The National Times - Staatssekretärin Breher soll Tierschutzbeauftragte werden

Staatssekretärin Breher soll Tierschutzbeauftragte werden


Staatssekretärin Breher soll Tierschutzbeauftragte werden
Staatssekretärin Breher soll Tierschutzbeauftragte werden / Foto: © AFP

Das von der Ampel-Koalition geschaffene Amt der Tierschutzbeauftragten wird abgeschafft - die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Silvia Breher (CDU), soll künftig neben ihrer Arbeit für das Thema zuständig sein. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) teilte am Freitag mit, Breher solle neue Tierschutzbeauftragte werden. Der Tierschutzbund reagierte mit "maximaler Verwunderung": Das Amt müsse unabhängig sein.

Textgröße ändern:

Die bisherige Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari war am Montag aus ihrem Amt ausgeschieden und hatte erklärt, es sei unklar, wie es mit dem Posten weitergehe. Minister Rainer hatte das Amt auf den Prüfstand gestellt.

Nun teilte er mit, bei der Neubesetzung der Funktion sei ihm "besonders wichtig, dass sie sinnvoll in bestehende Strukturen eingebettet ist, ohne neue Bürokratie aufzubauen". Gleichzeitig achte die Regierung auf eine Lösung, die mit der aktuellen Haushaltslage vereinbar sei – ohne zusätzliche Belastung des Bundeshaushaltes. Die Personalie solle "zeitnah" vom Kabinett beschlossen werden.

Breher erklärte, sie sehe es als "große Verantwortung und zugleich als Herzensanliegen", sich künftig auch für das Wohl der Tiere einzusetzen. "Dabei ist mir der Dialog mit den Tierschutzverbänden, der Landwirtschaft, der Wissenschaft und der Gesellschaft besonders wichtig."

Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, erklärte, nach bisheriger Amtsbeschreibung solle die Bundestierschutzbeauftragte die Regierung unabhängig beraten. Das sei nun nicht mehr möglich: "Wie soll das also gehen? Frau Breher wird wohl kaum mit sich selbst beraten können." Die Unabhängigkeit als bisher zentrale Stellenanforderung werde so ad absurdum geführt.

Nach den ersten 100 Tagen im Amt sei Bundesminister Rainer nicht mit besonderen Tierschutzaktivitäten aufgefallen, kritisierte Schröder. Das gelte auch für seine Parlamentarische Staatssekretärin. Bei einer Bestätigung durch das Kabinett "darf man gespannt sein, welche Tierschutzinitiativen von der neuen Beauftragten weiterverfolgt oder angestoßen werden". Handlungsbedarf gebe es bei Tiertransporten, der Anbindehaltung, bei Tierversuchen und in den Bereichen Heim- und Wildtiere.

Brehers Vorgängerin Kari hatte bei ihrem Abschied aus dem Amt erklärt, ihr sei es darum gegangen, "unseren tierlichen Mitgeschöpfen die Stimme zu geben, die sie ohne uns Menschen leider nicht haben". Rainer erklärte am Freitag, Kari habe "wertvolle Impulse für den Tierschutz gegeben".

A.M.Owen--TNT

Empfohlen

Flutschäden in Europa durch Klimawandel um acht Prozent gestiegen

Bedingt durch die Erderwärmung sind die Schäden durch Überschwemmungen in Europa in den vergangenen rund 70 Jahren laut einer Untersuchung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) um rund acht Prozent gestiegen. Ein Forscherteam untersuchte 1729 Flutereignisse zwischen den Jahren 1950 und 2020, wie das PIK am Freitag in Potsdam mitteilte. Das Ergebnis wurde dann in Szenarien mit und ohne klimatische und sozioökonomische Veränderungen verglichen.

Nach Scheitern von UN-Plastikabkommen: Bundesregierung will weiter verhandeln

Nach dem Scheitern des UN-Plastikabkommens in Genf hat das Bundesumweltministerium weitere Verhandlungen dazu gefordert. "Augenscheinlich braucht es mehr Zeit, um zum Ziel zu gelangen. Daher lohnt es sich, weiter zu verhandeln", erklärte Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth am Freitag. Die Verhandlungen in Genf hätten "nicht das Abkommen gebracht, das wir brauchen, um Plastikverschmutzung weltweit einzudämmen". Flasbarth fügte hinzu: "Das ist enttäuschend."

Haseloff fordert Ausnahme von Klimavorgaben für Chemie- und Stahlindustrie

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) fordert, dass strategisch wichtige Produktionen wie die chemische Grundstoffindustrie oder die Stahlindustrie von strengen Klimavorgaben ausgenommen werden. Die Klimaziele sollten dazu um den "Faktor Resilienz" ergänzt werden, sagte er dem "Handelsblatt" vom Freitag. "Wollen wir den Stahl aus Russland holen, um Panzer zu bauen, und die Chemie aus China, die für viele Produkte bis hin zu Windrädern unerlässlich ist?", fragte Haseloff. "Ich rate dringend ab."

Waldbrände: Dritter Toter in Spanien - Griechische Feuerwehr dämmt Flammen ein

Die Waldbrände in zahlreichen Ländern Südeuropas lassen den Einsatzkräften keine Atempause: In Spanien, Portugal, Griechenland und auf dem Balkan wüten die Flammen weiter. Bei Löscharbeiten in Spanien starb am Donnerstag ein Mensch, es war der dritte Todesfall im Zusammenhang mit den Waldbränden in dem Land. In Griechenland dämmte die Feuerwehr die Flammen vor der drittgrößten Stadt Patras derweil ein.

Textgröße ändern: