The National Times - Frankreich und Spanien leiden unter völlig ungewöhnlicher Hitzewelle

Frankreich und Spanien leiden unter völlig ungewöhnlicher Hitzewelle


Frankreich und Spanien leiden unter völlig ungewöhnlicher Hitzewelle
Frankreich und Spanien leiden unter völlig ungewöhnlicher Hitzewelle / Foto: © AFP

Die Menschen in Frankreich und Spanien stöhnen weiter unter einer für die jetzige Jahreszeit ungewöhnlichen Hitzewelle. Der Wetterdienst Météo France rief für Donnerstag in 23 der 101 Départements die Alarmstufe Orange aus. Es handelt sich um die früheste Hitzeperiode in einem Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Frankreich. In Spanien gerieten infolge der Hitze mehrere Waldgebiete in Brand.

Textgröße ändern:

Frankreich leidet bereits seit Dienstag unter der aus Nordafrika kommenden Hitzewelle. Am Mittwoch waren im Süden des Landes bereits Temperaturen zwischen 30 und 35 Grad gemessen. Für Donnerstag wurden Temperaturen bis zu 39 Grad erwartet, am Samstag sollen es über 40 Grad werden.

"Ich bin 86 Jahre alt, ich wurde hier geboren. Aber ich glaube, das ist die schlimmste Hitzewelle, die ich je erlebt habe", sagte Jacqueline Bonnaud, die in einem schattigen Park im südfranzösischen Toulouse Abkühlung suchte.

Die hohen Temperaturen verschlimmern die Trockenheit der Böden, die den Landwirten nach einem niederschlagsarmen Winter und Frühjahr bereits große Sorgen macht. Zudem steigt das Risiko von Waldbränden. Im Süden Frankreichs wurde örtlich auch Ozon-Alarm ausgerufen.

Betroffen von der Hitzewelle sind auch die Abiturienten, die derzeit ihre Prüfungen schreiben. Manche Gymnasien achten darauf, dass die Klausuren nur in Räumen stattfinden, die nach Norden gehen. Viele Baubetriebe passen die Arbeitszeiten auf den Baustellen an. Die Bahn SNFC sorgt sich um die Schienen und Oberleitungen, die sich in der Hitze verformen könnten. Am Bahnhof in Bordeaux wurden bereits 52 Grad an den Schienen gemessen.

Mehrere Städte erweiterten die Öffnungszeiten der Parks und stellen Nebelmaschinen auf. Die französische Regierung hat außerdem Vorkehrungen zum Schutz von Obdachlosen und alten Menschen getroffen. Sie will 500 Millionen Euro in die Begrünung der Innenstädte investieren, um Frische-Oasen zu schaffen.

Da viele Menschen bei der Hitze Klimaanlagen und Ventilatoren nutzten, musste Frankreich Strom aus den Nachbarländern importieren, wie der Netzbetreiber RTE am Donnerstag mitteilte. Viele französische Atomreaktoren waren wegen Wartungsarbeiten und zur Bewertung des Korrosionsrisikos vom Netz genommen worden. Da durch die Hitze auch die Flusspegel sinken, mussten einige Kernkraftwerke zudem ihre Leistung drosseln. Das Wasser zur Kühlung der Reaktoren war zu heiß, um es ohne Risiko für Flora und Fauna in die Wasserläufe zurückleiten zu können.

Das Nachbarland Spanien kämpft bereits seit sechs Tagen mit Temperaturen von stellenweise über 40 Grad. Das Waldbrandrisiko stieg dadurch immens an. Ein Feuer nahe der Ortschaft Baldomar in der katalanischen Provinz Lleida hat bereits 500 Hektar Wald zerstört.

Die katalanische Regionalregierung warnte, die Flammen könnten sich auf bis zu 20.000 Hektar ausbreiten. Evakuierungen wurden zunächst nicht angeordnet. Die Behörden riefen die Menschen jedoch auf, zu Hause zu bleiben.

Auch nahe den katalanischen Ortschaften Solsonès und Tierra Alta brachen Waldbrände aus. Dabei gerieten laut der Regionalregierung bislang jeweils 300 Hektar in Brand. Ein weiteres Feuer wurde aus der Sierra de la Culebra in der Provinz Zamora gemeldet.

Auch für Spanien ist eine solche landesweite Hitzewelle zu diesem Zeitpunkt des Jahres ungewöhnlich. Seit dem Wochenende wurden teilweise Spitzenwerte von bis zu 43 Grad registriert. Spanien hat in den vergangenen zehn Monaten bereits vier solcher Phasen mit Extremtemperaturen erlebt.

Die Zunahme der Hitzewellen ist laut Wissenschaftlern eine direkte Folge der globalen Erwärmung. Dabei nehmen sowohl Intensität als auch Dauer und Häufigkeit dieser Phänomene zu.

Q.Marshall--TNT

Empfohlen

Reh verirrt sich in Gartenpool: Erschöpftes Tier aus Wasser gerettet

In Rheinland-Pfalz hat sich ein Reh in einen Gartenpool verirrt. Ein Anwohner berichtete am Sonntagmorgen Polizeibeamten von dem Reh in einem privaten Pool in Pleisweiler-Oberhofen, wie die Polizeidirektion Landau mitteilte. Aus eigener Kraft schaffte es das Tier nicht aus dem wassergefüllten Becken.

Alligatorähnliches Reptil in Vechta gesichtet: Stadt sperrt Wasserbecken

Im niedersächsischen Vechta ist ein alligatorähnliches Reptil gesichtet worden. Ein Passant filmte das unbekannte Reptil an einem Regenrückhaltebecken, wie die Stadtverwaltung am Wochenende berichtete. Das Video werde "aktuell als echt eingestuft". Die Stadt sperrte das Gebiet rund um das Becken ab. Zudem wurde dort eine Lebendfalle aufgestellt.

Ozean-Konferenz endet mit "Aktionsplan für Meeresschutz"

Mit der Verabschiedung eines Aktionsplans für einen verstärkten Schutz der Weltmeere ist am Freitag die UN-Ozeankonferenz in Nizza zu Ende gegangen. Die von ärmeren Inselstaaten geforderten massiven Finanzzusagen blieben jedoch aus. "Diese Konferenz hat den Meeresschutz deutlich vorangebracht, trotz geopolitisch schwieriger Lage", sagte Umweltminister Carsten Schneider (SPD). Deutschland habe die Konferenz genutzt, um mit Partnerländern die künftige Ausweisung von Schutzgebieten auf hoher See vorzubereiten.

23-Jährige züchtete illegal Zwergspitze in Baden-Württemberg: 140.000 Euro Strafe

Weil sie ohne Genehmigung im Haus ihrer Mutter über mehrere Jahre zahlreiche Zwergspitze züchtete und mit den Hunden handelte, soll eine 23-Jährige in Baden-Württemberg laut einem Gerichtsurteil mehr als 140.000 Euro zahlen. Das Amtsgericht Müllheim sprach die Frau der gewerbsmäßigen Zucht von Wirbeltieren sowie des Zufügens von Schmerzen und Leiden bei diesen schuldig, wie ein Sprecher des Landgerichts Freiburg am Freitag mitteilte.

Textgröße ändern: