The National Times - Australien stoppt Abholzung an Teilen seiner Ostküste für Koala-Nationalpark

Australien stoppt Abholzung an Teilen seiner Ostküste für Koala-Nationalpark


Australien stoppt Abholzung an Teilen seiner Ostküste für Koala-Nationalpark
Australien stoppt Abholzung an Teilen seiner Ostküste für Koala-Nationalpark / Foto: © AFP/Archiv

Zum Schutz von Koalas ist in Teilen der Ostküste Australiens ab Montag die Holzfällung verboten. In dem Waldgebiet mit einer Fläche von 176.000 Hektar werde der Great Koala Nationalpark entstehen, verkündete die Regierung des Bundesstaats New South Wales am Sonntag. "Koalas sind in New South Wales in freier Wildbahn vom Aussterben bedroht - das ist unvorstellbar", erklärte der Regierungschef des Bundesstaats, Chris Minns.

Textgröße ändern:

Die Regierung von New South Wales erklärte, ohne ein Eingreifen könnten Koalas in Australiens bevölkerungsreichstem Bundesstaat bereit bis 2050 ausgestorben sein. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF ist die Zahl der Koalas in New South Wales drastisch zurückgegangen. Zwischen 2000 und 2020 habe sich die Population aufgrund von Abholzung, Dürren, Krankheiten und Buschfeuern mehr als halbiert.

Der Great Koala Nationalpark wird Behördenangaben zufolge mehr als 12.000 Koalas, 36.000 Riesengleitbeutler sowie mehr als 100 weitere bedrohte Tierarten beherbergen.

Die Regierung des Bundesstaats hatte das Projekt im Jahr 2023 bekanntgegeben. Für die Einrichtung des Nationalparks stellt sie insgesamt 140 Millionen Australische Dollar (78,3 Millionen Euro) bereit. Weitere sechs Millionen Dollar sollen in die Unterstützung von Tourismus und kleinen Unternehmen in dem Gebiet fließen.

Umweltaktivisten begrüßten das Projekt. Der Nationalpark sei eine Chance, "die Koalas bis 2050 von der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten zu streichen", sagte der Leiter des australischen Zweigs von WWF, Dermot O'Gorman.

Von der Maßnahme sind sechs Holzfabriken mit rund 300 Beschäftigen betroffen. Gewerkschaften kritisierten, dass die Größe des Nationalparks das überschreite, was Experten empfohlen hätten. "Wir sind gegen die unnötige Zerstörung einer ganzen Industrie und der von ihr unterstützten Gemeinschaften, wenn es eine wissenschaftsbasierte Option gibt, die sowohl Umweltschutz als auch eine überlebensfähige Holzindustrie ermöglicht", sagte der Leiter der Australian Workers Union in New South Wales, Tony Callinan.

Gemeinsam mit bereits existierenden Nationalparks entsteht durch das Projekt nach Angaben der Regierung von New South Wales ein Koala-Reservat mit einer Fläche von über 476.000 Hektar. Die endgültige Umsetzung hänge nun von der australischen Regierung ab. Australische Behörden schätzen die Koala-Population in Australien auf insgesamt 224.000 bis 524.000 Tiere.

T.Bennett--TNT

Empfohlen

UNO: Loch in schützender Ozonschicht über der Erde schrumpft weiter

Das Loch in der schützenden Ozonschicht über der Erde schrumpft weiter. Das Ozonloch sei 2024 kleiner als in den Vorjahren gewesen, teilte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf am Dienstag zum Internationalen Tag für die Erhaltung der Ozonschicht mit. Dies sei eine gute Nachricht "für die Gesundheit der Menschen und des Planeten".

WTO-Abkommen gegen Überfischung in Kraft getreten

Nach jahrelangen Verhandlungen ist am Montag das erste Abkommen der Welthandelsorganisation (WTO) im Kampf gegen Überfischung in Kraft getreten. Die Vereinbarung verbietet den 166 WTO-Mitgliedsländern, illegale Fischerei zu subventionieren. Auch für den Fang bereits überfischter Bestände soll es keine staatlichen Hilfen mehr geben. Über ein breiteres Abkommen wird noch verhandelt.

Ministerin Reiche: Weniger Subventionen für Erneuerbare - dafür mehr CCS

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) setzt für die Energiewende auf weniger Subventionen für den Ausbau der erneuerbaren Energien. "Momentan nutzen wir viel des erneuerbaren Stroms nicht", sagte die Ministerin. "Er wird aber gefördert." Hier brauche es Anpassungen. Auf der anderen Seite will Reiche zur Erreichung der Klimaziele unter anderem den Einsatz der CCS-Technologie zur Abscheidung und Einlagerung von CO2 auch in Gaskraftwerken ermöglichen.

Analyse: Steigender Meeresspiegel wird bis 2050 1,5 Millionen Australier bedrohen

Der Anstieg des Meeresspiegels und Überschwemmungen infolge des Klimawandels werden in Australien nach Prognosen der Regierung bis zum Jahr 2050 die Häuser und Lebensgrundlagen von mehr als einer Million Menschen bedrohen. Auch die Zahl der hitzebedingten Todesfälle werde stark ansteigen, heißt es in der am Montag vorgelegten Klima-Risikoanalyse der Regierung. Die globale Erwärmung bringe "kaskadenartige, kumulierende" Auswirkungen für das 27-Millionen-Einwohner-Land mit sich.

Textgröße ändern: