The National Times - Gesundheits- und Klimaexperten rufen zu Beschleunigung der Energiewende auf

Gesundheits- und Klimaexperten rufen zu Beschleunigung der Energiewende auf


Gesundheits- und Klimaexperten rufen zu Beschleunigung der Energiewende auf
Gesundheits- und Klimaexperten rufen zu Beschleunigung der Energiewende auf / Foto: © AFP

Namhafte Gesundheits- und Klimaexperten haben dazu aufgerufen, die Energiewende in Deutschland zu beschleunigen. Die Folgen des Klimawandels seien eines der größten Gesundheitsrisiken unserer Zeit, erklärten Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt am Donnerstag gemeinsam mit der Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG). "Die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels werden dramatisch unterschätzt", sagte Lauterbach.

Textgröße ändern:

Der Bundesgesundheitsminister wies bei einer gemeinsamen Pressekonferenz darauf, dass der Klimawandel Pandemien wahrscheinlicher mache. Daher sei Klimapolitik "immer auch Gesundheitspolitik". Ärzte müssten sehr viel stärker Verantwortung übernehmen.

Der Gesundheitsminister wies zugleich darauf hin, dass jeder Einzelne seinen Betrag leisten könne, etwa durch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder eine fleischarme Ernährung. Lauterbach mahnte zugleich zur Eile beim Klimaschutz. "Die Jahre laufen uns weg, wo wir die Dinge noch beeinflussen können."

Ärztekammer-Präsident Reinhardt sagte: "Angesichts der dynamischen Entwicklung der globalen Erderwärmung müssen wir bei unseren Bemühungen um Klimaneutralität schneller werden." Das betreffe ausdrücklich auch den klimafreundlichen Aus- und Umbau von Gesundheitseinrichtungen. Gleichzeitig müsse das Gesundheitswesen selbst besser auf die Folgen des Klimawandels vorbereitet werden.

Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Johan Rockström, sagte: "Klimawandel kann tödlich sein." Die Auswirkungen der globalen Erwärmung reichten von Hitzewellen, Missernten bis hin zu einigen Infektionskrankheiten. "Wir brauchen die Energiewende, für gesunde Menschen auf einem gesunden Planeten."

Hintergrund der gemeinsamen Initiative war ein kürzlich veröffentlichter Bericht der führenden medizinischen Fachzeitschrift "The Lancet", in dem die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern als Bedrohung für Gesundheit und Leben herausgestellt wird.

Nach Überzeugung des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit, Martin Herrmann, belegen die Daten des "Lancet"-Berichts, dass die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels nicht nur massives Leid bereiten, sondern auch sehr viel Geld kosten. "Gefahren wie Ernährungsunsicherheit, Energiearmut und hitzebedingte Krankheiten steigen", betonte Herrmann. Deshalb müsse der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen noch schneller vorangetrieben werden.

G.Morris--TNT

Empfohlen

Wohl keine COP-Teilnahme: US-Regierung schließt Büro für Klimadiplomatie

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat ihr Büro für Klimadiplomatie geschlossen und wird demnach vermutlich nicht an der nächsten UN-Klimakonferenz teilnehmen. Das Außenministerium in Washington bestätigte am Freitag, dass es sein Office of Global Change (Büro für globalen Wandel) geschlossen habe. Dieses hatte die USA bislang bei den UN-Klimaverhandlungen vertreten.

Wenig Wind: Stromproduktion mit Erneuerbaren deutlich gesunken

In Deutschland ist die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien im ersten Quartal 2025 deutlich zurückgegangen. "Insgesamt erzeugten Erneuerbare-Energien-Anlagen von Januar bis März 63,5 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom - rund 16 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum", wie am Donnerstag aus vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht.

Neue Studie schätzt Population der Schneeleoparden in Nepal auf fast 400

Einer ersten nationalen Studie zu Schneeleoparden zufolge gibt es in Nepal fast 400 Exemplare der vom Aussterben bedrohten scheuen Großkatze. Die Studie sei "ein historischer Schritt für den Schutz der Schneeleoparden in Nepal", sagte Haribhadra Acharya, leitender Ökologe der Abteilung für Nationalparks und Wildtierschutz in dem Himalaya-Staat, der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. "Dank der großartigen Arbeit der Forscher erhalten wir zum ersten Mal authentische Daten", fügte er hinzu.

Urteil: Rucksackdurchsuchung bei Umweltaktivistin in Zug in Hessen war unzulässig

Die Durchsuchung des Rucksacks und die Feststellung der Identität einer Umweltaktivistin in einem Zug in Hessen sind einem Urteil zufolge nicht rechtens gewesen. Beides waren unzulässige Eingriffe in die Privatsphäre, wie das Verwaltungsgericht Gießen am Donnerstag mitteilte. Auch gab es keinen örtlichen Zusammenhang mehr (Az.: 4 K 1898/21.GI).

Textgröße ändern: