The National Times - UN-Verhandlungen in Genf: Neuer Anlauf für ein Abkommen gegen Plastikmüll

UN-Verhandlungen in Genf: Neuer Anlauf für ein Abkommen gegen Plastikmüll


UN-Verhandlungen in Genf: Neuer Anlauf für ein Abkommen gegen Plastikmüll
UN-Verhandlungen in Genf: Neuer Anlauf für ein Abkommen gegen Plastikmüll / Foto: © AFP

Vertreter aus 180 Staaten sind im schweizerischen Genf zusammengekommen, um erneut über ein UN-Abkommen gegen Plastikmüll zu verhandeln. "Wir stehen vor einer globalen Krise", sagte Verhandlungsleiter Luis Vayas Valdivieso am Dienstag zum Auftakt des zehntägigen Treffens. Plastikmüll schade Ökosystemen, "verschmutzt unsere Ozeane und Flüsse, bedroht die Biodiversität und schadet der menschlichen Gesundheit". Die Leiterin des UN-Umweltprogramms(Unep), Inger Andersen, hält eine Einigung für schwierig, aber möglich.

Textgröße ändern:

Plastikverschmutzung treffe "unfairerweise" die Schwächsten am meisten, sagte Valdivieso. Der Diplomat aus Ecuador appellierte an die Unterhändler: Die Dringlichkeit einer Lösung des Plastikproblems sei real, die Beweise eindeutig, und "die Verantwortung liegt bei uns".

Eine vorige Runde der Verhandlungen über ein Plastik-Abkommen war im Dezember im südkoreanischen Busan gescheitert. Mehr als hundert Länder, darunter Deutschland, unterstützten damals eine ehrgeizige Vereinbarung. Sie stießen jedoch auf den Widerstand einer Handvoll überwiegend ölproduzierender Länder, welche die Ausgangsstoffe für Plastik liefern.

Seit den Verhandlungen in Busan habe es umfassende diplomatische Bemühungen gegeben, sagte Unep-Chefin Andersen. Die UN-Organisation ist Gastgeber des Treffens. Die meisten Länder, mit deren Vertreten sie gesprochen habe, hätten ihr zugesichtert: "Wir kommen nach Genf, um ein Abkommen zu schließen", sagte Andersen. "Wird es einfach sein? Nein. Wird es unkompliziert sein? Nein. Gibt es einen Weg für ein Abkommen? Absolut".

An dem Treffen in Genf nehmen auch Vertreter von mehr als 600 Nichtregierungsorganisationen teil. "Wir können nicht zulassen, dass einige wenige Länder über die Zukunft der Menschheit in Bezug auf die Plastikverschmutzung entscheiden", sagte der Leiter der Delegation der Umweltorganisation Greenpeace, Graham Forbes, der Nachrichtenorganisation AFP.

Greenpeace und verbündete Organisationen fordern laut Forbes ein Abkommen, dass die Produktion von Plastik reduziert, giftige Chemikalien verbietet und den Übergang zu einer Zukunft ohne fossile Brennstoffe und Plastik finanziert.

Derzeit werden jährlich mehr als 400 Millionen Tonnen Plastik produziert, die Hälfte davon für Einwegprodukte. Weniger als zehn Prozent des Plastikmülls wird recycelt.

F.Harris--TNT

Empfohlen

Bundesregierung macht Weg für leichteren Abschuss von Wölfen frei

Die Bundesregierung hat eine Änderung des Jagdgesetzes auf den Weg gebracht, um einen möglichen Abschuss von Wölfen zu erleichtern. Damit solle der "Schutz von Weidetieren" verbessert werden, teilte das Landwirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin mit. "Mit der Aufnahme des Wolfs ins Bundesjagdgesetz kommen klare, praxistaugliche Regeln und Rechtssicherheit", erklärte Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU).

Kabinett berät über erleichterten Abschuss von Wölfen

Die Bundesregierung will den Abschuss von Wölfen erleichtern: Das Bundeskabinett berät am Mittwoch über die Aufnahme des Raubtiers in das Bundesjagdgesetz (ab 10.00 Uhr). Die Bundesländer können damit in Regionen mit hoher Wolfsdichte und einem günstigen Erhaltungszustand ein sogenanntes Bestandsmanagement einführen - und damit die Zahl der Wölfe "managen": Sogenannte Problemwölfe, die Zäune überwinden, dürfen erschossen werden. Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) will sich gegen 11.15 Uhr dazu äußern.

Deutsche Süßwarenindustrie stellt dieses Jahr weniger Schoko-Weihnachtsmänner her

Die deutsche Süßwarenindustrie hat in diesem Jahr nach eigenen Angaben weniger Schokoladen-Nikoläuse und -Weihnachtsmänner hergestellt als im Vorjahr. Als Gründe führte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am Dienstag "Kostenbelastungen bei wichtigen Rohstoffen wie Kakao und Nüssen, aber auch bei Personal, Energie sowie Bürokratie" an. Hinzu komme die Konsumzurückhaltung von Verbraucherinnen und Verbrauchern.

Verbrenner-Aus: Lockerungen in Aussicht

In Brüssel wird das Aus vom Verbrenner-Aus erwartet: Die Kommission will am Nachmittag ihre Vorschläge für Änderungen an den Regeln für den CO2-Ausstoß von Neuwagen ab 2035 vorlegen. Strittig bis zuletzt war, ob auch Autos mit herkömmlichem Verbrennermotor nach diesem Datum noch neu zugelassen werden dürfen - Ausnahmen für Hybrid-Fahrzeuge, Bio-Benzin oder Bauteile aus Europa könnten das möglich machen.

Textgröße ändern: