The National Times - Bundesrat fordert rechtliche Voraussetzungen für schnelleren Abschuss von Wölfen

Bundesrat fordert rechtliche Voraussetzungen für schnelleren Abschuss von Wölfen


Bundesrat fordert rechtliche Voraussetzungen für schnelleren Abschuss von Wölfen
Bundesrat fordert rechtliche Voraussetzungen für schnelleren Abschuss von Wölfen / Foto: © AFP/Archiv

Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, die rechtlichen Voraussetzungen für einen schnelleren Abschuss von Wölfen zu schaffen. Die zunehmende Zahl der Wölfe in Deutschland führe "zu anhaltender Besorgnis", heißt es in einer am Freitag gefassten Entschließung. Es bestehe deshalb "dringender zusätzlicher Handlungsbedarf, um das Management lokaler Wolfsbestände zukünftig flexibler zu gestalten". Eingebracht worden war die Vorlage von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Textgröße ändern:

In der sogenannten Berner Konvention - einem völkerrechtlichen Vertrag des Europarates - wurde der Schutzstatus des Wolfes im Dezember von "streng geschützt" auf "geschützt" herabgestuft. Damit wurde grundsätzlich die Voraussetzung für einen schnelleren Abschuss von Wölfen geschaffen.

Es habe auf europäischer Ebene ein Umdenken stattgefunden, heißt es in der Entschließung der Länderkammer dazu. Die Bundesregierung solle sich nun in Brüssel für eine schnelle Anpassung des Schutzstatus in der bestehenden Naturschutz-Richtlinie der Europäischen Union einsetzen, die derzeit noch das Jagen von Wölfen verbiete.

Die Bundesregierung wird von den Bundesländer zudem aufgefordert, die notwendigen nationalen Rechtsänderungen vorzubereiten, um den Wolf bundesweit ins Jagdrecht aufzunehmen. Auch solle die Regierung Regelungen schaffen, um durch Wölfe verursachte Schäden in der Nutztierhaltung auf ein verträgliches Maß zu begrenzen.

Scharfe Kritik an der Entschließung des Bundesrats äußerte die Naturschutzorganisation WWF. "Dieser Antrag bedient den Zeitgeist des Populismus. Es ist ein Trugschluss, dass man die Wolf-Weidetier-Konflikte mit der Flinte lösen kann", erklärte Sybille Klenzendorf, WWF-Programmleiterin für Wildtiere Deutschland und Europa.

Das wirksamste Mittel zur Verringerung von Nutztierrissen sei ein effektiver Herdenschutz, erklärte Klenzendorf. Die Bundesländer müssten gezielt in die Unterstützung von Weidetierhaltern investieren, "um Konflikte mit Wölfen zu minimieren, anstatt auf undifferenzierte Jagd zu setzen, die das Problem nur verschärft".

Unterstützt werden die Länder-Forderungen hingegen von der voraussichtlich künftigen Bundesregierung aus Union und SPD. Diese wollen laut Koalitionsvertrag die Herabstufung des Wolf-Schutzstatus "unverzüglich" in natonales Recht umsetzen. Zudem sollen das Bundesnaturschutzgesetz "für eine rechtssichere Entnahme von Wölfen" geändert und der Wolf "umgehend" ins Jagdrecht aufgenommen werden.

T.Cunningham--TNT

Empfohlen

Reh verirrt sich in Gartenpool: Erschöpftes Tier aus Wasser gerettet

In Rheinland-Pfalz hat sich ein Reh in einen Gartenpool verirrt. Ein Anwohner berichtete am Sonntagmorgen Polizeibeamten von dem Reh in einem privaten Pool in Pleisweiler-Oberhofen, wie die Polizeidirektion Landau mitteilte. Aus eigener Kraft schaffte es das Tier nicht aus dem wassergefüllten Becken.

Alligatorähnliches Reptil in Vechta gesichtet: Stadt sperrt Wasserbecken

Im niedersächsischen Vechta ist ein alligatorähnliches Reptil gesichtet worden. Ein Passant filmte das unbekannte Reptil an einem Regenrückhaltebecken, wie die Stadtverwaltung am Wochenende berichtete. Das Video werde "aktuell als echt eingestuft". Die Stadt sperrte das Gebiet rund um das Becken ab. Zudem wurde dort eine Lebendfalle aufgestellt.

Ozean-Konferenz endet mit "Aktionsplan für Meeresschutz"

Mit der Verabschiedung eines Aktionsplans für einen verstärkten Schutz der Weltmeere ist am Freitag die UN-Ozeankonferenz in Nizza zu Ende gegangen. Die von ärmeren Inselstaaten geforderten massiven Finanzzusagen blieben jedoch aus. "Diese Konferenz hat den Meeresschutz deutlich vorangebracht, trotz geopolitisch schwieriger Lage", sagte Umweltminister Carsten Schneider (SPD). Deutschland habe die Konferenz genutzt, um mit Partnerländern die künftige Ausweisung von Schutzgebieten auf hoher See vorzubereiten.

23-Jährige züchtete illegal Zwergspitze in Baden-Württemberg: 140.000 Euro Strafe

Weil sie ohne Genehmigung im Haus ihrer Mutter über mehrere Jahre zahlreiche Zwergspitze züchtete und mit den Hunden handelte, soll eine 23-Jährige in Baden-Württemberg laut einem Gerichtsurteil mehr als 140.000 Euro zahlen. Das Amtsgericht Müllheim sprach die Frau der gewerbsmäßigen Zucht von Wirbeltieren sowie des Zufügens von Schmerzen und Leiden bei diesen schuldig, wie ein Sprecher des Landgerichts Freiburg am Freitag mitteilte.

Textgröße ändern: