dass der Multilateralismus funktioniert und dass beim Klimaschutz in allen Ländern und bei der Unterstützung für die einkommensschwache Länder auch in geopolitisch schwierigen Zeiten mehr Ehrgeiz möglich ist", erklärte Jan Kowalzig von Oxfam am Montag. Die Organisation Care warf den G7-Staaten und anderen Industrieländern leere Versprechungen bei der internationalen Klimafinanzierung vor.

Ozean-Konferenz in Nizza: Weltmeere sollen "nicht zum Wilden Westen werden"

Mit einem dringenden Appell von UN-Generalsekretär António Guterres, die Weltmeere nicht zum "Wilden Westen" verkommen zu lassen, hat die internationale Ozeankonferenz in Nizza begonnen. Sie wird überschattet von der Entscheidung von US-Präsidenten Donald Trump, Tiefsee-Bergbau in internationalen Gewässern voranzutreiben. Gut 30 Staaten forderten zum Auftakt der Konferenz am Montag, "zumindest eine vorsorgliche Pause" bei dieser Art der Meeresausbeutung durchzusetzen.

Ozean-Konferenz in Nizza: Macron fordert Moratorium für Tiefsee-Bergbau

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat zum Auftakt der UN-Ozeankonferenz die baldige Ratifizierung des Hochseeabkommens ins Aussicht gestellt und ein Moratorium für Tiefsee-Bergbau gefordert. "Das Abkommen wird umgesetzt werden, das ist geschafft", sagte Macron am Montag in Nizza. Etwa 15 weitere Länder hätten sich verpflichtet, das Abkommen bis Ende des Jahres zu ratifizieren. Damit werde die Schwelle von 60 Ländern erreicht, so dass die Vereinbarung in Kraft treten könne.

Umweltminister Schneider will mit Extremsegler Herrmann für Meeresschutz werben

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) will zum Auftakt der UN-Ozeankonferenz in Nizza gemeinsam mit dem Extremsegler Boris Herrmann für mehr Meeresschutz werben. Schneider nehme gemeinsam mit Herrmann an der Jungfernfahrt des Forschungsschiffs "Malizia Explorer" am Sonntag teil, sagte eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums am Freitag in Berlin. Ziel sei es, "gemeinsam auf das wichtige Thema Ozeanschutz und Meeeresforschung aufmerksam zu machen".

Textgröße ändern: